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Flugzeug verliert Kabinenteil
US-Behörde ordnet Flugverbot für 171 Boeing-Maschinen an

Beim herausgerissene Teil handelt es sich um einen deaktivierten Notausgang, den die Airline wegen der geringeren Anzahl Sitzplätze nicht benötigt und anstatt einer Türe die Türlücke mit einem zusätzlichen Fenster versehen hat.

Nach dem Abriss eines Kabinenteils samt Fenster an einer Boeing 737-9 Max hat die US-Luftfahrtbehörde FAA ein vorübergehendes Flugverbot für mehr als 170 Maschinen des Typs angeordnet. Die Behörde teilte am Samstag mit, es seien sofortige Inspektionen bestimmter Flugzeuge dieses Modells nötig, die etwa vier bis acht Stunden pro Maschine in Anspruch nähmen. Erst danach könnten die betroffenen Flugzeuge wieder in den Betrieb gehen. Dies gelte für Maschinen, die von US-Fluggesellschaften betrieben würden oder auf amerikanischem Territorium unterwegs seien – weltweit 171 Flugzeuge.

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Der Zwischenfall hatte sich auf einem Flug der US-Gesellschaft Alaska Airlines ereignet – auf dem Weg von Portland im Bundesstaat Oregon zum Flughafen Ontario, der östlich von Los Angeles liegt. Die Airline hatte danach bereits von sich aus angekündigt, vorerst alle ihre Maschinen des Typs Boeing 737-9 Max am Boden zu halten und die 65 Flugzeuge einer gründlichen Wartung und Sicherheitsprüfung zu unterziehen.

Medienberichten zufolge hatte sich ein Fensterteil plötzlich gelöst und war davongeflogen. Es habe einen grossen Knall gegeben, und dann sei Luft durch das Loch hereingeströmt, berichteten Passagiere der Zeitung «The Oregonian». Der Sitz direkt neben dem Fenster sei unbesetzt gewesen, aber ein Jugendlicher auf dem Mittelsitz habe Verletzungen vom plötzlichen Druckabfall davongetragen. Eine Passagierin erzählte der «New York Times», sie sei bei dem Flug durch ein lautes Geräusch geweckt worden. «Ich habe meine Augen geöffnet und als erstes die Sauerstoffmaske direkt vor mir gesehen.» Sie fügte hinzu: «Und dann habe ich nach links geschaut und die Flugzeug-Wand an der Seite war weg.» Sie habe gedacht, sie würde sterben.

Berichte über Schwerverletzte gab es nicht. In einer Mitteilung der Airline hiess es, kurz nach dem Start sei die Maschine mit 171 Passagieren an Bord zum Flughafen zurückgekehrt und dort sicher gelandet.

Das betroffene Flugzeug wurde erst 2023 produziert.

Daten der Federal Aviation Administration, der Bundesluftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten, zeigen, dass es sich bei der betroffenen Maschine (Nummer N704AL) um eine sehr neue handelt. Das Flugzeug wurde erst 2023 produziert und im November vergangenen Jahres zugelassen.

Zwei Abstürze mit 346 Opfern

Fluggesellschaften und den Hersteller Boeing dürfte der Vorfall alarmieren. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB untersucht den Fall. Anders als beim glimpflichen Ausgang am Freitag waren zwei Notfälle 2018 und 2019 katastrophal geendet und hatten zu einem Startverbot der 737-Max-Reihe geführt. Bei den beiden Abstürzen gab es insgesamt 346 Todesopfer. Als Hauptursache gilt ein fehlerhaftes Steuerungsprogramm, das die Maschinen zu Boden lenkte.

Boeing hatte daraufhin den Typ überarbeitet und nach und nach Wiederzulassungen erlangt. Mit Produktionsmängeln sorgte der Mittelstreckenjet allerdings weiter für Schlagzeilen und belastete die Bilanzen des Herstellers.

Mit einer verbesserten Version der 737-9 Max hat auch Alaska Airlines seine Flotte in den vergangenen Jahren aufgestockt. Insgesamt führt die Fluggesellschaft gut 300 Maschinen, dabei grossteils von Boeing.

DPA/nlu/nag