Eiswinter in den USA bedroht TiereBei unter 10 Grad erstarren Meeresschildkröten – Tausende in Texas gerettet
Die Kaltblüter sind höchst gefährdet, da sie ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren können. Nun lief eine herzerwärmende Rettungsaktion an.
Seit Tagen hat der Schneesturm Uri den Süden der USA im Griff. Führte das eisige Wetter in Texas zu massiven Stromausfällen, versuchen sich die Menschen auf irgendeine Weise warm zu halten. Doch auch Tiere sind von dieser ungewöhnlichen Wetterlage im sonst warmen Texas betroffen – insbesondere Meeresschildkröten.
Die Kaltblüter sind durch das extreme Wetter höchst gefährdet, da sie ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren können. Wenn die Wassertemperaturen unter 10 Grad fallen, verlieren Meeresschildkröten die Fähigkeit, sich zu bewegen – ein Zustand, der als «Kältestarre» bezeichnet wird. Da die Tiere somit ihren Kopf nicht mehr über Wasser halten können, sterben sie oft durch Ertrinken, Stranden oder an Verletzungen.
Alle fünf in Texas vorkommenden Meeresschildkröten-Arten gelten laut dem U.S. Fish and Wildlife Service als bedroht oder gefährdet.
Freiwillige starten Rettungsaktion
Deshalb haben barmherzige «Samariter» eine umfassende Rettungsaktion gestartet – darunter befinden sich Menschen, denen zurzeit selbst Annehmlichkeiten wie warmes Wasser oder eine funktionierende Heizung fehlen. Teams von Freiwilligen suchen während des Sturms unermüdlich zu Fuss und mit dem Boot nach gestrandeten Schildkröten.
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Die von der Kälte bedrohten Meeresschildkröten wurden umgehend zur Schildkröten-Rettungsstation Sea Turtle Inc. gebracht. Laut Wendy Knight, Chefin der Rettungsstation, befinden sich unter den geretteten Tieren viele grosse Exemplare. Eines davon sei 150 Jahre alt und wiege etwa 180 Kilogramm. Die Einrichtung war durch die Vielzahl von Tieren schon bald komplett ausgelastet. Ein nahe gelegenes Tagungszentrum schaffte Abhilfe und nahm die restlichen Schildkröten auf.
Über 4000 Tiere gerettet
Laut Ed Caum, Chef des South Padre Island Convention and Visitors Bureau, beherbergt das Tagungszentrum nun rund 4000 Schildkröten. «Etwa alle 15 Minuten kommt wieder ein Lastwagen oder ein SUV voller Meeresschildkröten», sagt Caum gegenüber der Nachrichtenagentur AP. «Wir bekamen gestern volle Anhänger mit jeweils bis zu 100 Tieren.» Die Schildkröten werden im Zentrum in Kinderplanschbecken, Boxen oder auf Planen gelegt, wo sie sich erholen können.
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Laut Wendy Knight, Chefin der Rettungsstation Sea Turtle Inc., war es insbesondere wegen des Stromausfalls ein schwerer Kampf, die Tiere warm und am Leben zu halten. Die Retter in der Not waren laut NPR Angestellte von Spacex, dem Raumfahrtunternehmen von Elon Musk. Das Unternehmen betreibt in Boca Chica im US-Bundesstaat Texas eine Testanlage und eilte der Naturschutzorganisation zu Hilfe. Am Mittwoch installierten Spacex-Techniker auf der Rettungsstation einen Stromgenerator. Zudem rettete das Team gleich selbst etwa 850 Meeresschildkröten.
Wann die Tiere ins Meer zurückkönnen, ist unklar – laut Wettervorhersagen erwartet Texas ein weiterer Schneesturm. Knight hofft, dass die Bedingungen sich möglichst bald verbessern. Langfristig würden sich jedoch einige der Schildkröten nur langsam oder gar nicht von der Kälte erholen. Nebst den Schildkröten sind auch unzählige andere Tiere vom Sturm betroffen. Texaner bringen zurzeit ihre Nutztiere, darunter Hühner, Ziegen, Enten, Schweine und sogar Kühe, in ihre Häuser, um sie vor dem Erfrieren zu bewahren.
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