Hochhäuser in ZürichJunge Grüne ergreifen Referendum gegen UBS-Hochhaus
Es soll das vierthöchste Gebäude der Stadt werden. Mithilfe der SP wurde das Projekt im Gemeinderat genehmigt. Nun haben die Jungen Grünen das Referendum ergriffen.
108 Meter hoch, mit Holzelementen, Solarpanels und begrünten Fassaden ausgestattet: So soll das viertgrösste Gebäude der Stadt Zürich aussehen. Und eigentlich war es auch schon beschlossene Sache, dass der Bürokomplex 2029 an der Max-Högger-Strasse 81 unweit des Bahnhofs Altstetten gebaut wird. Erst vor zwei Wochen hiess der Zürcher Gemeinderat den privaten Gestaltungsplan gut, den die Grossbank mit der Stadt erarbeitet hatte.
Doch bereits im Rat sorgte das Projekt für Diskussion. Während sich die SP auf die Seite der Bürgerlichen stellte, sprachen sich Grüne und AL gegen das Projekt aus. Erfolglos, wie sich herausstellte.
Oder doch nicht? Wie das Onlineportal Tsüri.ch berichtet, ergreifen die Jungen Grünen nun das Referendum.
Unökologisch und ohne Wohnraum
In einer Medienmitteilung führt die Jungpartei aus, was sie zu diesem Schritt bewogen hat. «Der Abriss und Neubau von Gebäuden verursacht in jedem Fall grosse Mengen an Treibhausgasen», heisst es darin. «Davon verantwortet die UBS mit ihrer Investitionspolitik bereits zu viele.» An diesen Tatsachen würden etwas Holz und ein paar Kletterpflanzen an der Fassade auch nichts ändern.
Weiter sei problematisch, dass nur Arbeitsplätze – und keine Wohnungen – entstehen sollen. 2700 Menschen sollen künftig im Bürokomplex arbeiten – rund 1000 mehr als heute.
«Das UBS-Hochhaus zeigt exemplarisch, wie die Standortförderung keine Rücksicht auf die Stadtzürcher Bevölkerung kennt und ihr in grossen Teilen schadet», schreiben die Jungen Grünen in ihrer Mitteilung. Mit immer neuen Bürotürmen wachse auch der Druck auf den Wohnungsmarkt.
Die SP und die Rooftopbar
Besonders sauer stösst der Jungpartei das Verhalten der Sozialdemokratinnen auf. Denn gerade die SP, die sich sonst immer in der Thematik Wohnen engagiert, winkte die Vorlage zusammen mit der rechten Minderheit im Gemeinderat durch. «Scheinbar einzig wichtig ist den SP-Parteikadern, hoch über den Köpfen der Stadtzürcherinnen 20-Franken-Drinks schlürfen zu können», schreiben die Grünen weiter. «So forderten die Sozialdemokraten, die Öffnungszeiten der, von ihrem Stadtrat Odermatt achso geschickt ausgehandelten, Rooftopbar zu verlängern.»
Bis Mitte Juni haben die Jungen Grünen nun Zeit, die geforderten 2000 Unterschriften zu sammeln und einzureichen. Dafür werde man am 1. Mai und an einer Wohndemo vom 25. Mai in Zürich präsent sein, sagt Martin Busekros, Mitglied der Geschäftsleitung der Jungen Grünen, gegenüber Tsüri.ch.
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