Frauen-Abfahrt in CortinaGoggia siegt zum vierten Mal und Vonn stürzt beinahe wieder
Schon wieder gewinnt Sofia Goggia die Abfahrt in Cortina, Hautprobe für die Olympischen Spiele 2026. Corinne Suter ist froh, dass sie unten ankommt – ein Jahr nach ihrem Kreuzbandriss.
Sofia Goggia arbeitet sich in der Ski-Geschichte immer weiter nach vorne. Am Samstag gewinnt die 32-jährige Italienerin die Abfahrt von Cortina d’Ampezzo, und das zum vierten Mal. Ganz an die Spitze reicht die Zahl noch nicht: Die Österreicherin Renate Götschl siegte auf dieser Abfahrtsstrecke fünfmal, Lindsey Vonn sogar sechsmal. Vonn ist also die Rekordfahrerin von Cortina, zumal sie auch noch den Super-G sechsmal gewonnen hat. Darum warten an diesem Samstag alle noch auf die Startnummer 31, auf die 40-jährige Vonn, die hier ihr viertes Rennen nach ihrem Comeback bestreitet.
Im Training unter der Woche ist Vonn gestürzt. Und genau an jener Stelle, in einer Linkskurve, passiert ihr der fast gleiche Sturz auch im Rennen. Sie fängt sich, Rang 20 ist es am Ende. Das klingt wie eine kleine Enttäuschung für die Marke Vonn, um die sich irgendwann der alpine Denkmalschutz wird kümmern müssen. Aber dieses Comeback ist ein Erfolg fast ohne Ende, mit den Rängen 14, 6, 4 und jetzt 20.
Das Rennen am Samstag ist auch die Hauptprobe für die Olympischen Spiele. In einem Jahr wird es an diesem Hang um den Olympiasieg gehen. Bis dahin will Vonn weiterfahren, das hat sie während der Tage in Cortina gesagt. Das gleiche Ziel verfolgt Lara Gut-Behrami, die am Samstag 17 Hundertstel hinter Goggia auf Rang 4 fährt. Gut-Behrami sagt: «Man muss hier wirklich die Linie treffen, nicht zu rund, nicht zu gerade. Ein paar mal war ich zu gerade. Es ist mir zu 70 Prozent gelungen, wie ich diese Strecke fahren wollte.»
Suter froh – ein Jahr nach dem Kreuzbandriss
Wenn sie gesund bleibt, wird Gut-Behrami 2026 eine Anwärterin auf eine Olympia-Medaille sein. Und Goggia sowieso, nach diesem vierten Abfahrtssieg bei ihrem Heimrennen. Sie teilt sich das Podest der dritten Saisonabfahrt mit der Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie, die mit der Startnummer 2 lange in Führung gelegen ist, und der Italienerin Federica Brignone.
Hinter Gut-Behrami klassiert sich Corinne Suter auf dem fünften Platz. Vor einem Jahr riss bei dieser Abfahrt Suters Kreuzband, die Saison war danach beendet. Jetzt arbeitet sie sich Schritt für Schritt an ihre Bestform zurück. Sie sagt: «Ich bin mega zufrieden, das ist wieder eine Steigerung. Es fehlt nicht mehr viel, es geht jeden Tag besser. Es brauchte Überwindung und ich bin noch nicht ganz frei. Aber ich bin sehr froh, hab ich es jetzt gemacht.»
Delia Durrer ist die dritte Schweizerin in den Top-20. Und Malorie Blanc, die vor einer Woche mit der Startnummer 46 und bei der ersten Abfahrt ihrer Karriere sensationell auf den zweiten Platz gefahren ist, holt sich mit Rang 24 auch in diesem Rennen Punkte. Sie sagt: «Das ist positiv.» Vor allem auf einer Piste, die die 21-jährige Walliserin zuvor noch nie gefahren ist. Das gilt auch für den Super-G, der hier an diesem Hang am Sonntag über die Bühne geht.
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12 – Lara Gut-Behrami, SUI
Das SRF hat vorgerechnet: Lara Gut-Behrami muss diesen Berg in ihrer Karriere rund 70-mal gefahren sein, eine Abfahrt und drei Super-G hat sie hier gewonnen. Eine Kennerin sondergleichen also, und dieses Know-How bringt ihr den Zwischenrang 3 ein. Nachdem sie mehrmals von der Ideallinie weg war.
11 – Ilka Stuhec, SLO
Die Slowenin verdrängt Puchner von Rang sieben. Als zweifache Abfahrtsweltmeisterin (2017 und 2019) und siebenfache Abfahrts-Weltcupsiegerin hat sie einen zehnten Platz in Beaver Creek als bestes Saisonergebnis vorzuweisen.
10 – Mirjam Puchner, AUT
Die 32-Jährige wartet noch auf die erste Top-10-Platzierung in der Abfahrt in dieser Saison. Könnte auch heute knapp werden, aktuell Rang 7.
