LiveTicker zu den 1.-August-FeierlichkeitenBuhrufe bei Auftritt von Chef des UNO-Palästinenserhilfswerks | Redemarathon der Landesregierung
Die Mitglieder der Landesregierung halten rund um den Nationalfeiertag 19 Reden in der Schweiz und im Ausland. Eines legt einen richtigen Rede-Marathon hin. Alles dazu in unserem Ticker.
Buhrufe bei Philippe Lazzarinis Auftritt in Lausanne
An der 1.-August-Feier in Lausanne ist am Donnerstagabend der Krieg in Nahost zum Thema geworden. Die Rede von Philippe Lazzarini, dem Chef des Uno-Palästinenserhilfswerks UNRWA, ist durch Zwischenrufe von pro-israelischen Demonstranten gestört worden.
Die Ankündigung des Auftritts hatte bereits Ende Juni für Kritik gesorgt. Diese kritischen Stimmen waren nun auch am Donnerstagabend in Ouchy erneut zu hören. Während des ersten Teils der offiziellen Feier ertönten bei jeder Erwähnung des Namens Lazzarini Buhrufe aus der Menge. Sie übertönten den Applaus.
Als Lazzarini für seine Ansprache die Bühne betrat, wurden etwa 50 Schilder hochgehalten. Einige zeigten Fotos von israelischen Geiseln, andere prangerten die Arbeit des UNRWA an und beschuldigten es beispielsweise, den Friedensprozess zu behindern oder Hamas-Terroristen zu finanzieren.
Lazzarini liess sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und hielt seine Rede in voller Länge. Darin beklagte er insbesondere die Verhöhnung des humanitären Rechts in den zahlreichen aktuellen Konflikten, von Gaza über den Sudan bis hin zur Ukraine. (SDA)
Redemarathon der Landesregierung im In- und Ausland
Die Mitglieder der Landesregierung haben am Nationalfeiertag einen regelrechten Redemarathon im In- und Ausland hingelegt. Am weitesten weg war am Donnerstag Finanzministerin Karin Keller-Sutter, die sich in New York an Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer wandte.
Keller-Sutter verwies in ihrer Rede im Bowling-Green-Park auf Gemeinsamkeiten der Demokratien in den USA und der Schweiz und forderte Offenheit für Kompromisse. Der New Yorker Bürgermeister Eric Adams pries die Schweizer Fähigkeit zum Ausgleich zwischen gegensätzlichen Standpunkten und das Streben nach gegenseitiger Anerkennung statt der Herabsetzung politischer Gegner.
Justizminister Beat Jans sagte am Bauernbrunch im bernischen Schüpfen, die Demokratie sei so ausgestaltet, «dass es nur zusammen geht». Das Aufeinanderzugehen und die Suche nach Konsens würden die Schweiz ausmachen. Diese politische Kultur sei wertvoll und es sei ihm wichtig, dass dazu mehr Sorge getragen werde.
Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider lobte in einem Walliser Rebberg in Saint-Pierre-de-Clages die Vielfalt der Schweiz. Diese müsse aber Hand in Hand gehen mit dem Willen, zusammenzuleben und ein gemeinsames Projekt zu verfolgen.
Aussenminister Ignazio Cassis wollte am Abend in Sessa in seinem Heimatkanton Tessin sprechen.
Bundespräsidentin Viola Amherd wiederum hatte schon am Mittwochabend in Möriken-Wildegg im Aargau gesagt: «Wir mögen verschiedene Sprachen sprechen, aber wir reden nicht aneinander vorbei. Wir mögen intensive und harte Debatten führen, aber wir beziehen alle ein.»
Mehrere hundert Menschen feierten den 1. August auf dem Rütli im Kanton Uri, aber kein einziges Mitglied des Bundesrates. Im Zentrum stand das Verbindende, das die vielfältige Schweiz zusammenhält.
