LiveParteitag der US-Demokraten+++ Trump greift «wahnsinnige» Demokraten an +++ Herzogin Meghan ruft zum Wählen auf
Die Demokraten halten diese Woche ihren Parteitag in Milwaukee ab. Der US-Präsident greift sie verbal an. Wir berichten laufend.
Das Wichtigste in Kürze:
- Wegen des Coronavirus findet der viertägige Parteitag der Demokraten in Milwaukee (US-Bundesstaat Wisconsin) erstmals virtuell und mit Videokonferenzen statt.
- Alle Redner und Rednerinnen — darunter Parteigrössen wie die Clintons oder die Obamas — werden zugeschaltet. Joe Biden selbst spricht an seinem Wohnort Wilmington (Delaware).
- Präsidentschaftskandidat Biden und sein Vize Kamala Harris sollen am Ende des Parteitags offiziell nominiert werden.
Ex-Konkurrenten stellen sich hinter Biden
Beim Parteitag der US-Demokraten haben sich zahlreiche frühere Konkurrenten um die Präsidentschaftskandidatur hinter den designierten Kandidaten Joe Biden (77) gestellt. Bei dem weitgehend virtuell abgehaltenen Parteitag riefen am Donnerstagabend (Ortszeit) die Senatoren Bernie Sanders, Elizabeth Warren, Cory Booker und Amy Klobuchar zur Wahl von Biden auf. Auch der frühere Bürgermeister von South Bend, Pete Buttigieg, der Ex-Kongressabgeordnete Beto O'Rourke, der Technologie-Unternehmer Andrew Yang und der Milliardär und frühere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg warben für Biden.
Herzogin Meghan ruft zum Wählen auf
Herzogin Meghan hat als Gast an einem Online-Treffen teilgenommen, um Frauen zu ermutigen, bei der US-Präsidentschaftswahl im November ihre Stimmen abzugeben. Sie sei «wirklich begeistert», bei dem virtuellen Wahlaufruf der gemeinnützigen Organisation «When We All Vote» mitzumachen, erklärte die gebürtige US-Amerikanerin zu Beginn ihrer vierminütigen Ansprache am Donnerstag (Ortszeit).
«Wir alle wissen, was in diesem Jahr auf dem Spiel steht», sagte die 39-Jährige mit Blick auf die Wahlen am 3. November. «Wir können mit dieser Wahl etwas verändern», betonte Meghan.
Meghan gilt als scharfe Kritikerin von US-Präsident Donald Trump, seinen Namen erwähnte sie bei dem Online-Event aber nicht. Ihre Teilnahme war zuvor auf Kritik gestossen. In sozialen Medien forderten wütende Briten, die Herzogin von Sussex solle ihren Titel abgeben, da sie sich in politische Angelegenheiten der USA einmische.
Das Online-Treffen unter dem Hashtag #whenallwomenvote verfolgte das Ziel, per SMS-Botschaften 300 000 Frauen zu erreichen und sie zu motivieren, sich für die Wahlen registrieren zu lassen.
Die Initiative «When we all vote» war 2018 unter anderem von der ehemaligen First Lady Michelle Obama gegründet worden. Deren Ehemann, Ex-Präsident Barack Obama, hatte jüngst beim Parteitag der US-Demokraten sehr scharfe Kritik an seinem republikanischen Nachfolger Trump geübt.
Prinz Harry (35) und Meghan hatten sich im März vom Königshaus losgesagt – dennoch sind sie noch Royals. Mitglieder der königlichen Familie gehen traditionell nicht wählen; ein Gesetz dazu gibt es aber nicht. Königin Elizabeth II. (94) verhält sich politisch neutral. Meghan hatte in einem Interview mit der Zeitschrift «Marie Claire» erwähnt, dass sie bei den US-Wahlen ihre Stimme abgeben werde.
Nach Stationen in Kanada und in der US-Metropole Los Angeles leben Harry und Meghan mit ihrem einjährigen Sohn Archie nun in den kalifornischen Küstenstadt Santa Barbara.
Trump greift Biden und «wahnsinnige» Demokraten an
US-Präsident Donald Trump hat seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden bei einem Wahlkampfauftritt heftig angegriffen. Die Demokraten würden bei einem Wahlsieg im November die Wirtschaft ruinieren, die Polizei abschaffen und das Land in Anarchie stürzen, warnte Trump am Donnerstag (Ortszeit) vor Anhängern im Ort Old Forge im Bundesstaat Pennsylvania. Sie seien «komplett wahnsinnig», behauptete er. Trump wiederholte auch seine Warnung, dass die Demokraten die Steuern drastisch erhöhen würden. «Es geht bei dieser Wahl um das Überleben der Nation», sagte Trump.