9 – Marta Bassino, ITA
Und gleich die nächste Italienerin. Die Riesenslalom-Spezialistin und Super-G-Weltmeisterin von 2023 geht aktuell durch eine kleine Krise. Und ein Exploit gelingt ihr auch heute nicht: Zwischenrang 8.
8 – Federica Brignone, ITA
Weiter geht es mit der zweiten Abfahrtssiegerin dieser Saison: Brignone hat vor einer Woche in St. Anton zum 30. Mal im Weltcup gewonnen, zum ersten Mal in der Abfahrt, noch nie war eine Fahrerin bei einem Abfahrtssieg älter als die 34-Jährige. Sie liegt im Abfahrtsweltcup 10 Punkte hinter Hütter zurück. Sie wird diesen Rückstand verkürzen, weil sie Suter von Rang 2 verdrängt und damit vor Hütter liegt.
7 – Cornelia Hütter, AUT
Jetzt kommt die Führende im Abfahrtsweltcup und in der heutigen Startliste die erste Athletin, die in dieser Saison schon Rennen gewonnen hat. Hütter siegte sowohl in der Abfahrt von Beaver Creek als auch im Super-G von St. Moritz (vor Lara Gut-Behrami). Hütter fährt vorerst auf den dritten Platz, vier Hundertstel hinter Corinne Suter, die noch immer auf Rang 2 liegt.
6 – Elena Curtoni, ITA
Die nächsten zehn Fahrerinnen bilden die aktuelle Top-Gruppe. Den Auftakt mach dabei Elena Curtoni, zweifache Abfahrtssiegerin in ihrer Karriere. Sie fährt nach einem Verschneider an einem Tor vorbei und scheidet als erst Fahrerin aus.
5 – Corinne Suter, SUI
Vorhang auf für die erste Schweizerin: Corinne Suter, die beim letzten Rennen, dem Super-G in St. Anton auf den 8. Platz fuhr. Sie hat keine guten Erinnerungen an Cortina: Vor einem Jahr riss bei dieser Abfahrt ihr Kreuzband, was damals ihre Saison beendete. Heute kommt sie gut durch die damalige Unglücksstelle. Am Ende steht der zweite Zwischenrang.
4 – Ester Ledecka, CZE
Bei der letzten Abfahrt in St. Anton fuhr die 29-Jährige auf das Podest. Bestes Saisonergebnis bisher für die Frau, die 2018 sowohl bei den Snowboarderinnen als auch den Alpinen Olympiasiegerin wurde. Heute erreicht sie den bisherigen Spitzenwert von 136,1 Kilometern pro Stunde – am Ende steht trotzdem nur der dritte Zwischenrang.
3 – Christina Ager, AUT
Mag die Strecke nur schon deswegen, weil sie letztes Jahr hier zum ersten Mal auf einem Weltcup-Podest stand. Ihr bestes Saisonresultat ist der 14. Platz im Super-G von Beaver Creek. In der Abfahrt kam sie noch nicht über den 20. Platz (ebenda) hinaus. Und auch heute verliert sie viel Zeit, Platz 3 nach drei Fahrerinnen.
2 – Kajsa Vickhoff Lie, NOR
Auch sie stand hier schon auf dem Podest, in der Abfahrt vor zwei Jahren. Sie beendet ihre Fahrt mit der neuen Bestzeit, rund sechs Zehntel schneller als Wiles.
1 – Jacqueline Wiles, USA
Den Auftakt macht Jacqueline Wiles. Die 32-Jährige hat auf dieser Strecke 2014 ihre ersten Weltcuppunkte gewonnen und wurde vor einem Jahr Zweite. Heute setzt sie als erste Fahrerin eine Zeit von 1:34.94.
Wann starten die Schweizerinnen?
Die Schweizerinnen gehen mit den folgenden Startnummern ins Rennen:
5 – Corinne Suter
12 – Lara Gut-Behrami
21 – Michelle Gisin
23 – Malorie Blanc
25 – Joana Hählen
28 – Priska Ming-Nufer
30 – Delia Durrer
40 – Janine Schmitt
42 – Jasmina Suter
43 – Stephanie Jenal
Herzlich willkommen
Einen guten Samstagmorgen, liebe Leserinnen und liebe Leser. Schön, sind Sie bei uns dabei, wenn es ab 11 Uhr heisst: Hauptprobe für Olympia 2026. Auf dieser Strecke werden die Athletinnen in einem Jahr um Olympia-Gold fahren.
Vorerst aber findet hier und heute die dritte Abfahrt der Saison statt. Die erste (in Beaver Creek) gewann Cornelia Hütter vor Sofia Goggia und Lara Gut-Behrami, bei der zweiten (St. Anton) siegte Federica Brignone vor der überraschenden Schweizerin Malorie Blanc und Ester Ledecka.
Wer gewinnt heute? Die nächste Stunde sollte Klarheit bringen. Viel Spass!
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