Die Zürcher Stadtpräsidentin Corinne Mauch, Vizepräsidentin des Schweizerischen Städteverbandes, sagte auf einem Rütli-Podium, der Stadt-Land-Graben sei kleiner als oft medial dargestellt. (SDA)
Keller-Sutter lobt in New York demokratische Kompromisse
Bundesrätin Karin Keller-Sutter hat ihre 1.-August-Rede vor Auslandschweizerinnen und -schweizern in New York gehalten. Sie verwies darin auf Gemeinsamkeiten der Demokratien in den USA und der Schweiz und forderte Offenheit für Kompromisse.
In verunsicherten westlichen Gesellschaften und angesichts der Wahlsiege von Populisten gelte es für moderate politische Kräfte, den Leuten zuzuhören. Diese erwarteten keine einfachen, sondern ehrliche Antworten, so Keller-Sutter in ihrer Rede vor Auslandschweizerinnen und -schweizern.
Es gehe darum, Debatten frei und friedlich zu führen und ernsthaft um die besten Lösungen zu ringen.
Schon Benjamin Franklin habe gesagt, wer Kompromisse schmiede, werde nicht zum Held, sagte die Vorsteherin des Eidgenössischen Finanzdepartements im Bowling-Green-Park in der Nähe der Börse. Kompromiss-Schmiede machten aber laut Franklin grosse Demokratien, so Keller-Sutter weiter. Franklin gilt als einer der Gründerväter der USA.
Die US- und die Schweizer Demokratie hätten sich gegenseitig befruchtet, führte die Bundesrätin weiter aus. Der erste Satz der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung sei vom Denken eines Genfer Aufklärers inspiriert, während für das Schweizer Zweikammer-Parlamentssystem jenes der USA Vorbild gewesen sei.
Beide Staaten seien bis heute «zwei Erfolgsgeschichten», so Keller-Sutter weiter. Der Erfolg der beiden liberalen Demokratien lasse sich dabei nicht nur am Wohlstand messen, sondern vor allem auch an der persönlichen und wirtschaftlichen Freiheit. (SDA)
Knapp 2500 Personen besuchen am 1. August das Bundeshaus
Am Tag der offenen Tür haben 2459 Besucherinnen und Besucher das Bundeshaus in Bern betreten. Zeitweise standen die Menschen bei der Eintrittskontrolle bis zu zwei Stunden an.
Das teilte eine Sprecherin der Bundesversammlung am Donnerstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage mit. Am Anlass sei es zu keinen Zwischenfällen gekommen.
Der Tag stand im Zeichen des Dialogs, wie die Parlamentsdienste vergangene Woche mitteilten. So stellten sich Ständeratspräsidentin Eva Herzog und Nationalratspräsident Eric Nussbaumer den Fragen des Publikums und diskutierten mit den Teilnehmenden über aktuelle Themen der Schweizer Politik.
Die Besuchenden hätten zudem einen Einblick in die Tätigkeit der kleinen Kammer erhalten. Weiter zählten zum Rahmenprogramm unter anderem Führungen durch das Parlamentsgebäude, musikalische Darbietungen sowie ein Kinderprogramm, wie es weiter hiess. (SDA)
Baume-Schneider preist die Schweizer Vielfalt im Wallis an
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider hat am Donnerstag am 1.-August-Brunch in einem Gebäude mitten in einem Walliser Rebberg in Saint-Pierre-de-Clages VS teilgenommen. Die Bundesrätin besichtigte den Weinbaubetrieb und hielt im Anschluss eine offizielle Ansprache.
Die Vorsteherin des Departements des Innern konnte im Unterwallis ihre Rede halten, nachdem sie am Vortag ihren Auftritt in Rorschach SG wegen eines Gewitters absagen musste. Im Fokus ihrer Ansprache stand die Vielfalt der Schweiz.
Die Schweiz sei divers, aber dadurch nicht weniger geeint, meinte Baume-Schneider. Diese Vielfalt müsse Hand in Hand gehen mit dem Willen zusammenzuleben und ein gemeinsames Projekt zu verfolgen. In einem zweisprachigen Kanton wie dem Wallis «wissen Sie das wahrscheinlich besser als alle anderen», sagte sie zu den rund 100 Gästen des Brunchs.
