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Papablog: Liste zum Glück
10 Dinge, die ich an meinem Kind mag

Lustig, gesellig und begeisterungsfähig: Neben all diesen Eigenschaften wirken kleine Alltagsproblemchen winzig.

Jedes Kind ist anders und das eigene ganz besonders. Deshalb, und weil ich von aussen nicht viel über Stückelbergers Maximilian-Jason sagen kann, finden Sie hier die zehn herausragendsten Eigenschaften von Tschannens Brecht:

  1. Das Kind ist gesellig. Trotzdem kann und konnte es sich schon immer stundenlang selbst beschäftigen. Zum Beispiel mit seiner Lieblingsliteratur – einem Deutsch-Arabisch-Wörterbuch.

  2. Der Brecht ist witzig. Nervt ihn das Baby, sagt er zum Beispiel: «Ruhe jetzt in Beebershausen!» Ich mag auch seine schriftlichen Kurzgeschichten: «OH HALO ICH BIN EIN PINKES ZEBRA WARTET MAL HABE ICH ÜBERHAUBT SCHON HALO GESAGD HALO ALSO ABER WENN ICH BEBIS MACHE SIND DIE NORMAL TSCHÜSS TSCHÜSS UND NOCHMAL TSCHÜSS»

  3. Ob schimpfende Erwachsene oder persönliche Verluste – negative Erlebnisse prallen am überaus resilienten Brecht oft ab. Als der Sturm seine mit Hingabe selbst gezogene Sonnenblume zerstörte, meinte er gut gelaunt: «Ach, ich kann ja eine neue pflanzen.»

  4. Er geht offen und kommunikativ auch auf fremde Erwachsene zu. Etwas, was der scheue kleine Markus früher nie gemacht hätte und noch heute nicht gut kann.

  5. Er ist nicht nachtragend, kann gut verzeihen und wenn nötig auch selbst um Entschuldigung bitten.

  6. Der Brechtel ist begeisterungsfähig und kann sich innert kürzester Zeit richtig tief in ein Thema reinknien. Aktuell ist er Experte für Pokémon und Schnecken.

  7. Er hat altersbereinigt eher überdurchschnittliche kognitive Fähigkeiten und ist trotz früher Einschulung gut in Deutsch und Mathematik. Nicht, dass ich darauf enormen Wert lege, aber erfahrungsgemäss hilft das im Schulsystem, andere Probleme zu kompensieren.

  8. Der Brecht ist verspielt, geniesst sein Kindsein, versucht nicht erwachsen zu wirken, und lässt sich nicht einreden, dass etwas «nur für Kleine» sei.

  9. Er kümmert sich nicht um Geschlechterstereotype und lässt sich keine Vorlieben schlecht machen. Das freut mich, weil ich den Eindruck habe, dass unsere geschlechtsoffene Erziehung die erhoffte Wirkung zeigt.

  10. Der Brecht isst gerne Broccoli. Ein grünes Gemüse weniger, das wir aufwendig in ihn reintricksen müssen.

Nun interessiert Sie das bestimmt nur mässig und vielleicht denken Sie sogar: «Der Tschannen will hier schon wieder mit seinem Nachwuchs angeben.» Den Vorwurf durfte ich mir schon für weitaus niedriger dosiertes Brechteslob anhören.

Man sieht, was man anschaut

In Wahrheit aber sind diese zehn Punkte vielmehr eine Übung. Sehen Sie, ich bin bei weitem kein perfekter Vater und der Brecht ist nicht das, was man allgemein als «einfaches Kind» bezeichnen würde. Wir haben unsere Konflikte und je nach Phase sieht man schnell einmal nur die Probleme vor Augen. Die Sichtweise aber beeinflusst die Stimmung, die Einstellung und sogar die Beziehung zueinander. Deshalb beschäftige ich mich seit einiger Zeit sehr bewusst mit den positiven Eigenschaften meines Kindes.

Auslöser dafür war ein Elterngespräch. Etwas unerwartet berichtete die neue Lehrerin nur Gutes über den Brecht. Dabei wussten wir, dass es gewisse Herausforderungen gibt. Die 20-minütige Ruhmesrede hat meine Sicht auf das Kind geändert und mir geholfen, es besser zu verstehen.

Die Lehrerin zog bald wieder weiter. Ein Verlust, aber ich hatte bereits viel von ihr gelernt. Dass ich auch selbst wohlwollend das Beste in meinem Kind sehen kann. Jeden Tag. Zur Not öffentlich. Ich darf nur nicht vergessen, es zu tun.

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