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Analyse zu Trennungsvideos
Wir trennen uns. Alles ist gut!

In einem sechsminütigen Video haben der Schweizer Youtuber und Tiktoker Aditotoro sowie seine österreichische Branchenkollegin Hannah Tulnik bekannt gegeben, dass sie nicht länger ein Paar sind.
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Da zittert Aditotoro doch kurz die Hand, denn der Moment muss sitzen, und Aditotoro ist nervös.

Im Hintergrund scheppert ein Lied aus dem Handy, als der Beat einsetzt, klatscht er mit Hannah Tulnik ab, die neben ihm auf dem Bett sitzt. Für ein paar Sekunden schütteln sie die Hände, mit festem Griff, und lächeln in die Kamera. Mit dieser Geste setzen die beiden einen Schlussstrich unter ihre Beziehung, ganz offiziell und öffentlich.

Eineinhalb Jahre waren sie zusammen. «Jetzt sind wir es nicht mehr.» Mit Video und Handshake sagen die beiden: Wir sind getrennt. Aber alles ist gut!

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Aditotoro, bürgerlich Adrian Vogt, ist mit 2,4 Millionen Tiktok-Followerinnen und über 1,3 Millionen Abonnenten auf Youtube eine Schweizer Social-Media-Grösse. Wer ihn f¨ür seine Lieder und Comedyvideos liebt und ihm folgt, dürfte bemerkt haben, dass der Baselbieter in einer Beziehung mit seiner österreichischen Kollegin war. Bestätigt haben die beiden das aber erst jetzt, da sie kein Paar mehr sind.

«Endlich sind wir auch Influencer mit einem Trennungsvideo lol.»

Aditotoro

Die Stellungnahme soll die Luft in den Kommentarspalten auf Social Media klären. Denn da haben sich Fragen von Fans zum Zustand der Beziehung der beiden gehäuft. «Wo ist Adi? Wo ist Hannah?» Indem Vogt und Tulnik reinen Tisch machen, soll wieder Platz für anderes sein.

«Endlich sind wir auch echte Influencer mit einem Trennungsvideo lol», steht in der Beschreibung zum gemeinsamen Video. Tatsächlich sind solche Clips bei Social-Media-Berühmtheiten zu einer eigenen Disziplin geworden. Wer sein Publikum am Alltag teilhaben lässt und damit Geld verdient, kommt nicht umhin, auch schwierigere Momente wie eine Trennung erlebbar zu machen.

Meistens dauern die Statements nur ein paar Minuten. Sie werden simpel inszeniert, mit nur einer Einstellung, in der die Ex-Liebenden nebeneinandersitzen und frontal in die Kamera sprechen.

Manchmal fliessen ein paar Tränen, natürlich. Was das Genre aber auszeichnet, ist der versöhnliche Ton. Da schliessen Aditotoro und Hannah Tulnik nahtlos an ihre zahlreichen Vorgängerinnen und Vorgänger an. Man beteuert noch einmal, wie schön und wertvoll die Zeit zusammen war, wie viel Spass es gemacht hat, gemeinsam Content zu erstellen. Zum Schluss dann eine freundschaftliche Geste.

Und jetzt eine Flasche Champagner

Tamy Glauser und Dominique Rinderknecht sagten 2020, sie würden von nun an «als beste Freundinnen durchs Leben gehen», und öffneten danach eine Flasche Champagner. Dafür gibt es in der Regel viel Zuspruch und aufbauende Kommentare.

Die Videos bedeuten natürlich guten Inhalt fürs Publikum, eine Kombination aus News und Nahbarkeit. Oft gehören sie deshalb zu den meistgeschauten Videos auf den Kanälen der jeweiligen Personen, auch bei Aditotoro und Hannah Tulnik. Die US-Tiktoker Lexi Rivera und Ben Azelart haben mit ihrem Break-up-Geständnis auf Youtube bis heute fast 10 Millionen Views generiert.

Erfrischend am Video von Aditotoro ist, dass er und Hannah einen pragmatischen Grund für den versöhnlichen Umgang nennen: «Wir haben das gleiche Management. Wir werden zu denselben Events gehen, wir werden weiterhin in Videos zu sehen sein zusammen.»

Viel Lachen und ein paar Tränen: Das Break-up-Video von Lexi Rivera und Ben Azelart kommt auf fast 10 Millionen Youtube-Views.

Die Trennungsvideos führen fort, was Gwyneth Paltrow mit dem «bewussten Entkoppeln» nach dem Liebesaus mit Coldplay-Frontmann Chris Martin 2014 vorgespurt hatte: Die prominenten Ex-Paare entscheiden selbst über den Moment, in dem sie die Trennung publik machen. Und sie tun dies in auffällig konstruktivem Ton.

Was die Videos damit aber auch verbindet: Sie lassen keinen Raum für die unschönen Seiten einer Trennung. Dabei gäben die guten Erzählstoff her.