Für die Jurassierin ist es entscheidend, «eine gesunde Debattenkultur» zu bewahren und gleichzeitig die Gefahr der Polarisierung zu vermeiden. Sie lobte die zahlreichen Gelegenheiten, die wie beispielsweise Abstimmungen «es uns ermöglichen, uns nicht in Blasen einzuschliessen, dem Dialog nicht auszuweichen und den Reichtum dieser Vielfalt zu pflegen». (SDA)
Rund 100’000 folgen Einladung zum Bauernbrunch am 1. August
Auch dieses Jahr haben zum Nationalfeiertag rund 280 Bauernfamilien zum Brunch eingeladen. Etwa 100’000 Menschen nahmen in der ganzen Schweiz an einem solchen teil, darunter auch Bundesrat Beat Jans im bernischen Schüpfen und seine Amtskollegin Elisabeth Baume-Schneider in Saint-Pierre-de-Clages im Wallis.
Zu Zwischenfällen kam es bei den geselligen Anlässen am Donnerstag nicht, wie eine Sprecherin des Bauernverbandes als Organisator der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Die durchschnittliche Anzahl der Besucher pro Hof habe stark variiert. Vom kleinen Brunch mit 50 Personen bis zu mehreren hundert Gästen sei alles dabei gewesen. Jede Gastgeberfamilie empfange die Besucherinnen und Besucher auf ihre individuelle Art und Weise, so der Bauernverband. 1.-August-Brunches auf dem Bauernhof finden seit mehr als 30 Jahren statt. (SDA)
Beat Jans fordert ein Miteinander für die Demokratie
Beat Jans hat in Schüpfen dazu aufgerufen, die Demokratie und das Miteinander zu feiern. Die Essenz der Schweiz sieht der SP-Bundesrat im Kompromiss. «Ein funktionierender demokratischer Rechtsstaat ist eine grosse Errungenschaft, die wir verteidigen müssen», sagte er am Donnerstagmorgen auf dem Hof Schüpberg im Berner Seeland. Dabei wandte er sich an Schweizerinnen und Schweizer sowie «Zugewanderte, Zugezogene und Zugewandte».
Als junger Mann hätte er nicht gedacht, dass er jemals als Bundesrat eine 1.-August-Rede halten würde. Den Rechtsstaat habe er damals eher als Problem gesehen. Schlagartig geändert habe sich das, als sein WG-Mitbewohner in Haiti wegen seines politischen Engagements verhaftet und gefoltert worden sei. Angesichts dieser «himmelschreienden Ungerechtigkeit» habe er realisiert, dass der demokratische Rechtsstaat wesentlich zu unserer Freiheit beitrage. (SDA)
Rütli-Feier im Regen?
Um 13 Uhr beginnt die Bundesfeier auf dem Rütli. Das Wetter macht bisher nicht richtig Lust auf ein Fest im Freien. An der von der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft organisierten Veranstaltung soll der Dialog zwischen Stadt und Land im Zentrum stehen – unter anderem an einer Diskussion mit der Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch.
Selfie mit der Bundesrätin
Bundespräsidentin Viola Amherd war an der 1.-August-Feier im aargauischen Möriken-Wildegg. Die Demokratie brauche Bürgerinnen und Bürger, die sie pflegten und die in ihr mitwirkten, sagte Amherd in ihrer Rede am Mittwochabend. Polarisierung sei nicht die Lösung. «Wir mögen verschiedene Sprachen sprechen, aber wir reden nicht aneinander vorbei», sagte die Bundespräsidentin laut Redetext. «Wir mögen intensive und harte Debatten führen, aber wir beziehen alle ein.»
Dies sei einer «unglaublichen Leistung der Schweiz» zu verdanken. Vor 150 Jahren habe die Schweiz mit einer Verfassungsreform das Referendum und damit die direkte Demokratie eingeführt. Diese basiere auf der Idee, der Stimme des Einzelnen möglichst viel Gewicht zu geben. Nach ihrem Auftritt posierte die Walliserin fürs Selfie.
