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Resultat Abstimmung Zürich
Zürich will keinen Mythenpark – Initiative bleibt chancenlos

Zweidrittelmehr dagegen

Alle Stadtkreise haben die Initiative für einen neuen Park am Seeufer abgelehnt. 65,2 Prozent der städtischen Stimmbevölkerung sagten Nein. Am höchsten fiel die Zustimmung im linksten Wahlkreis 4/5 aus, dort waren 44,1 Prozent dafür.

Damit folgte die Zürcher Stimmbevölkerung dem Stadtrat und den grossen Parteien, welche die Initiative als nicht umsetzbar ablehnten.

Die Stimmbeteiligung betrug 56,1 Prozent. 

Stadträtin Simone Brander ist erfreut

Die zuständige Stadträtin Simone Brander (SP)sagte an der Pressekonferenz am frühen Sonntag Abend, die städtische Stimmbevölkerung habe unterscheiden können «zwischen umsetzbar und utopisch». Die Bevölkerung sei auch nicht dem Trugschluss erlegen, die Autos in ein Wohnquartier zu leiten. «Es ist besser, wenn der Verkehr auf dem Mythenquai bleibt. Dort wird es Tempo 30 geben», sagte Brander. Man werde die Begrünung des Seeufers in der Enge nun vorantreiben.

Auch die Direktbetroffenen sind dagegen

Der Mythenpark wäre in der Enge entstanden, die zum Wahlkreis 1 und 2 gehört. Aber auch dort fand die Idee keine Gnade. Gut 64 Prozent sagten nein.

Initianten sprechen von falscher Kampagne

Der Architekt Walter Wäschle von der IG Seepärke führt das schlechte Resultat der Initiative auf die «Tunnel-Kampagne» des Stadtrats zurück. Die Zürcherinnen und Zürcher hätten geglaubt, dass sich der Mythenpark nur mit einem 250-Millionen-Franken-Tunnel umsetzen lasse. «Diese falsche Information war der Killer für uns», sagt Wäschle auf Anfrage. 

Die IG Seepärke werde aber weiterhin um jeden freien Quadratmeter am See kämpfen, sagt Walter Wäschle. Aus seiner Sicht reichen die von der Stadt vorgesehenen Grünflächen am Seeufer in der Enge bei weitem nicht aus. Wie es nach dem Nein zur Mythenpark-Initiative mit der IG Seepärke genau weitergehe, werde der Verein an der nächsten Vorstandssitzung entscheiden, sagt Wäschle.

In einer Medienmitteilung spricht die IG Seepärke von einem «beachtlichen Resultat» angesichts der ablehnenden Haltung von Stadt- und Gemeinderat. Die Bevölkerung sende «ein starkes Signal», dass sie am See mehr Grünflächen und Erholungsräume wünsche.

Das beste Resultat gibts in den Kreisen 4 und 5

Zürichs linkster Wahlkreis 4 und 5 lehnt die Initiative am wenigsten deutlich ab. Hier sagten «nur» 55,9 Prozent nein.

Die AL unterstützte die Mythenpark-Vorlage als einzige linke Partei. Trotzdem scheinen linke Wählerinnen und Wähler die Idee noch eher sympathisch zu finden als bürgerliche.

Auch die Kreise 10 und 3 wollen keinen Mythenpark

Höngg und Wipkingen lehnen die Initiative ebenfalls klar ab, mit 65 Prozent Nein-Stimmen. In Wiedikon (Kreis 3) sagen 59 Prozent nein. Damit sind die Aussichten auf ein Ja sehr klein geworden.

Der Nein-Trend bestätigt sich

Auch im zweiten ausgezählten Kreis stösst der Mythenpark auf wenig Begeisterung. In Schwamendingen (Kreis 12) sagen sogar 70 Prozent Nein zur Initiative.

Kreis 6 sagt klar Nein

Als erster Stadtkreis werden die Resultate im Kreis 6 bekannt. Dort lehnen 64,73 Prozent der Abstimmenden, also fast zwei Drittel, den neuen Park in der Enge ab.

Der Kreis 6 gilt als ziemlich repräsentativer Stadtkreis. Damit sieht es danach aus, als ob die Stadtzürcherinnen und Zürcher der Idee eines privaten Vereins keine Chance geben.

Die Vorlage in Kürze

Die private IG Seepärke fordert einen Park am Seeufer in der Enge. Dieser soll vom Strandbad Mythenquai bis zum General-Guisan-Quai reichen. Dafür müsste ein Teil des viel befahrenen Mythenquais stillgelegt werden. Der Stadtrat sagt, dass es dafür einen Tunnel brauche. Die Initianten entgegnen: Das geht auch mit einer Umleitung über die Alfred-Escher-Strasse.

Die ausführlichere Vorstellung der Vorlage finden Sie hier.

Was im Abstimmungskampf zu Reden gab

Wolffs Kritik: Alt-Stadtrat Richard Wolff meldete sich aus dem Ruhestand, warb für die Initiative und kritisierte die Haltung seiner früheren Stadtratskollegen als mutlos - zum Artikel.

Die Kritik an Wolff: Vertreterinnen von SP und Grünen warfen Richard Wolff darauf vor, er setze sich für eine Idee ein, die gut klinge, sich aber nicht umsetzen lasse - zum Artikel.