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Abstimmung über Pistenverlängerung
Flughafen verspricht mehr Sicherheit, Gegner fürchten mehr Fluglärm

Ein Flugzeug der Air Portugal landet auf der Piste 28 des Flughafens Zuerich Kloten.
06.02.2024
(URS JAUDAS/TAGES-ANZEIGER)
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Worum gehts in der Abstimmung?

Der Flughafen Zürich will die Piste 28 (Richtung Westen) um 400 Meter und die Piste 32 (Richtung Nordwesten) um 280 Meter verlängern. So könnten auch alle grossen Maschinen auf diesen Pisten starten und landen, was heute bei Regen oder Schnee nicht immer möglich ist.

Im sogenannten Ostkonzept (Landungen auf Piste 28 und Starts auf Piste 32) wäre dann ein kreuzungsfreier Flugbetrieb möglich, was die Unfallgefahr vermindern und den Flugbetrieb stabilisieren würde. Heute müssen die Starts gestoppt werden, wenn eine grosse Maschine nicht aus Osten landen kann und stattdessen aus Süden auf die Piste 34 anfliegen muss.

Der Flughafen verspricht mit verlängerten Pisten weniger Verspätungen und damit weniger Nachtflüge zwischen 23 und 23.30 Uhr. Die Gegnerinnen und Gegner befürchten, dass der Flughafen mehr Flüge plant und dass Verkehr und Lärm zunehmen.

Worüber stimmen die Zürcherinnen und Zürcher konkret ab?

Die Flughafen Zürich AG zahlt die 250 Millionen Franken für den Pistenausbau selber und braucht keinen Kredit des Kantons. Das Volk stimmt darüber ab, wie sich die Kantonsvertreterinnen und -vertreter im Flughafenverwaltungsrat zum Projekt stellen sollen.

Mit einem Ja ermächtigt es diese, für die Einreichung eines Plangenehmigungsverfahrens zu stimmen. Der Kanton hält ein Drittel der Flughafenaktien, und seine Vertreterinnen haben im Verwaltungsrat ein Vetorecht. Anders gesagt: Wenn sie im Auftrag des Volkes Nein stimmen müssen, kann der Flughafen die Pisten nicht verlängern.

Wer sind die Verlierer, wer die Gewinner?

Vor allem die Anwohnerinnen und Anwohner im Osten und im Norden werden mehr Fluglärm bekommen, da mehr von Osten gelandet und mehr nach Norden gestartet wird. Der dicht besiedelte Süden des Flughafens wird deutlich entlastet – auch die Stadt Zürich. Im Westen wird die Lärmbelastung mehr oder weniger gleich bleiben. Allerdings wird die verlängerte Piste im Westen bis ans Siedlungsgebiet reichen.

Wird mehr geflogen?

Tatsächlich steigt die theoretische Kapazität mit der Pistenverlängerung leicht. Der Flughafen versichert aber, dass der Ausbau nicht mehr Flüge bringe. Unter anderem weil die Zahl der Flüge abends aus Lärmschutzgründen ohnehin limitiert sei. Kritiker glauben aber nicht, dass der Flughafen Geld investiert, ohne dass das Projekt mehr Kapazität bringt. Sie glauben, dass es für Airlines interessanter werden könnte, Zürich abends anzufliegen, wenn das Flugsystem stabiler wird. Auch fürchten sie, dass die Ostanflüge dereinst nicht mehr nur am Abend, sondern auch tagsüber zur Regel werden könnten. Heute wird tagsüber hauptsächlich von Norden her über Deutschland gelandet.

Wer sind die Befürworter und die Gegner?

Regierungsrat und Kantonsparlament empfehlen ein Ja. Von den Parteien sind SVP, FDP und Mitte dafür. Die GLP hat Stimmfreigabe beschlossen, EVP, SP, Grüne und AL sagen Nein. Die Gemeinden rund um den Flughafen sind mehrheitlich gegen das Projekt, vor allem im Westen, Norden und Osten, dort auch die Stadt Winterthur. Dafür sind die Südgemeinden Opfikon, Wallisellen und auch die Flughafenstadt Kloten.