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Top-Software des Jahres
Die besten Apps sind die ohne KI

Moises ist eine der ausgezeichneten Apps in diesem Jahr – in der es zumindest einige KI-Funktionen gibt.
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In Kürze:
  • Der Megatrend von 2024 ist die künstliche Intelligenz. Das kommt längst nicht überall gut an.
  • Auch bei Software wie Facebook, Instagram und Windows führt die KI oft zu einer Verschlimmbesserung.
  • Die wichtigsten Apps des Jahres setzen überraschend wenig auf künstliche Intelligenz, sondern auf originelle, überraschende Konzepte.

Kühlschränke, Zahnbürsten, Saugroboter und sogar Futterstationen für Vögel mit KI: Wenn es nach den Herstellern geht, werden wir bald in allen Lebenslagen von der künstlichen Intelligenz umzingelt sein. 2024 ist der Hype enorm, und ein Ende ist nicht abzusehen.

Das finden nicht alle toll. In diesem Jahr formierten sich Bewegungen gegen die KI. Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt haben im Sommer über die virale Social-Media-Aktion «Created with human intelligence» kundgetan, ihre Werke seien mit «menschlicher Intelligenz» entstanden. Eben unterschrieben Abba, Radiohead und The Cure einen offenen Brief gegen KI-Musik, und schon im letzten Jahr protestierten James Patterson, Margaret Atwood und viele andere gegen die KI-Ausschlachtung ihrer Werke.

Mit menschlicher Intelligenz hergestellt: Künstlerinnen und Künstler protestieren gegen die KI.

Die KI verhunzt Facebook, Instagram und Windows

Nicht nur in der Kunst, sondern auch bei der Software sehen manche den KI-Vormarsch kritisch. Meta verhunze sämtliche Programme von Facebook bis Instagram, indem überall KI reingestopft werde, regt sich ein Kommentator des Wirtschaftsmagazins «Fast Company» auf. Ähnlicher Kritik ist Microsoft ausgesetzt – und ganz generell macht KI eine Anwendung nicht automatisch besser. Im Gegenteil: Sie löst Datenschutzbedenken aus, erschwert die Benutzung und kann die Originalität einer App zerstören.

Die meisten Apps sind ohne KI besser dran. Für diese These gibt es einen hervorragenden Beleg: Das sind Apples Nominationen für die besten Apps des Jahres. Von 45 Apps sind nur drei wegen ihres Bezugs zur künstlichen Intelligenz nominiert:

  • Moises hilft beim Musiküben, indem sie Tonart oder Tempo eines Songs anpasst oder Gesang und Instrumente extrahiert (für iPhone und Android).

  • EF Hello (iPhone und Android) ist eine App für Fremdsprachen, die das Lerntempo dem User anpasst.

  • Bei Adobe Lightroom hilft die KI bei der Optimierung von Fotos und der Verwaltung des Bildkatalogs (Android und iPhone).

Drei Apps der alten Schule

Die drei Top-Apps des Jahres funktionieren nach alter Schule: Kino (iPhone) erlaubt es erfahrenen Filmemachern, beim Videodreh alle Einstellungen unter Kontrolle zu haben. Mit Tripsy (iPhone) lassen sich ausgedehnte Reisen bis ins kleinste Detail planen; mit Routen, Unterkünften, Restaurants, Touren und allen Sehenswürdigkeiten. Die App überwacht auch das Reisebudget – aber für das Gelingen des Trips ist allein der User verantwortlich. Wie es sein sollte: Denn wer will schon die Aktivitäten absolvieren, die eine KI ausgesucht hat?

Die Tripsy-App hilft bei der Reiseplanung – doch was man unternehmen möchte, muss man selbst entscheiden.

Die dritte Top-App richtet sich an Läuferinnen und Läufer. Runna (Android und iPhone) verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und liefert auch Tipps zur Ernährung und zur Vermeidung von Verletzungen. Zugegeben – ganz ohne künstliche Intelligenz kommt dieser Coach nicht aus: Die Trainingspläne werden mit ihrer Hilfe personalisiert.

Auch meine persönlichen Favoriten von 2024 stehen dem Megatrend allesamt entgegen. Really Bad Chess beweist den anarchistischen Humor eines Hackers, wie ihn Chat-GPT niemals besitzen wird. Der Entwickler, Zach Gage, hat sich nämlich folgenden Dreh ausgedacht: Am Beginn einer Partie wird nicht das übliche Aufgebot an Figuren ausgeteilt, sondern eine Zufallsauswahl. Beispielsweise acht Springer, vier Läufer und drei Bauern. Alle anderen Regeln bleiben gleich – was die Chancen der ungeübten Spieler gegenüber den Profis verbessert.

«Really Bad Chess»: Wie Schach, nur mit gezinkten Figuren.

Das Gleiche, nur besser

Vivaldi tut am Smartphone das, was andere mobile Browser auch tun. Aber er macht es so flexibel und nutzerfreundlich wie keiner seiner Konkurrenten (für Android und iPhone). Localsend tauscht Informationen zwischen Windows, Mac, iPhone und Android aus, und zwar mit maximalem Schutz der Privatsphäre ohne die Cloud (localsend.org).

Und schliesslich Openvibe: Diese App vereinfacht die Nutzung der Konkurrenten von X (früher Twitter), indem sie die Nachrichtenströme von Bluesky, Threads von Meta, Mastodon und Nostr in einer Ansicht zusammenfasst und eine praktische, universelle Suche zur Verfügung stellt (iPhone und Android).