Neue Airpods im TestAusdauernder, besser – und teurer
Apples neuste Kopfhörer machen einem die Kaufentscheidung nicht einfacher. Wir haben die Airpods der dritten Generation inspiziert.
Als die ersten Airpods 2016 auf den Markt kamen, waren sie eine Kuriosität. Heute hat jeder Hersteller, der entfernt irgendetwas mit Smartphones oder Computer zu tun hat, solche Funkkopfhörer im Sortiment. Es gibt billige Ramsch-Varianten für unter 50 Franken und Premium-Kopfhörer für 400 und mehr Franken.
In dieses gut bevölkerte Umfeld lanciert Apple nun die neuen Airpods (199 Franken). Apple nennt sie Airpods der dritten Generation. Denn die Airpods der zweiten Generation bleiben als Budget-Option im Sortiment.
Was macht nun die neusten Airpods aus? Vor allem zwei Punkte:
Mehr Akku
Das beste Argument für die neuen Kopfhörer ist der bessere Akku. Mit einer Ladung halten sie 6 Stunden. Lädt man sie regelmässig in der Box nach, kommt man auf dreissig Stunden. Damit schlagen die neuen Airpods ihre Vorgänger (5 Stunden) und die teureren Airpods Pro (4,5 Stunden).
Klang und Raumklang
Klang ist immer Geschmacksache. Aber die neuen Airpods klangen im Test durchs Band sehr gut und angenehm wuchtig. Ja, überraschenderweise sogar besser als die teureren Airpods Pro. Vielleicht eine Abnutzungserscheinung der zweijährigen Vergleichskopfhörer?
Zudem haben die Airpods Apples neues Raumklang-Feature bekommen. Damit klingen Musik und Filme deutlich räumlicher. Nötig ist das nicht, aber gerade bei Filmen und Musik, die man schon hundertmal gehört hat, macht es Spass, etwas Neues zu entdecken.
Diese beiden Verbesserungen machen die neuen Airpods zu einem deutlich besseren Produkt. Ungeachtet des Marktumfelds. Und damit sind wir schon bei den Negativpunkten:
Kein Noise-Canceling und nicht anpassbar
Zum selben Preis bieten heute andere Hersteller mehr. Schon für weniger Geld bekommt man Kopfhörer, die Umgebungsgeräusche wegfiltern. Was im Grossraumbüro oder im Zug ausgesprochen praktisch ist, vermisst man bei den neuen Airpods. Auch vermisst man eine Möglichkeit, die Kopfhörer an die eigenen Ohren anzupassen. Entweder sie passen oder eben nicht. Beide Funktionen behält Apple den Airpods Pro vor.
Der Preis
Das Erstaunlichste an den neuen Airpods ist ihr Preis. Er ist mit 200 Franken zwar nur leicht über demjenigen der ersten Airpods. Doch seither hat sich viel getan. Die funktionsreicheren Airpods Pro werden immer wieder für 200 Franken verkauft. Damit sind die neuen Airpods erstaunlich nah am Pro dran. Es wird spannend, wie sich die Preise der neuen Airpods nun am Markt entwickeln. Aber aktuell sprechen Noise-Canceling und variable Grössen für die nur leicht teureren Pro. Für die Airpods spricht der Akku.
Fazit: Für sich betrachtet sind die neuen Airpods rundum gelungen. Wer sie kauft, wird sich freuen. Aber wer sparen will, findet selbst bei Apple billigere Airpods, die einzig auf etwas Akku und den Raumklang verzichten müssen. Für etwas mehr Geld gibt es schon die Airpods Pro. Aktuell fallen die neuen Airpods etwas zwischen Stuhl und Bank. Aber der Markt wird das in den nächsten Monaten und Jahren korrigieren. Und seis nur, indem die Airpods Pro wieder teurer werden.
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