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Probefahrt
Abenteurer-Kombi für Konservative

Der neue Outback fährt sich sehr angenehm. Seine Verbrauchs- und Emissionswerte sind hingegen schlecht. 
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Subaru ist stecken geblieben. Nein, nicht irgendwo im Gelände – dort wühlen sich die Fahrzeuge des japanischen Allradspezialisten nach wie vor tadellos durch. Doch während sich die Konkurrenten gegenseitig mit immer reichweitenstärkeren Plug-in-Hybriden und neu entwickelten Elektromodellen übertrumpfen, hält Subaru stur am Boxermotor fest. Für den kleinen japanischen Hersteller, der noch immer völlig autonom agiert und bisher nicht von einer grossen Auto-Allianz geschluckt wurde, ist diese Eigenständigkeit Fluch und Segen zugleich: Einerseits wird das Geschäft der Marke nicht fremdbestimmt. Andererseits muss Subaru die hohen Investitionen, die für den Wandel zu einer elektrifizierten Marke anstehen, allein stemmen – und hinkt daher hinterher.

Diese Eigenständigkeit kann sich Subaru nur leisten, weil die Marke grosse Erfolge feiert. Nicht in Europa und auch nicht in der Schweiz, wo Subaru mit einem aktuellen Marktanteil von 0,7 Prozent nur auf Rang 28 anzutreffen ist. Doch im riesigen und damit sehr wichtigen US-Markt ist der kleine japanische Hersteller eine Macht: Mit über 4 Prozent Marktanteil steht Subaru dort auf Position 8 im Ranking und damit noch vor Volkswagen, BMW, Mercedes-Benz oder Tesla – das ist beeindruckend. Dennoch ist Europa wichtig für Subaru. «Nicht aus Volumengründen», wie Pascal Meyer, Geschäftsführer von Subaru Schweiz, betont. «Doch in Europa spielt die technologische Musik – wer in der automobilen Champions League mitmachen will, der muss in Europa dabei sein.» Daher freut sich Meyer auf das erste vollelektrische Modell der Marke, das nächstes Jahr auf den Markt kommen wird. «Ohne solche Modelle kann man in Europa nicht bestehen.» Dass dieser Elektro-SUV technisch ein Toyota ist und also nur dank des Kooperationspartners zustande kam, verdeutlicht das Dilemma, in dem Subaru steckt.

Veralteter Antrieb

Denn was die Marke in Eigenregie entwickelt, ist bisweilen sehr konservativ. Das verdeutlicht die neue Modellgeneration des Outback, der ab sofort bei den Händlern steht. Er hat einst das Segment der Kombis mit Abenteurer-Flair begründet – heute haben viele Hersteller solche Modelle im Angebot. Doch während diese längst mit modernen Turbomotoren oder Plug-in-Hybridantrieben ausgestattet sind, baut der neue Outback auf einen Sauger-Boxermotor. Aus 2,5 Litern Hubraum holt der Vierzylinder gerade einmal 169 PS und 252 Nm Drehmoment – da liefern heute schon kleine Dreizylinder mehr Power. Ausserdem setzt Subaru weiterhin auf ein stufenloses CVT-Getriebe. So verwundert es nicht, dass der Japaner bei Verbrauch und Schadstoffausstoss schlecht abschneidet: 8,6 Liter pro 100 Kilometer und 193 Gramm CO2 pro Kilometer handeln dem Outback die zweitschlechteste Energieeffizienzkategorie F ein.

Dass Subaru aber auch sehr modern sein kann, zeigt das umfangreiche Paket von Assistenzsystemen, das die Japaner unter dem Begriff Eye-Sight zusammenfassen. Mit an Bord sind unter anderem ein Notbremssystem, das nach vorne und nach hinten funktioniert, ein Totwinkelwarner und ein Querverkehrswarner. Filetstück ist der adaptive Tempomat mit Spurhalteassistent, der sich nicht nur an den Fahrbahnmarkierungen, sondern auch am vorausfahrenden Auto orientieren kann. Das System funktioniert auf der ersten Probefahrt tadellos, es hält das Fahrzeug sicher in der Spur und greift wenn nötig sanft ein. Und auch das neue Infotainmentsystem, das über einen hochformatigen Touchscreen bedient wird, wirkt frisch und modern.

Letztlich ist der neue Outback ein angenehm zu fahrendes, gut ausgestattetes und geräumiges Auto. Das bewährte X-Mode-Allradsystem sorgt für ein sicheres Vorwärtskommen auch auf rutschigem Terrain. Und da die sechste Generation nun auch auf der neuen Plattform SGP aufbaut, ist der neue Outback nicht nur sicherer bei einem Aufprall, sondern fährt sich auch stabiler und fühlt sich kompakter an. Alles in allem also ein gelungenes Modell – wenn da nicht der Antrieb wäre. Denn der durstige 2,5-Liter-Benziner in Verbindung mit dem CVT-Getriebe ist die einzige Motorisierung im Angebot. Gerade für Europa müssen die Japaner hier dringend nachbessern.

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Dank erhöhter Bodenfreiheit und Allradantrieb ist der Outback auch auf unbefestigten Strassen sicher unterwegs. 
Bis zu 1822 Liter Kofferraum bietet der neue Outback: Da passt einiges rein. 
Eine Stereokamera hinter der Windschutzscheibe ist die Basis für zahlreiche Assistenzsysteme.