Flaniermeile am ZürichseeIn Zürich entsteht eine neue Hafenpromenade
Für 30 Millionen Franken wird die Quaianlage am Hafen Enge saniert und attraktiver gestaltet. Die Parkplätze verschwinden, unterirdisch kommen weitere Bauten dazu.

Der Abschnitt zwischen dem Arboretum und dem Seerestaurant Samigo am linken Seeufer der Stadt Zürich wird komplett neu gestaltet. Wie bereits bekannt ist, wird die Anlage beim Hafen Enge entrümpelt.
Ein neuer Kiespark, Pappeln und ein neues Kioskgebäude mitsamt Züri-WC entstehen, die jetzigen 127 Parkplätze verschwinden. Diese werden in einem unterirdischen Parkhaus im Neubau des Rückversicherers Swiss Re auf der anderen Seite des Mythenquais ersetzt.
«Die Aufenthaltsqualität an der Hafenpromenade Enge soll für die Bevölkerung verbessert werden», schreibt die Stadt in einer Mitteilung vom Mittwoch, dem 30. Oktober 2024.

Es entsteht aber nicht nur neuer Grünraum zum Flanieren und Verweilen. Es wird auch unterirdisch in die Energiezukunft Zürichs investiert. Gebaut werden etwa der Rohbau eines Untergeschosses für eine Seewasser-Pumpstation sowie eine Trafostation.

Auch der Wabengarten mit seinen Wasser- und Grünelementen beim Gottfried-Keller-Denkmal – ein Relikt von der Gartenbau-Ausstellung von 1959 – wird instandgesetzt. Weiter wird die öffentliche Beleuchtung auf dem ganzen Areal aufgefrischt.

Der Baubeginn ist gemäss Stadt abhängig von der Verlegung der öffentlichen Parkplätze ins Swiss-Re-Gebäude, die für Ende 2026 vorgesehen ist. Gemäss Plan sollte die neue Hafenpromenade im Frühling 2029 stehen.
Das ganze Vorhaben kostet 29,5 Millionen Franken. Der Stadtrat unterbreitet dem Gemeinderat aber nur einen Kredit von 12,2 Millionen Franken für die neuen Bauten und die Neugestaltung der Promenade.
Versicherungen zahlen über 10 Millionen
Das hat zwei Gründe: 6,9 Millionen betragen die Kosten für die Elektroinstallationen und die Sanierung des Wabengartens. Das sind gebundene Ausgaben, die der Stadtrat in Eigenregie sprechen darf.

Dazu kommen 10,4 Millionen, die Private beitragen. Konkret beteiligt sich die Zurich-Versicherung mit 8,4 Millionen. Das geschieht im Rahmen der Mehrwertabgabe für den grosszügigen Neubau des Versicherers am Mythenquai. Aus ähnlichem Grund trägt die Swiss Re 2 Millionen bei.
Kosten haben sich verdoppelt
Die 29,5 Millionen bedeuten eine Verdoppelung der vor drei Jahren kommunizierten Summe von 14,6 Millionen. Gemäss Grün Stadt Zürich gab es damals aber noch kein Projekt. Jetzt ist man weiter, und die Stadt hat die Gelegenheit ergriffen, das Projekt zu erweitern und zum Beispiel den Wabengarten zu integrieren.
Neu dazu kamen auch das Seewasserwerk und die Trafostation. Ebenfalls nicht eingerechnet war damals die nötige Altlastensanierung des Bodens beim Hafen oder die Bauteuerung.
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