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Neue Regeln in Afghanistan
Taliban verbieten Fenster mit Blick auf «Frauenorte»

epaselect epa11797439 A view of windows in residential buildings in Kabul, Afghanistan, 29 December 2024. The Taliban's leader, Hibatullah Akhundzada, has issued a directive prohibiting the construction of windows in residential buildings that overlook neighboring homes, especially those occupied by women. This decree aims to 'preserve privacy' and protect women from potential harm, requiring property owners to block views from existing windows by erecting walls or using coverings, published by Taliban-affiliated media. Municipal authorities have been tasked with enforcing this rule, which applies to both new constructions and existing structures, reflecting the Taliban's ongoing restrictions on women's visibility and participation in society since regaining power in 2021. EPA/SAMIULLAH POPAL
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Die Taliban in Afghanistan haben per Dekret den Einbau von Fenstern in Wohnhäusern verboten, durch die von Frauen genutzte Bereiche einzusehen wären. Neubauten sollen demnach keine Fenster haben, durch die man «den Hof, die Küche, den Nachbarsbrunnen und andere Orte, die gewöhnlich von Frauen benutzt werden», sehen kann.

Die neue Vorschrift wurde von Taliban-Anführer Hibatullah Achundsada per Dekret erlassen, wie Regierungssprecher Sabihullah Mudschahid mitteilte. «Frauen bei der Arbeit in der Küche, im Hof oder beim Wasserholen aus dem Brunnen zu sehen, kann zu obszönen Handlungen führen», heisst es in dem Erlass. Lokale Behörden und andere entsprechende Abteilungen müssen demnach Baustellen überwachen, um sicherzustellen, dass nicht in die Nachbarhäuser geschaut werden kann.

Bei bestehenden Fenstern sollen die Besitzer den Angaben zufolge ermutigt werden, eine Mauer zu bauen oder die Aussicht zu blockieren, «um Belästigungen der Nachbarn zu vermeiden».

Seit der erneuten Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im August 2021 sind Frauen nach und nach aus dem öffentlichen Raum verbannt worden. Die Vereinten Nationen haben in diesem Zusammenhang von «Geschlechter-Apartheid» gesprochen.

So haben die Taliban etwa Mädchen und Frauen den Besuch weiterführender Schulen untersagt, Arbeitsmöglichkeiten eingeschränkt und den Zugang zu Parks und anderen öffentlichen Plätzen blockiert. Ein kürzlich verabschiedetes Gesetz verbietet Frauen sogar, in der Öffentlichkeit ihre Stimme zu erheben. Einige Radio- und Fernsehsender übertragen keine weiblichen Stimmen mehr.

DPA/nlu