Der Präsident wiederholte auch seine grundlose Behauptung, dass die Demokraten die Wahl nur mit Hilfe von Wahlbetrug gewinnen könnten. In Bezug auf die Coronavirus-Pandemie behauptete er, diese befinde sich «hoffentlich in den letzten Zügen». Dafür gab es jedoch keine glaubhaften Hinweise – in den USA wurden zuletzt weiterhin zwischen 40 000 und 50 000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet. Mehr als 170 000 Menschen sind in den USA seit März nach einer Infektion gestorben.
Trump forderte auch eine Lockerung der von Pennsylvanias demokratischem Gouverneur Tom Wolf verhängten Ausgangsbeschränkungen. Die Nebenwirkungen des sogenannten Lockdowns seien «gefährlicher als das Virus», behauptete er. Wolf werde die Beschränkungen aber erst am Tag nach der US-Präsidentenwahl am 3. November lockern, behauptete er weiter. Biden wolle sogar «permanente Lockdowns» warnte Trump – obwohl der Demokrat das nie als Massnahme vorgeschlagen hatte.
Trump wiederholte auch seine im Wahlkampf immer wieder vorgebrachte drastische Warnung, dass eine Regierung der Demokraten zu Chaos und Gewalt im Land führen würde. Klare Gründe führte er dafür nicht an. «Wenn Sie sich Ihr Leben unter Präsident Biden vorstellen wollen, denken Sie an die schwelenden Ruinen in Minneapolis, die gewaltsame Anarchie in Portland, die blutgetränkten Gehwege in Chicago und dann stellen Sie sich vor, dass das Chaos auch in ihre Stadt und in jede andere Stadt Amerikas kommt», sagte Trump.
Kamala Harris als Vize-Kandidatin nominiert
Die US-Demokraten haben die Senatorin Kamala Harris bei ihrem weitgehend virtuellen Parteitag als Vize-Kandidatin für die Präsidentschaftswahl im November nominiert. «Ich erkläre hiermit, dass Kamala Harris zur demokratischen Kandidaten für das Amt der Vizepräsidenten gewählt ist», sagte der Parteitagsvorsitzende Bennie Thompson am Mittwochabend (Ortszeit). Joe Biden (77) war am Dienstag offiziell als Präsidentschaftskandidat der Demokraten bei der Wahl am 3. November nominiert worden.
Harris hat mit einer Botschaft der Hoffnung und Einheit für die Wahl des designierten Präsidentschaftskandidaten Joe Biden geworben. «Wir müssen einen Präsidenten wählen, der etwas anderes, etwas besseres bringt», sagte Harris in Wilmington (Delaware) beim Parteitag der Demokraten. «Einen Präsidenten, der uns alle – Schwarze, Weisse, Latinos, Asiaten, Indigene – zusammenbringt, um die Zukunft zu erreichen, die wir uns gemeinsam wünschen." Sie fügte hinzu: «Lasst uns mit Hoffnung kämpfen.»
Mit Blick auf den republikanischen Präsidenten Donald Trump sagte Harris: «Donald Trumps Führungsversagen hat Leben und Lebensgrundlagen gekostet." Sie fügte hinzu: «Wir sind an einem Wendepunkt angelangt. Das ständige Chaos macht uns hilflos. Die Inkompetenz macht uns Angst.» Harris verwies am Mittwoch darauf, dass das Corona-Virus Angehörige von Minderheiten besonders hart trifft. «Das ist kein Zufall. Das ist die Folge von strukturellem Rassismus." Sie fügte hinzu: «Und lassen Sie uns eines klarstellen – es gibt keinen Impfstoff gegen Rassismus. Wir müssen die Arbeit machen.»
Zuvor hatte Harris formell die Nominierung als Bidens Vize-Kandidatin angenommen. Ex-Vizepräsident Biden (77), der gegen Trump (74) antreten wird, hatte sich vergangene Woche für Harris als Vize-Kandidatin entschieden und damit eine historische Wahl getroffen. Im Fall eines Wahlsiegs wäre die heute 55-Jährige die erste Frau und Schwarze im Vizepräsidentenamt.
