Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Talent im Basketball
Er ist der nächste Nationalspieler der Goldcoast Wallabies

Turnhalle Allmendli Erlenbach. 14. Januar 2024. Til Peters (Goldcoast Wallabies). Basketball. Schweizer Cup, Viertelfinal: Goldcoast Wallabies - Vevey Riviera Basket 88:107. Foto: Stefan Kleiser

Seit zweieinhalb Wochen ist Til Peters in der Rekrutenschule. Seine erste Einsicht: «Ich muss von zu Hause mehr Essen mitnehmen.» Zwei Kilogramm hat er in der kurzen Zeit im Militärdienst abgenommen – dabei ist der zwei Meter grosse 19-Jährige doch sowieso «eher dünn und nicht so schwer», wie er sich selbst beschreibt.

Als «qualifizierter Athlet» erhält er aber keine Extrakalorien. Und schläft so wenig wie alle. «Ich bin ein Schlafliebhaber», verrät Peters. Am besten sind neun bis zehn Stunden Schlaf pro Nacht.

Dafür darf der Wollishofer die Kaserne in Dübendorf an drei Abenden in der Woche verlassen, um das Basketball-Training zu besuchen. Im NLB-Team der Goldcoast Wallabies gilt er als vielversprechendster Spieler. Seit dreieinhalb Jahren im Basketball hat sich Peters so sehr verbessert, dass er zum Sichtungstraining der U-20-Nationalmannschaft eingeladen wurde. Er ist damit der nächste Junioren-Nationalspieler der Wallabies nach Adeleke Karera und Ryan Muhr.

Unter Beobachtung

Am Samstag war Til Peters im Probetraining in Freiburg. Wie wars? «Ich war nervös, ich kannte das Niveau nicht. Aber ich habe mich sehr gut gefühlt.» Als er die Einladung erhalten habe, sei er überrascht gewesen. «Aber jetzt sehe ich, dass ich dabei sein kann.» Dabei im Team für die U-20-B-EM, die vom 12. bis zum 21. Juli im rumänischen Pitesti ausgetragen wird. Ein Feedback gabs noch nicht. Es folgt nach der Analyse: Mit zwei Kameras sei jede Bewegung aufgezeichnet worden, erzählt Peters.

31 Basketballer sind auf der Liste der Coaches, 14 waren im Training, 12 schaffen den Cut. «Es könnte sein, dass es Til nicht schafft», sagt Robert Gerritsma, Präsident der Goldcoast Wallabies und selbst einmal Nationalspieler. «Aber nicht, weil ihm die Qualität fehlt, sondern die Erfahrung.»

Peters habe «eine Demut, die nicht viele haben, er ist wissbegierig, hört zu und behält seinen Senf für sich». Peters kenne auch die Positionen der Mitspieler, hat Gerritsma beobachtet: «Er hilft seinen Teamkollegen.»

Einer mit Basketball-IQ

Auch Headcoach Trésor Quidome findet lobende Worte. Peters sei im erweiterten U-20-Nationalkader, «weil er ein intelligenter Basketballer ist und in der Nationalliga B spielt». Bei den Wallabies nutze man seine Qualitäten beim Wurf und seinen Basketball-IQ, um das Angriffsspiel flexibler zu machen. Dereinst soll Til Peters nicht nur an der 3-Punkte-Linie agieren, sondern auch unter den Korb ziehen und unter den Brettern für Aufregung sorgen. «In der U-22 bin ich Center, aber dort ist das Spiel weniger physisch.»

«Ich versuche jetzt mehr nach innen zu ziehen und mein Spiel abwechslungsreicher zu machen», sagt Peters. Nach zahlreichen Abgängen war er im Sommer in der Hierarchie der Wallabies nach oben gerutscht und spielt nun 17 statt 7 Minuten pro Partie. «Am Anfang war das eine Herausforderung, weil ich meine Rolle noch nicht kannte», sagt er. Letzte Saison habe er zurückhaltend agiert, inzwischen sei er aber schon ein bisschen ein Routinier.

Auf Basketball setzen

Das habe mit dem Vertrauen der Coaches zu tun, aber auch mit den Mitspielern, die ihn unterstützten, sagt Peters, der Basketball 2019 in den Familienferien in New York entdeckte. «Wir haben ein NBA-Vorbereitungsspiel besucht. Es hat mir so gut gefallen, dass ich selbst spielen wollte.» Und zwar nicht wie zuvor auf dem Pausenplatz, sondern im Verein. Früher war Peters lizenzierter Tennisspieler. Das helfe ihm jetzt. «Im Tennis musst du dich über deine eigenen Fehler ärgern. So bin ich mental stärker geworden.»

«Ich spiele ruhig und versuche, das Spiel zu lesen», erklärt Peters. «Und für meine Körpergrösse werfe ich gut. Das Physische fehlt noch.» Nach dem Ende des Gymnasiums arbeitete der Teenager nur in einem 40-Prozent-Pensum, um mehr Zeit für Basketball zu haben.

Und nach der RS? Vielleicht wechsle er in ein College in den USA, sagt Peters. «Wenn ich dort an meiner Physis arbeite, hilft mir das, danach einen Platz in einer guten Liga zu finden.»