Basel feiert den Vorabend zum 1. August mit grossem Feuerwerk
In Basel ist am Mittwochabend bei gewittrigem Regenschauer die Feier zum Vorabend des Nationalfeiertags mit einem Doppelfeuerwerk auf dem Rhein begangen worden. Dieses wurde wie im vergangenen Jahr um ein Drittel auf 16 Minuten verkürzt, was aber dem Gesamteindruck kaum einen Abstrich machte.
Zur Feier am Rhein, die bis 02.00 Uhr des eigentlichen Nationalfeiertags dauert, waren rund 100’000 Besucherinnen und Besucher erwartet worden. Sie reihten sich beidseitig des Rheins in und um zahlreiche Festrestaurants und füllten drei Rheinbrücken. Alle warteten auf den Höhepunkt mit dem Feuerwerk ab 23.00 Uhr.
Zuvor fanden unter anderem ein Schlagruderwettbewerb des Wasserfahrvereins «Fischer-Club Basel» und die Wasserspiel-Vorführungen des Feuerlöschbootes statt. Zudem standen auf verschiedenen Plätzen der Innenstadt Auftritte von Jodelchören, Alphornformationen und Unterhaltungsorchestern auf dem Programm.
Gegen den Höhepunkt des Abends mit dem Feuerwerk zogen zunehmend Regenwolken und leichter Regen auf.
Das private Abbrennen von Feuerwerk ist in Basel am 31. Juli und am 1. August nur noch von 18.00 bis 01.00 Uhr erlaubt. Im Umkreis von 200 Metern zu Spitälern und Tierparks ist es gänzlich verboten. Dem Vernehmen vor Ort nach hielten sich die meisten Menschen an diese Vorgaben. (SDA)
Parmelin: «Unser Land braucht sich nicht zu schämen»
Bundesrat Guy Parmelin hat die Schweiz dazu aufgerufen, sich nicht kleiner zu machen, als sie sei. «Unser Land braucht sich nicht zu schämen», sagte er am Mittwochabend in Luzern.
Parmelin widmete seine Rede am Vorabend des 1. August unter anderem der Frage, ob es unanständig sei, Nationalstolz offen zu zeigen. «Ist die Schweiz aufgrund ihrer bescheidenen Grösse zur Bescheidenheit verdammt?», fragte er die mehreren hundert Personen, die sich trotz stürmischem Wetter auf dem Europaplatz unter dem grossen Vordach des KKL Luzern versammelt hatten.
Für den Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) war die Antwort klar. Die Schweiz wisse sich zu helfen, sagte er. «Wir dürfen selbstbewusst dafür einstehen».
Das Problem der Schweiz sei, dass sie sich oft von der falschen Seite her durch das Fernglas betrachte und damit alles ganz klein aussehe, sagte Parmelin. Das Land tendiere dazu, sich kleiner zu machen als es sei.
Stabile Institutionen
In der Schweiz gebe es eine beachtliche Lebensqualität, eine grosse kulturelle Vielfalt, viele Freiheiten, aber keine Unterdrückung, kaum Korruption oder Arbeitslosigkeit, sagte Parmelin. Das Land habe stabile Institutionen. «Es gibt keine plötzlichen Kursänderungen, die rasch das zerstören können, was über die Jahre wohlüberlegt aufgebaut wurde», sagte er.
Grund zur Selbstzufriedenheit gebe es aber dennoch nicht, sagte der Bundesrat. Wie viele andere Länder habe auch die Schweiz ihre Probleme. Parmelin rief dazu auf, den Nationalfeiertag deswegen auch zur Selbstreflexion zu nutzen und über Verbesserungen nachzudenken.
Die Welt präsentiere sich «nervös und aufgewühlt», sagte der SVP-Magistrat. Vielen bereite dies Sorgen. Statt sich von «Eindrücken und Vorurteilen überrollen» zu lassen, solle aber erst alles vernünftig analysiert werden, lautete sein Appell.