Pelosi bescheinigt Trump Respektlosigkeit gegenüber Frauen
Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat US-Präsident Donald Trump «Respektlosigkeit gegenüber Fakten, gegenüber Arbeiterfamilien und insbesondere gegenüber Frauen» bescheinigt. Das spiegele sich nicht nur in seinem Verhalten, sondern auch in seiner Politik wider, sagte Pelosi (80) am Mittwochabend (Ortszeit) in ihrem Beitrag für den Parteitag der Demokraten in Milwaukee (Wisconsin). «Aber wir wissen, was er nicht weiss: Dass Amerika erfolgreich ist, wenn Frauen erfolgreich sind." Pelosi rief zur Wahl des designierten demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden und von dessen Vize-Kandidatin Kamala Harris auf.
Pelosi kündigte an, die Demokraten würden bei der Wahl im November ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus ausbauen und den Senat von den Republikanern zurückerobern. Ausserdem würden Biden und Harris ins Weisse Haus gewählt werden. Ex-Vizepräsident Biden (77) war am Dienstag bei dem weitgehend virtuellen Parteitag offiziell als Kandidat der Demokraten bei der Wahl im November nominiert worden. Der Republikaner Trump (74) bewirbt sich um eine zweite Amtszeit.
Billie Eilish ruft zur Abwahl von Trump auf
Die Sängerin und Grammy-Preisträgerin Billie Eilish hat beim Parteitag der Demokraten in Milwaukee (Wisconsin) zur Abwahl von US-Präsident Donald Trump im November aufgerufen. «Donald Trump zerstört unser Land und alles, was uns wichtig ist», sagte Eilish am Mittwochabend (Ortszeit) bei ihrem Video-Auftritt im Rahmen des weitgehend virtuellen Parteitags. «Wir brauchen Anführer, die Probleme wie den Klimawandel und Covid lösen und sie nicht leugnen. Anführer, die systemischen Rassismus und Ungleichheit bekämpfen.»
Eilish fügte hinzu: «Das beginnt damit, gegen Donald Trump und für Joe Biden zu stimmen. Schweigen ist keine Option, und wir können das nicht aussitzen." Ex-Vizepräsident Biden (77) wurde am Dienstag vom Parteitag als Kandidat nominiert. Er tritt bei der Präsidentschaftswahl im November gegen Trump (74) an.
Trump spricht vom Weissen Haus aus
US-Präsident Donald Trump will seine Rede zur Nominierung als erneuter Präsidentschaftskandidat der Republikaner vom Weissen Haus aus halten. Er werde am Donnerstagabend nächster Woche – dem letzten Tag des Nominierungsparteitages seiner Partei – live vom Südrasen des Weissen Hauses sprechen, sagte Trump am Dienstag bei einem Besuch in Yuma (Arizona). Nominiert werden soll Trump beim Parteitag der Republikaner in Charlotte (North Carolina) bereits am Montag kommender Woche. Der Parteitag ist wegen der Corona-Pandemie deutlich verkleinert worden. Das genaue Programm steht nach mehreren Planänderungen noch nicht fest. Gewählt wird am 3. November.
Trump warnt vor Einwanderung
US-Präsident Donald Trump hat im Fall eines Wahlsiegs seines Herausforderers Joe Biden bei der Wahl im November vor unkontrollierter Einwanderung in die USA gewarnt.
«Joe Biden ist die Marionette der radikalen linken Bewegung, die die vollständige Beseitigung der Grenzen Amerikas anstrebt», sagte Trump am Dienstag bei einem Besuch in der Grenzstadt Yuma (Arizona) vor Anhängern. «Sie wollen die Mauer niederreissen, sie wollen keine Grenzen haben.» Die Demokraten, die Biden bei ihrem Parteitag als Kandidaten nominieren wollen, sind gegen die Mauer an der Grenze zu Mexiko. Sie sind aber nicht für eine Öffnung der Grenzen.
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Sollten die Demokraten gewinnen, würde Amerika zu einem «Venezuela auf Steroiden», sagte Trump. «Wir werden niemals ein sozialistisches Land haben.» Der Republikaner fügte hinzu: «Bei dieser Wahl geht es um das Überleben unserer Nation. Die bevorstehende Wahl wird die wichtigste Wahl in der Geschichte unseres Landes.» Die Demokraten wollten «jedem illegalen Ausländer auf dem Planeten Erde einen Freifahrtschein dafür geben, einen Asylantrag zu erfinden und automatisch Zugang zu unserem Land zu bekommen».
