«Barbie»-Star mit EinflussMargot Robbie plant schon die nächsten Hits – auch mit Ryan Gosling
Die australische Schauspielerin und Produzentin arbeitet in Hollywood auch im Hintergrund immer erfolgreicher. Ihre Firma setzt neue Massstäbe.
Die Oscarnacht am 11. März wird stressig für Margot Robbie. Nicht nur wegen «Barbie», des smarten kommerziellen Superhits, den sie als Produzentin und Hauptdarstellerin prägte, sondern auch wegen «Saltburn». Den verhältnismässig kleinen Film mit rund 10 Millionen Dollar Budget hat die 33-Jährige mit ihrer Firma LuckyChap produziert. Beide Filme waren bei den Golden Globes mehrfach nominiert. Die Oscars sind wohl nur noch Formsache.
Nach der Promotour für «Barbie» wollte Margot Robbie die pinkfarbenen Kleidungsstücke in ihrer Garderobe ausmisten. Sie habe nicht damit gerechnet, dass der Film bei den Award-Shows im Rennen sein würde. Doch nun braucht sie diese eben doch noch, an Margot Robbie ist bei den grossen Filmpreisen 2024 kein Vorbeikommen.
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Zu ihrem neuen Büro in Los Angeles kann Robbie mit dem Skateboard fahren, fünf Minuten brauche sie von zu Hause aus, wie sie dem Magazin «Variety» kürzlich verriet. Robbie ist mit LuckyChap gerade umgezogen, sie brauchen mehr Platz. 13 Angestellte arbeiten für die laufenden Projekte.
Margot Robbie will bei jedem E-Mail, das eine Produktion von LuckyChap betrifft, ins CC genommen werden. Sie ist an den Drehplänen und Budgets beteiligt, wählt die Regisseurinnen aus, und sie hat berechnet, wie viel pinke Farbe es fürs Set von «Barbie» braucht. Der Film verschafft der Firma mit Einnahmen von über 1,4 Milliarden Dollar ganz neue finanzielle Möglichkeiten für die kommenden Projekte.
Die jüngsten Award-Nominationen zeigen, wie stark Margot Robbie in Hollywood mittlerweile aufgestellt ist. Und was für einen Erfolgslauf sie hat. Auch bei den Serien mischt ihr Team vorne mit: «Maid», 2021 für Netflix produziert, wurde zur viertmeistgestreamten Serie des Jahres.
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Für Disney+ konnten sie zudem zwei Staffeln von «Dollface» umsetzen. Robbie ist zugleich aber auch eine der bestbezahlten Darstellerinnen in Hollywood. Für «Barbie» soll sie 12,5 Millionen Dollar Vorab-Gage erhalten haben.
«Seltsamer» Dreh mit DiCaprio
Margot Robbie beschloss früh in ihrer Karriere, dass sie auch hinter der Kamera kreativen Einfluss nehmen will. Nach «The Wolf of Wall Street» dachte sie 2013 sogar darüber nach, die Schauspielerei aufzugeben, weil sie mit der Aufmerksamkeit überfordert war, die ihr als 23-Jährige entgegenbrandete. Sie bezeichnete die Dreharbeiten später in einem Interview als «seltsam», insbesondere die Sexszenen mit Leonardo DiCaprio. «Ich musste 17 Stunden lang in einem winzigen Zimmer so tun, als würde ich mich selbst befriedigen, mit 30 Leuten im Raum. Alles Männer.»
Als Folge davon gründete sie 2014 LuckyChap, ein Jahr nach dem grossen Durchbruch, zusammen mit ihrem heutigen Ehemann Tom Ackerley, einer alten Schulfreundin und einem Freund ihres Mannes. Der gemeinsame Antrieb: Geschichten aus einer weiblichen Perspektive zu erzählen.
Sie seien erfolgreich, weil sie Erwartungen brechen und wirklich originelle Filme machen wollen. «Wir wagen alles, und manchmal landen wir einen Volltreffer», sagt Robbie zu «Variety».
Der Leistungsausweis von LuckyChap ist beeindruckend: 2017 gab es für den ersten Film der jungen Firma direkt die ersten Oscarnominationen. «I, Tonya» war ein grelles Drama, es erzählte die Geschichte der Eiskunstläuferin Tonya Harding nach, gespielt von Margot Robbie. «A Promising Young Woman» wurde 2021 mit zwei Oscars ausgezeichnet, während die «Suicide Squad»-Comic-Verfilmungen ein grosses Publikum fanden. Mit den drei erfolgreichsten Eigenproduktionen hatte Robbie mit ihrer Firma vor «Barbie» schon 275 Millionen Dollar eingenommen sowie sechs Oscarnominationen erreicht.
Robbie war es dann höchstpersönlich, die den grossen Filmstudios und dem Hersteller Mattel die Idee eines Barbie-Blockbusters schmackhaft machte. Über Jahre arbeitete sie mit ihren Partnern die Idee aus. Sie rechnete den Studios vor, dass sich damit eine Milliarde verdienen liesse – und hat das Versprechen eingelöst.
Robbie ist in einer Kleinstadt im Osten Australiens aufgewachsen. Drei Jahre war sie in der australischen Familiensoap «Neighbours» dabei, bevor sie 2011 nach New York zog. In ihrer Karriere musste sie auch ein paar Dämpfer hinnehmen: In Tarantinos «Once Upon a Time in Hollywood» von 2019 blieb ihre Figur blass und sprach kaum ein Wort, trotzdem nahm sie, die erklärte Feministin, die Rolle an. «Dreamland» fiel im gleichen Jahr bei Publikum und Kritik durch, genauso wie 2022 «Amsterdam», in dem sie neben Christian Bale die Hauptrolle übernahm. Der Film spielte nur 30 Millionen Dollar ein, bei Kosten von 80 Millionen.
Als öffentliche Person tritt Margot Robbie bodenständig auf, ihren australischen Akzent hat sie sich nach all den Jahren in den USA bewahrt. Zu fassen bleibt sie nur schwer, Interviews gibt sie selten. Die Hochzeit mit ihrem Mann, einem britischen Regieassistenten, den sie 2014 auf einem Dreh kennen lernte, fand 2016 in einer kleinen Feier statt, bei der die Gäste ihre Handys abgeben mussten. Auf sozialen Medien ist sie nicht aktiv, 2021 löschte sie ihren Instagram-Kanal, auf dem sie vor allem die Poster der Filme teilte, bei denen sie mitwirkte.
Denn es gibt Wichtigeres. LuckyChap hat aktuell 20 Projekte in Entwicklung, darunter das ambitionierte Projekt «My Year of Rest and Relaxation», die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Ottessa Moshfegh, die Filmrechte hatte Margot Robbie schon 2018 gekauft. Beim renommierten Sundance-Festival wird demnächst «My Old Ass» Premiere haben, eine Komödie mit vielversprechendem Jungstar-Cast.
Und noch in diesem Jahr wird Margot Robbie wieder mit Ryan Gosling vor der Kamera stehen, für das Prequel zur Gaunerreihe «Ocean’s Eleven». Ihre eigene Firma wird den Film produzieren – und wohl einen neuen Dreh für das gestandene Format finden.
Die «Ocean’s»-Filme haben jeweils zwischen 300 und 450 Millionen Dollar eingespielt. Das wird auch für Robbie und ihre Partner eine schöne Herausforderung.
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