Corona-Chaos bei BäckereienZopf geht nicht, Torte schon?
Eigentlich sollten am Sonntag die Läden geschlossen bleiben. Wegen missverständlicher Schutzmassnahmen bedienten viele Bäcker mit Café aber dennoch ihre Kundschaft.
«Ein wahres Chaos…», schrieb Urs Wellauer, der Direktor des Verbands der Schweizer Bäcker-Confiseure kürzlich in einer Mitteilung an die Medien. Die Branche sei völlig verunsichert darüber, wie die neusten Schutzmassnahmen des Bundesrats auszulegen seien. Dieser hat am Freitag bekannt gegeben, dass die Läden am Sonntag geschlossen bleiben, während Restaurants und Cafés offen haben dürfen. Vielen Bäckern mit einem Café war aber offenbar unklar, wie sie diese Regeln umsetzen müssen, oder sie legten es teils bewusst darauf an, sie etwas zu dehnen.
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Der Bäckerverband versuchte noch am Freitag, beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) herauszufinden, welche Regeln nun für die Branche gelten. Dort hiess es, dass Bäckereien als Laden schliessen müssten, ein Café mit sitzender Konsumation aber geöffnet haben darf. Einige Bäcker machten daher ihre Geschäfte gleich ganz zu. Andere Bäckereien schlossen am Sonntag den Verkaufsteil, empfingen aber Gäste in ihrem Café. Sie schränkten dort aber das Sortiment ein. Kunden berichteten davon, dass die Geschäfte zwar keinen Sonntagszopf verkauften, aber sehr wohl Torten, die sie sonst im Café servierten.
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Wobei dies laut dem Verband der Bäcker-Confiseure wohl nicht den Regeln entsprechen dürfte. Dies, da der eigentliche Lebensmittelverkauf, auch wenn es sich um Backwaren handle, laut dem Verband unzulässig sei. Er empfiehlt daher, die Bäckereien sonntags zu einem Take-away umzugestalten und nur zum unmittelbaren Verzehr geeignete Speisen, wie etwa Kaffee und Gipfeli, abzugeben.
Immerhin hatten laut Verbandsdirektor Wellauer einzelne Kantone differenzierte Empfehlungen abgegeben. Die Bäcker und Konditoren hoffen nun in den nächsten Tagen auf klarere Angaben, um am nächsten Sonntag das Chaos zu verhindern.
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