Weniger TV-Zuschauer
Der diesjährige Parteitag der US-Demokraten ist wegen der Corona-Pandemie ein reines Experiment, weil das Live-Spektakel fehlt. 28,9 Millionen Menschen haben die erstmals weitgehend virtuell abgehaltene Veranstaltung am ersten Abend im Fernsehen oder über digitale Plattformen verfolgt, wie die Demokraten am Dienstag (Ortszeit) mitteilten.
Bei dem Grossteil (18,7 Millionen) handelte es sich um Fernsehzuschauer. Vor vier Jahren hätten noch 26 Millionen die «Convention» zum Auftakt im Fernsehen verfolgt, berichteten mehrere US-Medien unter Berufung auf die Firma Nielsen Media Research. US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Einschaltquoten am Dienstag als «sehr schlecht».
Kerry: «Trump setzt USA Risiko aus»
Wegen der Präsidentschaft von Donald Trump sieht der frühere US-Aussenminister John Kerry die Amerikaner in Zeiten der Krise in grösserer Gefahr.
«Wir stehen auf globaler Ebene mehreren Krisen gegenüber, die sich alle ziemlich direkt auf die Sicherheit der Vereinigten Staaten auswirken», sagte Kerry am Dienstag bei einer Pressekonferenz zum Nominierungsparteitag der Demokraten und nannte als Beispiel den Klimawandel. «Das amerikanische Volk ist wegen der Präsidentschaft von Donald Trump einem grösseren Risiko ausgesetzt.»
Seit dem Zweiten Weltkrieg, als die USA die «entscheidende Rolle des Anführers der freien Welt» übernommen habe, habe jeder demokratische oder republikanische Präsident Respekt für das Amt, für die Wahrheit und sogar für die Institutionen gezeigt, sagte Kerry.
«USA nicht mehr Anführer der freien Welt»
Trump greife all das an und schwäche die USA damit. Trumps Mangel an Ehrlichkeit, an Beziehungen in der Welt, einer aussenpolitischen Agenda und an Wissen führe dazu, dass die USA erstmals nicht mehr der Anführer der freien Welt seien.
Kerry war unter dem US-Präsident Barack Obama Aussenminister und steht am zweiten Tag des Parteitags, auf dem Joe Biden zum Präsidentschaftskandidaten gekürt werden soll, als Redner auf dem Programm. Wegen der Corona-Pandemie findet der Parteitag weitgehend virtuell und nicht wie ursprünglich geplant in Milwaukee (Wisconsin) statt.
Redner werden über Videos zugeschaltet oder haben Ansprachen vorab aufgezeichnet. Das zweistündige Programm am Dienstagabend (Mittwochfrüh MESZ) steht unter dem Motto «Leadership Matters» (übersetzt etwa: Auf Führung kommt es an).
Trump attackiert Ex-Präsident Obama und Vize Biden als korrupt
US-Präsident Donald Trump hat mit scharfen Worten auf die Kritik der Demokraten zum Auftakt ihres Parteitags im Rennen ums Weisse Haus reagiert.
«Die Administration von Obama und Biden war die korrupteste in der Geschichte», schrieb der Präsident am Dienstag bei Twitter. Dazu gehöre, dass sie sein Wahlkampfteam ausgespäht hätten, was «der grösste politische Skandal in der Geschichte unseres Landes» sei, wiederholte Trump seinen häufigen, aber nicht erwiesenen Vorwurf. «Das nennt man Verrat, und mehr.»
Wenige Stunden zuvor hatten die Demokraten am ersten Tag ihres Parteitags, der Obamas Vizepräsidenten Joe Biden diese Woche offiziell als Kandidaten für die Präsidentenwahl im November nominieren soll, Trump heftig kritisiert. So sagte die ehemalige First Lady Michelle Obama: «Donald Trump ist der falsche Präsident für unser Land.»
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Trump konterte, jemand müsse Michelle Obama erklären, dass er nur im Weissen Haus sitze, weil ihr Ehemann Barack Obama seinen Job schlecht gemacht habe. «Meine Administration und ich haben die grossartigste Wirtschaft in der Geschichte aufgebaut, weltweit, sie dann heruntergefahren, Millionen Leben gerettet, und nun baue ich eine noch grossartigere Wirtschaft als zuvor auf», schrieb Trump.
