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Meinung

Glosse zum Dauerregen
Zündet endlich diesen Böögg an!

Touristen besichtigen bei strömenden Regen die Sehenswürdigkeiten in der Zürcher Innenstadt.
31.05.2024
(URS JAUDAS/TAGES-ANZEIGER)
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Ich bin ja nicht sehr abergläubisch veranlagt. Aber als ich im April auf dem Sechseläutenplatz stand und der Böögg erstmals in der Geschichte des Frühlingsfests wegen unberechenbaren Windböen nicht angezündet wurde, dachte ich relativ schnell: Solange der Böögg nicht brennt, kommt der Frühling nicht.

Immer wieder versuchte ich, den Gedanken zu ignorieren. Aber nun haben wirs ja schwarz auf weiss: Seit dem 15. April, also seit dem Sechseläutentag, ist in Sachen Frühling fast nichts passiert. Und jetzt ist bald Sommer. Rekapitulieren wir kurz: Am 21. April schneite es, dann wurde es kalt und es regnete mehr oder weniger durch – abgesehen von einem formidablen Auffahrtswochenende und ein paar halb schönen Sonntagen.

Impressionen vom Sechseläuten. 15.04.24

Sechseläuten - der Tag

Ticker vom Sechseläuten

Gutes Wetter heisst grauer Himmel und kein Regen

Gutes Wetter, das heisst seit Tagen: grauer Himmel und kein Regen. Im Normalfall schiffts. Meine Winterjacken habe ich bisher nicht in den Keller gebracht; die Kleider werden jeden Tag nass und feuchten vor sich hin. An meinem Geburtstag vor einer Woche trug ich erstmals in meinem Leben ein Wolljäckchen. Und ich habe doch schon über 40 Geburtstage hinter mir.

Was ich mittlerweile auch feststelle: Dieses Wetter macht etwas mit uns Menschen. Nach wochenlangem Regen spüre ich es in meinem Freundeskreis, im Büro, in der Familie: Alle bekommen zu wenig Vitamin D ab, sind mau drauf. Alle haben Migulu, sagte ein Freund, mittelgueti Luune.

Touristen besichtigen bei strömenden Regen die Sehenswürdigkeiten in der Zürcher Innenstadt.
31.05.2024
(URS JAUDAS/TAGES-ANZEIGER)

Es ist dringend nötig, dass sich der Frühsommer endlich wie eine warme, bunte Decke über die Stadt legt, damit sich alle wieder etwas entspannen und die Italianità zurückkommt. Letztes Jahr fiel der Frühling übrigens auch mehr oder weniger aus. Und wie letztes Jahr werden nun bereits wieder Sommerkleider und Sonnencremes rabattiert angeboten, weil sie bisher niemand gekauft hat.

Aber was ich dem Sechseläuten-OK eigentlich mitteilen wollte: Die Idee, den Böögg erst am 22. Juni zu verbrennen (das Ganze wird in Heiden AR über die Bühne gehen, weil Appenzell Ausserrhoden am Sechseläuten Gastkanton war), war schlecht. Auch wenn ich weiss, dass es wohl viel Vorbereitung braucht, um einen Zürcher Schneemann ausserhalb seiner Heimat anzuzünden. Das späte Datum im Juni führt nun leider dazu, dass wir seither schlottern und darauf warten, dass im Appenzellerland endlich ein Feuer entfacht wird. Falls dies früher möglich wäre, wäre wohl nicht nur ich sehr, sehr dankbar. Zumindest einen Versuch wäre es wert.

(Falls Sie entscheiden, dass Wetter vorerst einfach zu ignorieren: Hier finden Sie unsere Empfehlungen für Restautrants in Zürich mit regensicheren Terrassen.)