Gewitter über der SchweizRede von Baume-Schneider abgesagt, Dörfer nach Blitzschlag ohne Strom
Am Mittwoch gab es Hagel und teils heftige Gewitter. Vor allem in St. Gallen gingen grosse Regenmengen nieder.
Just auf den 1. August hin wechselt das Wetter von hochsommerlich zu nass und stürmisch. Am Mittwochnachmittag haben sich die Quellwolken verdichtet und es gibt zunehmend Regengüsse und Gewitter. Dabei bleibt es noch heiss – 30 bis 32 Grad, wie Meteonews schreibt. In manchen Gemeinden in der Schweiz gibt es schon am Mittwochabend 1.-August-Feiern, weil die Leute am Donnerstag freihaben. Diese drohen verregnet zu werden.
So musste das offizielle Fest mit Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider am Mittwoch in Rorschach wegen eines aufziehenden Gewitters kurzfristig abgesagt werden. Das Festzelt wurde geräumt, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.
Die Absage sei aus Sicherheitsgründen erfolgt, sagte der Sicherheitschef der Stadt Rorschach. Mehrere Dutzend Personen verliessen daraufhin das Festgelände. Vor Ort regnete es stark und es war Donner zu hören.
Gemeinden im Churer Rheintal nach Blitzschlag ohne Strom
In mehreren Gemeinden im Churer Rheintal ist am frühen Mittwochabend der Strom ausgefallen. Betroffen waren unter anderem Landquart, Zizers, Fläsch und Maienfeld.
Der Grund der Panne war zunächst unklar. «Wir gehen von einem Blitzschlag aus», sagte ein Sprecher der Energieversorgerin Repower auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Strom fiel demnach ab ungefähr 17.50 Uhr aus. Spezialisten seien daran, den Schaden zu beheben, sagte der Sprecher. Betroffen waren rund 8500 Haushalte.
Warnungen für Ost- und Zentralschweiz
Meteorologen warnten für den Mittwochabend vor teilweise heftigen Gewittern. Ab 17 Uhr gab es Warnungen unter anderem für die Bodenseeregion im Kanton Thurgau, für das Alpsteingebiet, das St. Galler Rheintal, für Glarus-Nord, sowie in der Zentralschweiz im Gebiet Ägeri/Hirzel.
Im Kanton Schwyz seien auch «Extremgewitter» möglich – sowohl in Ausserschwyz als auch im Muotatal, wie Meteonews meldete.
Bis am frühen Abend wurden über der Schweiz bereits rund 48’000 Blitze gezählt, berichtete SRF Meteo. Viel Regen gab es im Raum St. Gallen. Dort wurden 50 Millimeter in einer Stunde gemessen, davon 22 innerhalb von zehn Minuten. In St. Gallen gingen am Abend bei der Polizei über 90 Notrufe ein.
Im Thurgau warnte die Polizei vor Hochwasser in der Sitter und rief die Menschen via Warnapp Alertswiss dazu auf, das Gefahrengebiet zu verlassen.
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Aber auch in der Innerschweiz schüttete es kräftig. In Oberiberg wurden in einer Stunde 40 Millimeter gemessen, total rund 60 Millimeter. Stellenweise gab es schwere Sturmböen. In Einsiedeln blies es mit 110 Kilometern pro Stunde.
Auf dem Vierwaldstättersee haben starke Gewitter die Bergung eines Motorboots verhindert, das am Dienstagabend gesunken war. Zwischen dem Meggenhorn und Hertenstein wurde darauf eine Ölsperre eingerichtet, weil Treibstoff ausgelaufen war. Am Donnerstag soll ein weiterer Bergungsversuch folgen.
Baum fällt auf A1, Sturmböen in St. Gallen
Am Mittwochabend entluden sich in der Ostschweiz heftige Gewitter. In St. Gallen traten Sturmböen auf. Wie Bilder zeigen, wurden in der Stadt Stühle weggewindet. Wie «20 Minuten» berichtet, bildeten sich grosse Wasserlachen.
Auf der A1 gab es Behinderungen im Feierabendverkehr: Zwischen Romanshorn und St. Gallen lag ein Baum auf der Autobahn und blockierte mehrere Fahrspuren.
Feuer nach Blitzschlag in Uetendorf
Erste Gewitter zogen schon am Mittag im Jura auf. Am Nachmittag entlud sich eine Gewitterzelle über Uetendorf im Kanton Bern. Augenzeugen berichten gegenüber «20 Minuten» von einem sehr starken Gewitter: «So etwas habe ich noch selten erlebt. Es kam eine schwarze Wand auf uns zu und es donnerte und blitzte wie verrückt.» Das Gewitter habe etwa 15 Minuten lang gedauert. «Meine ganze 1.-August-Dekoration ist weg.»
Ein anderer Augenzeuge berichtet von enorm vielen Blitzen. Was gerade im bernischen Uetendorf/Seftigen abgehe, sei «schlicht abnormal».
Ebenfalls in Uetendorf soll nach einem Blitzeinschlag in ein Haus Feuer ausgebrochen sein.
Rund eine Stunde zuvor fegte ein Hagelsturm über Balsthal im Kanton Solothurn. Bilder zeigen haselnussgrosse Hagelkörner. «Bei uns im Garten hat der Hagel Blumen und mein Gemüse zerfetzt», sagte ein Anwohner zu «20 Minuten».
Sonne und Regen am 1. August
Auch am Donnerstag, dem Nationalfeiertag, soll es immer wieder Regengüsse und Gewitter geben. Dies allerdings mit Unterbrechungen. Dazwischen wechseln sich auch Wolken und Sonne ab. Dazu ist es schwülwarm mit 27 bis 28 Grad. Im Tessin erwarten die Meteorologinnen und Meteorologen 32 Grad.
Für den 1. August sind exakte Prognosen schwierig, was auch an der komplexen Wetterlage liegt (lesen Sie hier mehr dazu).
Mit Material der SDA.
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