4:1-Sieg gegen die LakersBaltisberger neckt seine Cousins – doch dann wird schon wieder ein ZSC-Tor aberkannt
Die ZSC Lions bezwingen die Lakers nach zwei Heimniederlagen in Folge und erhalten eine Entschuldigung der Schiedsrichter.
Da hat sich Chris Baltisberger zu früh gefreut. Nach 26 Minuten trifft der ZSC-Stürmer in Überzahl zum vermeintlichen 3:0. Verschmitzt jubelt er seinen Cousins zu, die in der Swiss-Life-Arena zugegen sind und deren Herz für die Lakers schlägt. Doch dann nehmen die St. Galler die Coach’s Challenge. Und tatsächlich wird der Treffer wegen einer Offside-Situation aberkannt.
Robert Balcers ahnte es wohl. Der Lette konnte die Scheibe an der blauen Linie nicht stoppen. Er zögerte, chippte sie hoch, als wolle er sie fangen. Balcers schien auf den Pfiff der Schiedsrichter zu warten. Doch das Spiel lief weiter – bis Baltisberger traf. «Eigentlich», sagt der Stürmer scherzhaft, «hatte ich darauf gehofft, dass wir nach dem letzten Spiel nun einen Joker haben. Das müsste eigentlich der Fall sein.»
Wir erinnern uns: Am vergangenen Samstag gegen Bern hatten die Unparteiischen gleich zweimal beim Videobeweis aufgrund nicht schlüssiger Bilder gegen jede Wahrscheinlichkeit entschieden – mit fatalen Folgen für den ZSC. Dem Meister wurde nicht nur ein Tor aberkannt, er musste auch einen Treffer hinnehmen und verlor mit 2:3.
Brisant: Nach dem Spiel räumten die Schiedsrichter Fehler ein und folgten der Argumentation von ZSC-Assistenzcoach Fabio Schwarz, dass der puckführende Spieler beim Zoneneintritt mit dem ganzen Stock auf der blauen Linie war, während ein anderer Berner mit dem hinteren Bein bereits im Angriffsdrittel stand. Berns Siegtreffer hätte also nicht zählen dürfen. Die Schiedsrichter entschuldigten sich. Dem ZSC half das herzlich wenig.
Auch Malgin und Andrighetto sind zurück
Dieses Mal schien die Situation klarer. Baltisberger sagt: «Ich glaube, man sieht eine kleine weisse Fläche im Bild. Ich denke, der Puck war draussen. Schade, es wäre zwar nicht der entscheidende Schlag gewesen, aber der Treffer hätte uns den Weg geebnet.»
Tatsächlich waren die Lions in einer lange ereignisarmen Partie die klar bessere Mannschaft. Derek Grant traf bereits nach zwei Minuten, und Juho Lammikko erhöhte wenig später mit seinem siebten Treffer in den letzten neun Spielen auf 2:0. Die Gäste konnten lange kaum Gefahr erzeugen, was sich jedoch nach dem aberkannten 3:0 änderte.
Während die Lakers aufs Tempo drückten, agierte der Meister zunehmend passiver. Der leicht angeschlagene Torhüter Simon Hrubec, dessen Einsatz am Vormittag noch offen war, musste mehrfach eingreifen. Erst 111 Sekunden vor Schluss, nachdem die Zürcher noch einmal ihre Klasse aufblitzen liessen, fiel die Entscheidung.
Nach einem präzisen Zuspiel von Jesper Frödén durch die Verteidigung der Lakers hindurch liess Yannick Zehnder den Goalie Melvin Nyffeler herrlich aussteigen. Am Ende feierten die Lions nach zuletzt zwei Heimniederlagen in Folge ihren ersten Sieg und haben nach dem Mammutprogramm der letzten Wochen nun sechs Tage frei.
Für die Lakers war es die erste Niederlage im vierten Spiel unter dem neuen Head-Coach Johan Lundskog. Bei den Lions kehrten neben Balcers auch Sven Andrighetto und Denis Malgin zurück.
Fehler gefunden?Jetzt melden.