Die Feier hatte am Nachmittag mit Folklore und Jazz begonnen. Organisiert wurde die Bundesfeier vom Verein 31/07, der von der Luzerner Mitte-Ständerätin Andrea Gmür präsidiert wird. (SDA)
Die Schweiz ist laut Albert Rösti ein Sonderfall der Freiheit
Bundesrat Albert Rösti hat am Mittwochabend während seiner Ansprache zum Nationalfeiertag die Volksrechte ins Zentrum gerückt. Die Mitbestimmung der Bürgerinnen und Bürger sei ein Ventil für Unzufriedenheit, sagte er an der Bundesfeier in Kesswil TG.
Rösti lobte in seiner Rede die Staatsordnung der Schweiz als «beste der Welt». Dabei sprach er von einem «Sonderfall der Freiheit».
Den Weg der Demokratie habe das Land bereits mit der Bundesverfassung 1848 eingeschlagen. Damals habe die Schweiz als Exotin «inmitten eines Kontinents von Monarchien und Dynastien» eine Machtkonzentration verhindert, indem sie den Föderalismus in der Verfassung verankerte.
Gaspedal und Bremse für die Bürger
«Wir stimmen in einem einzigen Jahr mehr ab als die Bürger anderer Länder in ihrem ganzen Leben», rief der SVP-Bundesrat den rund 500 Besucherinnen und Besuchern in einem Festzelt am Bodenseeufer in Erinnerung. Anderswo würden die Leute auf die Strasse gehen, hier könnten sie zur Urne schreiten.
Die direkte Demokratie verwandle Ärger und Wut in politische Beteiligung. Volksabstimmungen würden Unmut kanalisieren und Spannungen dämpfen, wirkten als Ventil für Unzufriedenheit. «Das ist das Fundament unserer mittlerweile weltberühmten Stabilität.»
Die Bürger seien dank ihrer Volksrechte die höchste Instanz im Land. Sie behielten mit dem fakultativen Referendum das letzte Wort. «Die Bürger können auf die Bremse treten, wenn ihnen etwas nicht passt.»
Aber sie hätten auch ein Gaspedal erhalten. «Wenn wir der Meinung sind, in einer wichtigen Frage passiere nichts, dann können wir mit einer Volksinitiative in die gewünschte Richtung Gas geben.»
Bundesrat Rösti bahnte sich vor Beginn seiner Rede den Weg durch das gefüllte Zelt und schüttelte zahlreiche Hände befreundeter Gäste. (SDA)
Baume-Schneider muss Rede in Rorschach wegen Gewitter absagen
Das offizielle Fest zum 1. August mit Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider am Mittwoch in Rorschach ist wegen eines aufziehenden Gewitters kurzfristig abgesagt worden. Das Festzelt wurde geräumt, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.
Die Absage sei aus Sicherheitsgründen erfolgt, sagte der Sicherheitschef der Stadt Rorschach. Mehrere Dutzend Personen verliessen daraufhin das Festgelände. Vor Ort regnete es stark und es war Donner zu hören.
Die SP-Bundesrätin wird am Donnerstag in Saint-Pierre-de-Clages im Wallis sprechen. In Rorschach hatte sich die Innenministerin zuvor an einem informellen Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern mehrerer Gemeinden getroffen, wie ein Sprecher ihres Departements erklärte. (SDA)
Albert Rösti hält sieben Reden
Rösti spricht am Donnerstag, 1. August, in Wimmis BE, Rothrist AG, Schöftland AG sowie Rümlang und Ossingen im Kanton Zürich. An diesem Tag werde Rösti mit dem Auto unterwegs sein, da die Distanzen gut machbar seien, teilte das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
Bereits am Mittwoch, 31. Juli, ist Rösti in Kesswil TG und Wilderswil BE zu sehen. Hier bestehe die Möglichkeit, dass Rösti mit dem Helikopter reise, hiess es weiter.