Michelle Obama warnt vor der Wiederwahl Trumps
Die frühere First Lady Michelle Obama hat vernichtende Kritik an US-Präsident Donald Trump geübt und zur Wahl von dessen Herausforderer Joe Biden aufgerufen. «Donald Trump ist der falsche Präsident für unser Land», sagte die Ehefrau von Ex-Präsident Barack Obama in ihrem am Montagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Redebeitrag für den Parteitag der Demokraten in Milwaukee (Wisconsin).
Trump habe mehr als genug Zeit gehabt zu beweisen, dass er der Aufgabe gewachsen sei, er sei aber «ganz klar überfordert». Obama fügte hinzu: Als Präsident «kannst du dich einfach nicht durch diesen Job hindurch schwindeln».
Lesen Sie dazu auch: «Trump ist der falsche Präsident für unser Land»
Republikaner für Biden
Mehrere Republikaner haben sich im US-Wahlkampf hinter den designierten demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden gestellt. «Ich bin ein lebenslanger Republikaner, aber diese Verbundenheit steht an zweiter Stelle hinter meiner Verantwortung für mein Land», sagte der ehemalige Gouverneur von Ohio, John Kasich, am Montagabend im Rahmen des Parteitags der Demokraten. Amerika befinde sich an einem Scheideweg, es drohten «schreckliche Konsequenzen», wenn man den bisherigen Weg unter US-Präsident Donald Trump weitergehe. Biden sei der «Mann unserer Zeit» könne das Land zusammenbringen.
Neben Kasich sagten die frühere Gouverneurin von New Jersey, Christine Whitman, die Managerin und Ex-CEO des IT-Unternehmens Hewlett Packard, Meg Whitman, und die frühere Abgeordnete Susan Molinari Biden ihre Unterstützung zu. Zuvor hatte sich Miles Taylor, der unter Trump Stabschef des Heimatschutzministeriums war, öffentlich hinter Biden gestellt und Trump vorgeworfen, der nationalen Sicherheit aktiv zu schaden.
Biden liegt aktuell vorne
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Schwere Vorwürfe gegen Trump
Mit einer emotionalen Ansprache auf dem Parteitag der US-Demokraten hat die Tochter eines verstorbenen Covid-19-Opfers schwere Vorwürfe gegen US-Präsident Donald Trump erhoben. Kristin Urquiza sagte in einem am Montagabend ausgestrahlten Beitrag, ihr Vater Mark Anthony Urquiza habe Trump und dessen «Sprachrohren» vertraut, als diese gesagt hätten, dass das Coronavirus unter Kontrolle sei und verschwinden werde. Nachdem der Gouverneur des Bundesstaats Arizona die Ausgangsbeschränkungen Ende Mai aufgehoben habe, sei der 65-Jährige mit Freunden in eine Karaoke-Bar gegangen. Wenige Wochen später sei ihr Vater ohne Angehörige auf der Intensivstation gestorben.
«Seine einzige Vorerkrankung war, dass er Donald Trump vertraut hat, und dafür hat er mit seinem Leben bezahlt», sagte Kristin Urquiza. «Das Coronavirus hat deutlich gemacht, dass es zwei Amerika gibt: Das Amerika, in dem Donald Trump lebt, und das Amerika, in dem mein Vater gestorben ist." Eine der letzten Dinge, die ihr Vater ihr gesagt habe, sei gewesen, dass er sich von Trump betrogen fühle. «Wenn ich meine Stimme für Joe Biden abgebe, werde ich es daher für meinen Vater tun.»
Schweigeminute für George Floyd
Die Brüder von George Floyd. (Bild: Keystone)
Zwei Brüder des bei einem brutalen Polizeieinsatz getöteten Afroamerikaners George Floyd sind bei dem Parteitag der US-Demokraten aufgetreten. George sollte heute leben, beklagte Philonise Floyd am Montagabend in einer Videobotschaft, die im Rahmen des virtuell abgehaltenen Parteitags gezeigt wurde. Er rief zu einer Schweigeminute für seinen Bruder und die vielen anderen auf, die als Folge von Hass und Ungerechtigkeit gestorben seien. Der Tod Floyds Ende Mai in Minneapolis (Minnesota) hatte in den USA landesweite Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst.
