Angst vor Phishing-AttackeUBS verunsichert Kundschaft mit Warn-SMS
Echt oder Betrug? Die Bank fordert Zehntausende Kundinnen und Kunden auf: «Kontaktieren Sie uns bitte umgehend, wenn …» Doch die SMS wurde fälschlicherweise versandt.
«Ihre Überweisungslimits für Zahlungen im Digital Banking wurden erhöht.» P. B. (Name der Redaktion bekannt) spürte eine leichte Panik aufsteigen, als er während seiner Arbeitszeit diesen Satz in einer SMS las, deren Absenderin seine Hausbank UBS zu sein schien. Weiter hiess es: «Wenn Sie dies nicht selber waren, kontaktierten Sie uns umgehend.» Der UBS-Kunde fragte sich: «War die Nachricht tatsächlich von der Bank? Oder war sie ein Betrugsversuch? Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte.»
Zu Hause versuchte er, der Aufforderung «Kontaktieren Sie uns bitte umgehend» nachzukommen. Die Kontaktinformationen würde er auf der UBS-Website finden, «unter der Hilfeseite ‹Betrugsversuch erkennen›», hiess es in der SMS. Er suchte diese ab, fand dort und auf seiner Banking-App keine weiteren Informationen.
Schliesslich entdeckte er auf deren Website eine Mitteilung der UBS: «Aktuell haben einige Kundinnen und Kunden die Nachricht erhalten, dass ihr Überweisungslimit angepasst wurde. Dies wurde durch die UBS ausgelöst und ist kein Grund zur Beunruhigung. Für Sie besteht kein Handlungsbedarf.» Zudem entschuldigt sich die UBS «für die Umstände».
«Technischer Fehler» sei ein Einzelfall
P. B. ärgert sich: «Warum hat die UBS nicht umgehend ein zweites SMS verschickt, in der sie sich für die irrtümliche Warnung entschuldigt?» Und: Wie kann der Grossbank so etwas passieren?
Die UBS sagt dazu: «Die Pushnachricht wurde durch einen technischen Fehler ausgelöst.» Sie sei an wenige Kundinnen und Kunden gegangen, konkret habe es einen «kleinen einstelligen Prozentbereich» der Kundschaft betroffen. Bei – laut UBS – 2,5 Millionen Schweizer Privatkundinnen und -kunden waren demnach zwischen 25’000 und 125’000 davon tangiert.
Auf die Frage, wieso die UBS keine zweite SMS mit einer Entwarnung geschickt hat, antwortet sie lediglich, dass «in der Pushnachricht (…) die Kunden auf die Hotline und die UBS-Website verwiesen (wurden), wo sie entsprechend informiert wurden». Die Falschmeldung sei ein Einzelfall: «Uns ist kein vergleichbarer Vorfall bekannt.»
Wie das Finanzportal «Inside Paradeplatz» heute meldet, hat das UBS-Computersystem gestern «schlappgemacht». Die Programme Tools und Outlook seien ausgefallen. Betroffen gewesen seien «alle Leute, die von der CS zur UBS gestossen waren». Laut der UBS hing der versehentliche Versand der warnenden SMS aber nicht mit dem auf dem Onlineportal erwähnten IT-Problem zusammen.
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