Rösti ist nicht der erste Bundesrat, der von einer 1.-August-Rede zur nächsten eilen muss. Der Übersicht halber eine kleine Rangliste (Rösti inkl.):
7 Reden – Albert Rösti (2024)
6 Reden – Ueli Maurer (2017)
5 Reden – Ignazio Cassis (2022),
5 Reden – Guy Parmelin (2019)
Bundespräsidentin Viola Amherd spricht ebenfalls am 31. Juli in Möriken-Wildegg im Kanton Aargau. So auch Parmelin, der der Bundesfeier der Stadt Luzern beiwohnt. Am 1. August spricht Parmelin beim «Bundeszmorgen» in Stein am Rhein SH und am Abend an der Nationalfeier in Jussy im Kanton Genf.
Nur zwei Auftritte in der Westschweiz
Parmelins Rede in Jussy ist nur eine von zwei Bundesrats-Reden, die dieses Jahr in der Westschweiz stattfinden. Die zweite Rede in der französischsprachigen Schweiz hält Elisabeth Baume-Schneider am 1. August in Saint-Pierre-de-Clages VS. Einen Tag vorher tritt sie in Rorschach SG auf.
Beat Jans spricht am Morgen des Nationalfeiertags bei einem Bauernbrunch in Schüpfen BE und am Abend auf dem Bleichenberg in Biberist SO. (SDA)
Die schönsten Events zum 1. August
Die Schweiz feiert sich und ihre Entstehung. Wir halten Sie in unserem Ticker auf dem Laufenden über aktuelle Festlichkeiten und die wichtigsten Reden. Und wir verraten Ihnen, wo einige der grossen Bundesfeiern dieses Jahr stattfinden.
Spielt das Wetter mit? Eher nicht!
Der unbeständige Sommer 2024 bleibt seiner Linie auch am Schweizer Nationalfeiertag treu. Die Chancen sind nicht schlecht, dass der 1.-August-Brunch oder das abendliche Feuerwerk von Platzregen oder Sturmböen beeinträchtigt werden.
Wer aber nach einem exakten Wetterablauf fragt, der darf sich keine grossen Hoffnungen auf klare Antworten machen. «Die Lage ist mit Unsicherheiten behaftet», sagt dazu Thomas Kleiber, Meteorologe bei Meteo Schweiz, auf Anfrage.
Schematische Darstellung der Wetterlage über Europa am Donnerstag, 1. August:
Hier gehts zum ausführlichen Artikel zur Gewitterlage am Nationalfeiertag.
Am Säntis hängt die grösste Schweizerfahne
Am Säntis ist am Vortag des Nationalfeiertags erneut die weltweit grösste Schweizerfahne ausgerollt worden. Im vergangenen Jahr musste aufgrund des unbeständigen Wetters und starken Winden auf die Aktion verzichtet werden.
Höhenarbeiter montierten am Mittwoch bei Sommerwetter die 80 mal 80 Meter grosse Flagge an der Nordwand des Ostschweizer Hausbergs. Sie seilten sich an der Felswand ab und entrollten die Fahne, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.
Die Aktion findet jeweils zum Nationalfeiertag statt. Bei schönem Wetter ist die Fahne nicht nur von der Schwägalp, sondern von weit herum in der Ostschweiz zu sehen. Erstmals entrollten Höhenarbeiter am 31. Juli 2009 eine überdimensionierte Schweizerfahne am Säntis. (SDA)
Buntes Programm auf dem Bundesplatz
Der Bundesplatz und die Bundesgasse werden am 1. August zur Eventmeile. Im Angebot stehen Essen, Trinken, musikalische Unterhaltung und ein Familienprogramm. Auch das Bundeshaus und das Münster können besucht werden.
Ein 24 Meter langer Holzkohlegrill lädt von 11 Uhr bis Mitternacht zum Verpflegen ein, angeboten werden diverse Speisen. Dies teilte der Verein Idéebern am Freitag mit.
Auf dem Bundesplatz bespielen regionale Jungtalente eine Bühne, wie es in der Mitteilung weiter hiess. Teil des Familienprogramms sind die «Bärner Chaschperli Gutsche» – ein rollendes Puppentheater – und die Berner Spielewerkstatt. Kinder können sich schminken lassen und Lampions basteln. Um 19 Uhr startet der Procap-Lampionumzug unter Begleitung der Metallharmonie Bern.
