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Basketball am Zürichsee
Eine rosige Zukunft steht bevor, aber vielleicht ein trüber Herbst

Turnhalle Neuhegi Winterthur. 21. April 2024. Tara Stoll-Bickel (Goldcoast Wallabies). Basketball. NLB Frauen, Playoff-Viertelfinal, Rückspiel: Winterthur - Goldcoast Wallabies 59:28. Foto: Stefan Kleiser
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«Die Männer sagen, sie wollen in der Nationalliga B spielen. Und die Frauen wollen immer zuerst wissen, wer der Trainer ist.» So fasst Robert Gerritsma die Probleme zusammen, die ihn in den letzten Wochen plagten.

Wie Spielerinnen für das Frauen-NLB-Team finden, wenn man keinen Ausbildner und Coach hat? Drei Kandidaten gaben im Sommer Probetrainings, aber mit keinem kam am Ende eine Übereinkunft zustande.

Denn der eine wollte den Frauen-Bereich der Wallabies gleich mit Regensdorf fusionieren, was er aber zunächst für sich behielt, wie Gerritsma, Präsident der Goldcoast Wallabies, berichtet. Der zweite Kandidat sagte per Whatsapp wieder ab wegen familiärer Verpflichtungen im Ausland. Und der dritte sagte zuerst ab, dann zu, dann aber wieder ab, und trainiert künftig weiterhin nur ein Juniorenteam des Vereins.

Verstehen, was NLB ist

Einen Trainer zu finden, für den es sich lohne, Geld auszugeben, das sei schwierig, sagt Hendrik Thielemann. Von 2011 bis 2015 führte er die Wallabies-Frauen dreimal ins Final-4-Turnier der Nationalliga B – und sprang im November für die zweite Hälfte der Saison ein. Nun hört er wieder auf. «Das habe ich von Anfang an so kommuniziert», betont der 55-Jährige. Das Ganze sei zeitintensiv, «ich war am Anschlag».

Mit einer weiteren Final-4-Teilnahme wurde es für Thielemann auch nichts. In der ersten Saison nach der Rückkehr in die zweithöchste Liga qualifizierten sich die Basketballerinnen vom rechten Zürichseeufer zwar fürs Playoff. Dort waren sie gegen den späteren NLB-Zweiten Winterthur chancenlos. «Das Team war neu in der Liga. Die meisten Spielerinnen mussten zuerst verstehen, wo der Unterschied zur 1. Liga ist.»

Warten auf die Nächsten

Die amerikanische Verstärkungsspielerin war schon vor den Viertelfinals in die USA zurückgeschickt worden, wegen Knieproblemen und Scherereien mit der Vermieterin. Künftig fehlen auch Meret Erb und Jelena Medojevic, zwei der wenigen routinierten Basketballerinnen im Team. Sie wechseln zu Opfikon in die 1. Liga regional. Zurück bleiben Spielerinnen mit Jahrgang 2000 bis 2005. Hat sich der Aufstieg in die NLB gelohnt?

Ja, findet Gerritsma. Im Nachwuchs gebe es ein paar talentierte Mädchen. «Da kommt eine Handvoll toller Spielerinnen hoch. Sie werden helfen, uns würdig in der Nationalliga B zu präsentieren.» Auch Thielemann hat bei den Juniorinnen, die noch nicht in seinem Team waren, einige entdeckt, «die das Talent haben, in der Nationalliga B zu spielen, wenn sie dranbleiben und daran arbeiten, sich zu verbessern».

Einer für die Moral

Ohne erfahrene Spielerinnen werde es aber nächste Saison schwierig, glaubt der bisherige Trainer. «Wenn du immer nur verlierst, dann geht es nach hinten los.» Auch der Clubpräsident, ein früherer Schweizer Nationalspieler, weiss das. «Aber wir haben mit den Männern auch einmal so angefangen.» 2021 gewann die Mannschaft die NLB-Meisterschaft. «Wir brauchen nun einfach einen Trainer, der schaut, dass die Moral gut bleibt, auch wenn die Frauen eine Serie von Matchs verlieren.»

Nun scheint diese Person auch tatsächlich gefunden. Es ist Vladimir Starcevic. Zuletzt trainierte er die Frauen des STV Luzern Basket. Das Team spielte sich in der vergangenen Saison in die Viertelfinals der 1. Liga national. «Wir haben mit ihm eine mündliche Vereinbarung getroffen», sagt Robert Gerritsma. «Der Vertrag muss noch erstellt und unterschrieben werden, das sollte jedoch kein Problem sein.» Hoffentlich.