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Kolumne «Heute vor»
Als aus Sternenberg eine Goldküstengemeinde werden sollte

Aus dem Archiv der «Zürichsee-Zeitung».
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Wegen akuten Schülermangels soll die Dorfschule geschlossen werden. Rentner Franz Engi will dies verhindern und lässt sich kurzerhand mit 69 Jahren nochmals einschulen. 2004 bescherte der Spielfilm «Sternenberg» mit Mathias Gnädinger in der Hauptrolle der gleichnamigen, damals noch eigenständigen Gemeinde im Zürcher Oberland landesweite Aufmerksamkeit.

Sieben Jahre später, im Herbst 2011, machte Sternenberg erneut Schlagzeilen – und zwar in der rechtsufrigen «Zürichsee-Zeitung». Der Grund: In einem Brief kündigte die Volkswirtschaftsdirektion an, dass Herrliberg der Gemeinde Sternenberg ein Kaufangebot unterbreitet habe, um dort «steuergünstige Personen anzusiedeln». Über den Antrag sollten die Sternenberger Stimmbürger an der Gemeindeversammlung im Dezember entscheiden.

Schnell stellte sich das Schreiben als Fälschung heraus. «Dorfkauf war Politscherz», so titelte die Zürichsee-Zeitung Bezirk Meilen wenige Tage später. Der Absender des falschen Schreibens: Nationalratskandidaten der Jungen Grünen. Mit dem Brief hätten sie zeigen wollen, wohin ein zügelloser Steuerwettbewerb führen könnte, rechtfertigten sie ihre Guerilla-Aktion.

Nicht zu Scherzen aufgelegt waren 2011 die Fährkapitäne. Der Grund: Hobbyfischer, die sich vom Fährsteg in Horgen aus auf Eglifang machten und damit die geltende Binnenschifffahrtsverordnung verletzten, wie die «Zürichsee-Zeitung» des Bezirks Horgen damals berichtete. Beim Umparkieren oder Ausfahren der Fähre seien die Fischer im Weg, hielten die Kapitäne fest. Die Fischer hielten dagegen und forderten, der ausfahrende Kapitän solle signalisieren, dass er wegfahre, «und die Fischer würden sofort die Distanz einhalten».

Die Situation war damals so verfahren, dass zuletzt gar die Kantonale Seepolizei einen runden Tisch organisierte, um zwischen den beiden Seiten zu vermitteln. Immerhin mit Erfolg, wie sie gegenüber der linksufrigen «Zürichsee-Zeitung» wenig später vermeldete: «Durch die bisher stattgefundenen Gespräche ist die gegenseitige Akzeptanz gestiegen, und es wird vermehrt Rücksicht aufeinander genommen.»