Das Bundeshaus und das Münster sind am Schweizer Nationalfeiertag begehbar. Im Bundeshaus laden Ständeratspräsidentin Eva Herzog (SP) und Nationalratspräsident Eric Nussbaumer (SP) unter der Leitung von Philipp Burkhardt, dem Leiter der SRF-Bundeshausredaktion, zu einem Publikumsgespräch in den Nationalratssaal ein.
Das Berner Münster bietet das Jodelkonzert am Mittag und vielfältige Themenführungen an. Im Turmbistro gibt es Kaffee und Kuchen. Bern Welcome bietet kostenlose Stadtführungen an. (SDA)
Amherd: «Es braucht überall Menschen, die Brücken bauen.»
Bundespräsidentin Viola Amherd hat am Dienstag den Auftakt zu den zahlreichen 1. August-Reden der Mitglieder der Schweizer Landesregierung gegeben. Amherd hob dabei die Rolle der Auslandschweizer hervor.
Die Bundespräsidentin rief die Auslandschweizer in einer Video-Ansprache am Dienstagmorgen auf X zum Brückenbauen auf. «Gehen Sie als Vorbild voran und vermitteln Sie die demokratische Tradition auch in Ihrem Umfeld in den Ländern, in denen Sie heute wohnen.»
Es sei Teil der Schweizer Kultur, dass die Menschen aufeinander zugehen und miteinander sprechen würden, sagte Amherd. «In einer zunehmend polarisierten Welt braucht es überall Menschen, die Brücken bauen.» Die Schweiz sei eine Willensnation und die gemeinsame Verbundenheit mache an keiner Grenze halt.
Auslandschweizer als viertgrösster Kanton
Mit einem Anteil von rund 210’000 Menschen lebt die grösste Auslandschweizergemeinde in Frankreich. Insgesamt zählte die Schweiz im vergangenen Jahr 813’400 im Ausland lebende Bürgerinnen und Bürger. Sie machten 11,1 Prozent der Schweizer Bevölkerung aus. Gemäss den Einwohnerzahlen würde sie den viertgrössten Kanton bilden. (SDA)
Cassis’ Rede im Pariser Maison Suisse
Der Aussenminister Ignazio Cassis weilt in Paris und hat die Siege von Schweizer Athletinnen und Athleten an den Olympischen Spielen im Maison Suisse in Paris als «ein Motor für unseren nationalen Zusammenhalt» bezeichnet. Sie seien ein Faktor, der die Schweizer Bevölkerung zusammenbringe.
Am Dienstagabend hatte Cassis mit den Athleten im olympischen Dorf gegessen und dann die erste Schweizer Medaille, welche die Jurassierin Audrey Gogniat im Gewehrschiessen errang, gefeiert. «Es war auch ihre erste Medaille. Ihre Freude zu sehen, die Freude ihrer Eltern, das sind kleine Momente, die die Reise wert sind», sagte der Bundesrat am Mittwoch bei einer Medienkonferenz im Maison Suisse im Garten der Schweizer Botschaft.
Cassis hob in seiner vorgezogenen Rede zum Nationalfeiertag das Maison Suisse und die Schweizer Botschaft in Paris denn auch als ein «hervorragendes Beispiel der Offenheit, des Zusammenhalts und des gemeinsamen Engagements» hervor.
Die Athletinnen und Athleten sowie ihre Begleitenden, die an den Olympischen und an den Paralympischen Spielen teilnehmen, «gehören zu unseren besten Botschaftern», so Cassis. Sport sei eines der wenigen – und daher wertvollen – Dinge, die alle Menschen, Nationen und Gemeinschaften auf unserem Planeten miteinander teilen würden.
Am Mittwoch will Cassis an weiteren Treffen und Sportveranstaltungen im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen teilnehmen. In der vergangenen Woche hatte bereits Bundespräsidentin Viola Amherd die Schweizer Delegation sowie die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris besucht. (SDA)
red/nag
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