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Ausgangslage bei Ständeratswahlen
Wer in der zweiten Runde die besten Chancen hat

Franziska Roth, SP-SO, Nationalrats-und Staenderatskandidatin erscheint im Wahlzentrum an den Eidgenoessischen Wahlen, am Sonntag, 22. Oktober 2023 in Solothurn. Die Schweizer Buergerinnen und Buerger waehlen das Bundesparlament mit den beiden Kammern Nationalrat und Staenderat. (KEYSTONE/Petzer Schneider)
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Der Ständerat ist oft das Korrektiv zum Nationalrat. In den vergangenen vier Jahren war er konservativer, vorher progressiver. Nun nähern sich die Räte an – ein Blick auf die Ausgangslage vor den zweiten Wahlgängen zeigt: Auch der Ständerat dürfte leicht nach rechts rücken.

Wer gewinnt, wer verliert?

Die Mitte dürfte stärkste Kraft bleiben, aber kaum zulegen können. Bisher hatte sie vierzehn Sitze, nach dem Wahlsonntag sind zehn gesichert. In den zweiten Wahlgängen kommen drei bis fünf Sitze hinzu. Die Mitte kommt somit auf etwa gleich viele Sitze wie in der letzten Legislatur.

Der FDP waren im Ständerat Gewinne prognostiziert worden. Bisher hatte sie zwölf Sitze, nach dem Wahlsonntag sind neun gesichert. Zwei bis drei wird die FDP noch holen. Sie kommt somit auf höchstens gleich viele Sitze wie in der letzten Legislatur.

Die SP hat im Ständerat besser abgeschnitten als erwartet. Bisher hatte sie sieben Sitze, nach den ersten Wahlgängen sind fünf gesichert. In den zweiten Wahlgängen dürfte sie mindestens zwei Sitze holen, höchstens vier. Sie kommt somit auf gleich viele Sitze wie bisher – oder mehr.

Die SVP dürfte zulegen. Vor den Wahlen hatte sie acht Sitze, nach dem Wahlsonntag sind vier gesichert. Mindestens vier bis fünf Sitze werden noch hinzukommen. Das erweiterte rechte Lager könnte einen bis zwei weitere Sitze machen, wenn in Schaffhausen der parteilose, aber der SVP-Fraktion zugehörige Thomas Minder und in Genf Mauro Poggia von der Protestbewegung MCG gewählt wird. 

Die Grünen verlieren auch im Ständerat. Bisher hatten sie fünf Sitze, drei sind gesichert. Ein Sitz könnte noch hinzukommen. Die Grünliberalen, die aktuell keinen Ständeratssitz besetzen, haben Chancen auf einen Sitz.

Die wahrscheinlichsten Szenarien – nach Kanton

Bern: SP +1, SVP +1

Flavia Wasserfallen (SP) und Werner Salzmann (SVP) sind am Montag in stiller Wahl gewählt worden. Alle anderen Kandidierenden zogen sich im Verlauf des Tages zurück, am Abend auch Bernhard Pulver (Grüne). Der zweite Wahlgang entfällt.

Schaffhausen: SP +1 (oder Rechte +1)

Nach der Wiederwahl von Hannes Germann (SVP) ist noch der zweite Sitz zu vergeben. Das wahrscheinlichste Szenario: Der Sitz geht an SP-Kandidat Simon Stocker. Die Kandidatin der Grünen, Lisa Brühlmann, hat sich zugunsten von Stocker zurückgezogen, die Kandidatin der FDP, Nina Schärrer, tritt nochmals an. Damit hat Stocker die besseren Chancen als der Bisherige Thomas Minder, der parteilos ist, aber der SVP-Fraktion angehört.

Solothurn: SP +1 (oder SVP +1)

Der Bisherige Pirmin Bischof (Mitte) ist bereits gewählt. Favoritin für den zweiten Sitz ist SP-Kandidatin Franziska Roth, die im ersten Wahlgang nach Bischof am meisten Stimmen erzielte und sich vor Christian Imark (SVP) und Remo Ankli (FDP) positionierte. Tritt Ankli nochmals an, dürfte Roth gewählt werden. Zieht er sich zurück, hat sie zumindest Chancen.

