Basler FasnachtJositsch, Brian und die CS: Wie die Basler über «Ziiri» frotzeln
Die Basler Fasnacht hat viele Traditionen. Eine davon ist es, an den Schnitzelbänken ein paar Speerspitzen gegen «Ziircher» abzuschiessen. Wir haben einige davon zusammengestellt.
Am Montagmorgen um 4 Uhr haben in Basel «die drei scheenschte Dääg» des Jahres begonnen. Bis zum Endstreich am Donnerstag um 4 Uhr steht die Stadt ganz im Zeichen der Fasnacht.
In der Zeit sind in den Gassen, Lokalen und Cliquenkellern von Basel auch mehr als 100 Schnitzelbängglerinnen und Schnitzelbänggler unterwegs und sezieren in fröhlichen, fiesen, frechen Versen alles, was im vergangenen Jahr zu reden gab.
Traditionellerweise bekommen dabei auch Ziircherinnen und Ziircher ihr Fett weg. Hier ein paar Reime im O-Ton.
Daniel Jositsch und der Bundesrat
Am 13. Dezember 2023 wählte die Vereinigte Bundesversammlung den Basler Sozialdemokraten Beat Jans im dritten Wahlgang mit 134 von 245 Stimmen in den Bundesrat. Der Zürcher Daniel Jositsch erhielt im letzten Wahlgang noch 68 Stimmen – mehr als der offizielle Kandidat der SP, Jon Pult. Jositschs wilde Kandidatur und überhaupt das Abschneiden der «Ziircher» sind natürlich ein gefundenes Fressen für die bissigen Schnitzelbänkler.
«D Schlyychwäärbig»:
Fir s’Eva und dr Beat het me s ganz scheen grache loo.
Dr Jositsch isch fruschtriert, het gar kai Fescht bikoo.
Bewirb di doch als Ziircher-Böög, denn hättsch uff jede Fall
E Fescht mit fimf Minute Ruum und en Abgang mit me Knall.
«Wyybuure»:
Me wott en nid als Bundesroot, au wenn är s gärn wär gsi.
Die aigeni Partei, wär froo, är wäri nimm derby.
Das zaigt wie schwär s aim in der Schwiz immer no ka go,
Wenn im Familiename ganz am Änd en «itsch» duet stoo.
«Pirate»:
s'Eva Scheff vom Ständeroot
dr Nussbi Scheff, im nationale Root
Und dr Jans isch Bundesroot
Jetz frooget e moll, wies de Ziircher goot.
Brian auf freien Freiersfüssen
Nach sieben Jahren hinter Gittern hat der 28-jährige Brian K. am 10. November 2023 das Bezirksgefängnis Zürich als freier Mann verlassen. Der bekannteste Häftling der Schweiz auf freiem Fuss? Natürlich wird in Basel auch darüber gespottet.
«Frau Länzli»:
D’Adela Smaijic suecht uf RTL wieder e Maa.
E Bachelor, wo guet usseet mit ganz vyyl Charismaa.
D’Suech isch schwierig, do mi Tipp, s’isch aine mit Fairplay:
Är boxt sich guet durchs Läbe, jä dr Brian wär jetzt frey.
«S’Fazenettli»:
Für dä Süürmel hämmer 3 Millione ass gröschte Boschte gsproche.
Denn no zwai für Psychotherapie für dää brutali Gnoche.
Jetz isch äär frei, doch d Zälle hänn si grad so gloo.
Im Gfängnis saage si, dr Brian isch in zwai Wuche wiider doo.
Das Ende der CS
Am 19. März 2023 verabschiedete der Bundesrat ein Massnahmenpaket, das die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS ermöglichte. Wenn eine Schweizer Grossbank geschluckt wird, ist das natürlich ein nationales Thema. In Basel münzt man es trotzdem gern auf «Ziiri».
«D’Velokurier»:
Drämmli griege neyi Sitz, uss Holz, die finde mir ganz toll,
Und im Theater gniesse mir, die Plüschsitz, dert schloofsch wundervoll.
Doch z Ziiri am Paradeblatz, do wärde mir fascht grangg,
Mir kenne niene sitze, s het jo nur ai Bangg.
«Rätschbääse»:
CS-Mitarbaiter sinn neu by dr UBS.
Do sait dr neui Laiter: «Guete Moorge, händ kai Stress!
S’ainzig, wo sich änderet: S Logo isch jetzt root.
S’Guete isch, iir wisset scho, wie s Kundebschisse goot.»
«Fäärimaa»:
Es erläbt die Schwyzerischy Kreditanstalt
e rasanty Talfahrt ohny Halt
sogar Diräggtore mien verschwinde
für die gilts jetz, e andery Anstalt z finde.
…und natürlich Fussball
Selbst unter Laien ist es kein Geheimnis: Zürich und Basel sind sich fussballtechnisch spinnefeind. Deshalb ist es auch kaum verwunderlich, dass es Häme absetzte für den Verkauf des Grasshopper-Club Zürich nach Übersee.
«Pirate»:
Mir sin e weeneli versteert
Will GC jetzt de Amis gheert
Mir findes guet, was ich bedoon,
worum kaufe die nid dr ganz Kandon.
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