«Verlieren nur bei Manipulation»
US-Präsident Donald Trump hält eine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl im November nur im Fall von Wahlmanipulationen für möglich. «Wir müssen diese Wahl gewinnen», sagte Trump am Montag bei einem Auftritt vor Anhängern in Oshkosh im Bundesstaat Wisconsin.
«Stellen Sie sicher, dass Ihre Stimmen gezählt werden. Stellen Sie das sicher, weil der einzige Weg, wie wir diese Wahl verlieren werden, ist, wenn die Wahl manipuliert ist. Denken Sie daran. Das ist der einzige Weg, wie wir diese Wahl verlieren werden.» Trump betonte, aus seiner Sicht sei die Wahl im November die wichtigste überhaupt. «Wir werden für das Überleben unserer Nation und der Zivilisation selbst kämpfen.»
Angriffslustiger US-Präsident
Donald Trump hat unmittelbar vor dem Parteitag der Demokraten seine Attacken gegen Herausforderer Joe Biden erneuert. Biden sei «eine Marionette linker Extremisten», sagte der US-Präsident bei einem Auftritt in der Stadt Mankato im Bundesstaat Minnesota. Sie wollten «amerikanische Freiheit durch linken Faschismus ersetzen», sagte Trump.
Kurz zuvor griff der Präsident seinen Herausforderer bereits in Minneapolis an. «Joe sitzt in seinem Keller, er kommt nicht raus, und sie stellen ihm keine Fragen», sagte Trump im Bundesstaat Minnesota in Anspielung darauf, dass Biden bisher kaum für Journalisten verfügbar war. Er hingegen werde ständig von Reportern mit «Feuer in den Augen» befragt. Trump sprach jeweils auf den Flughäfen der beiden Städte.
Trump hielt Bidens Vize-Kandidatin Kamala Harris vor, sie habe zur Unterstützung der Organisation Minnesota Freedom Fund aufgerufen, die Kautionen für «Randalierer, Plünderer, Angreifer und Anarchisten» hinterlegt habe. Trump flog am Montag für mehrere Wahlkampf-Auftritte nach Minnesota.
Sogar Republikaner sind dabei
Die Demokraten erhoffen sich von dem Auftritt mehrerer Republikaner bei ihrem Parteitag, auch andere Anhänger der Partei von Donald Trump auf ihre Seite zu ziehen. Im Rahmen des offiziellen Programms am Montagabend (Ortszeit/Dienstagfrüh MESZ) werden der ehemalige Gouverneur von Ohio, John Kasich, die frühere Gouverneurin von New Jersey, Christine Whitman, die Managerin und Ex-CEO des IT-Unternehmens Hewlett Packard, Meg Whitman, und die frühere Abgeordnete Susan Molinari zu hören sein.
«Es gibt eine Menge Menschen, stille Biden-Wähler, Republikaner, die für Biden stimmen wollen oder stimmen werden, und es ist wichtig, sie wissen zu lassen, dass sie nicht allein sind», sagte der Kongressabgeordnete und Co-Vorsitzende von Bidens-Wahlkampfteam, Cedric Richmond, am Montag bei einer Pressekonferenz.
Harris erwartet «schmutzige Taktiken» von Trump-Lager
Die designierte demokratische Kandidatin für das Vizepräsidentenamt, Kamala Harris, stellt sich auf «schmutzige Taktiken» des Wahlkampfteams von US-Präsident Donald Trump ein. «Sie werden Lügen benutzen, sie werden Täuschung benutzen», sagte Harris in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der Online-Plattform «The Grio».
«Sie werden den Versuch unternehmen, von den wirklichen Problemen abzulenken, die das amerikanische Volk betreffen.» Sie und Joe Biden, der designierte Präsidentschaftskandidat der Demokraten, seien darauf vorbereitet.
Die mögliche Stellvertreterin Bidens war in dem Interview darauf angesprochen worden, dass Trump vergangene Woche einer als rassistisch kritisierten Verschwörungstheorie neuen Raum verschafft hatte. Der konservative Jurist John Eastman hatte im Magazin «Newsweek» in einem Gastbeitrag bezweifelt, dass Harris Vizepräsidentin werden dürfe, weil ihre Eltern bei ihrer Geburt noch keine US-Bürger gewesen seien. Die Senatorin aus Kalifornien kam 1964 als Tochter von Einwanderern aus Jamaika und Indien in den USA zur Welt. Falls Trump im November gegen Biden verliert, würde sie erste schwarze Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten.
SDA/REUTERS/red
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