Waadt: FDP +1

Nach der Wahl von Pierre-Yves Mailliard (SP) im ersten Wahlgang dürfte der zweite Sitz an Pascal Broulis (FDP) gehen. Er hatte sich deutlich vor dem SVP-Kandidaten positioniert.

Freiburg: Mitte +1, FDP +1

Im ersten Wahlgang erreichte niemand das absolute Mehr. Die besten Chancen für den zweiten Wahlgang haben die Bisherigen Isabelle Chassot (Mitte) und Johanna Gapany (FDP), auch wenn SVP-Kandidat Pierre-André Page im ersten Wahlgang fast gleich viele Stimmen erzielte wie Gapany. 

Wallis: Mitte +2

Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass im zweiten Wahlgang die beiden Bisherigen Beat Rieder und Marianne Maret von der Mitte-Partei gewählt werden. Die Kandidaten der FDP und der SVP lagen im ersten Wahlgang deutlich zurück.

Aargau: SVP +1 oder Mitte +1

Marianne Binder-Keller, Mitte-AG, Staenderatskandidatin und Nationalraetin betrachtet Resultate auf einem Bildschirm im Ratskeller im Grossratsgebaeude in Aarau, am Tag der Eidgenoessischen Wahlen, am Sonntag, 22. Oktober 2023 in Aarau. Die Schweizer Buergerinnen und Buerger waehlen das Bundesparlament mit den beiden Kammern Nationalrat und Staenderat. (KEYSTONE/Michael Buholzer)

Nach der Wahl von Thierry Burkart (FDP) ist noch ein Sitz zu vergeben. In der Poleposition: Benjamin Gienzendanner (SVP). SP-Kandidatin Gabriela Suter, sowie einen Tag später auch Irène Kälin (Grüne), Barbara Portmann (GLP) und Lilian Studer (EVP), haben sich nun aber aus dem Rennen genommen. Damit hat auch Mitte-Kandidatin Marianne Binder-Keller gute Chancen.

Tessin: SVP +1, FDP +1 (oder Mitte +1)

SVP-Präsident Marco Chiesa führt das Feld an. Im zweiten Wahlgang dürfte er gewählt werden. Der zweite Sitz geht wohl an FDP-Kandidat Alex Farinelli oder Mitte-Kandidat Fabio Regazzi. SP-Kandidat Bruno Storni hat sich zugunsten der Grünen Greta Gysin zurückgezogen. Gehen Stimmen aus dem linken Lager an einen bürgerlichen Kandidaten, dürften sie an Farinelli gehen.

Zürich: GLP +1 oder SVP +1

Verschiedene Szenarien sind denkbar. Das wahrscheinlichste: Daniel Leupi (Grüne) und Philipp Kutter (Mitte) ziehen sich zurück, und Tiana Moser (GLP) tritt gegen Gregor Rutz (SVP) an.

Genf: Rechte +1 und SVP +1 oder Grüne +1 und SP +1

Lisa Mazzone, Staenderaetin Gruene Schweiz, spricht an einer Medienkonferenz des Komitees fuer die Demokratie-Initiative: Fuer ein Grundrecht auf Einbuergerung, am Dienstag, 23. Mai 2023 in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)

Das Rennen um die beiden Sitze ist offen. Im ersten Wahlgang hatte Mauro Poggia von der rechtspopulistischen Bewegung MCG am meisten Stimmen erzielt, dicht gefolgt von der Bisherigen Lisa Mazzone (Grüne) und dem Bisherigen Carlo Sommaruga (SP). An vierter Stelle lag SVP-Kandidatin Céline Amaudruz. Hält sich die FDP an den bürgerlichen Deal, zieht sie ihre Kandidatin Simone de Montmollin zurück. Sowohl ein Sieg des bisherigen links-grünen Duos als auch ein Sieg der beiden Rechten ist denkbar.

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