Begräbnis von OppositionspolitikerBestatter verweigern Transport von Nawalnys Leiche zur Beerdigung
Mehrere Bestattungsunternehmen haben sich nach Angaben der Anhänger von Nawalny geweigert, dessen Leiche zu der am Freitag stattfindenden Beerdigung zu bringen.

Mehrere Bestattungsunternehmen haben sich nach Angaben der Anhänger des in einem Straflagers verstorbenen Kreml-Kritikers Alexei Nawalny geweigert, dessen Leiche zu der am Freitag stattfindenen Beerdigung zu bringen. «Was für eine Schande! Jetzt weigern sich die Leichenwagenfahrer, Alexei aus dem Leichenschauhaus zu holen», erklärte am Donnerstag der im Exil lebende Unterstützer Iwan Schdanow. Laut Nawalny-Sprecherin Kira Jarmisch hatten die Bestatter zuvor Drohanrufe von «Unbekannten» erhalten, in denen sie davor gewarnt wurden, die Leiche «irgendwohin zu bringen».
Die Trauerfeier für den Oppositionspolitiker soll am Freitag in einer Kirche in einem Bezirk im Südosten der russischen Hauptstadt Moskau stattfinden, in dem Nawalny wohnte, als er sich noch in Freiheit befand. Anschliessend sollen die sterblichen Überreste auf dem Borisowski-Friedhof beigesetzt werden. Über weitere Einzelheiten der Beerdigung und die Anzahl der Trauergäste ist nichts bekannt.
Nawalny war am 16. Februar in einer der härtesten russischen Strafkolonien in der Arktis gestorben, wo er eine 19-jährige Haftstrafe absass. Nach Angaben der Behörden starb er eines «natürlichen Todes», die genauen Umstände sind allerdings weiter unklar. Die Anhänger Nawalnys und zahlreiche westliche Politiker machen die russische Führung und Kreml-Chef Wladimir Putin für den Tod verantwortlich.
Nach Nawalnys Tod hatten sich die Behörden acht Tage lang geweigert, den Leichnam an dessen Angehörige zu übergeben. Diese vermuteten dahinter den Versuch, die Beteiligung der Behörden an dessen Tod «zu vertuschen».
AFP/sme
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