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Onlinehandel am Limit
Zu viele Retouren: Zalando sperrt Kunden­konten auch in der Schweiz

Ein Zalando-Paket wird auf einem Förderband im Paketzentrum der Post in Daillens, Kanton Waadt, transportiert. Aufgenommen am 15. Dezember 2022 während der Hochsaison vor Weihnachten, wenn täglich über 230.000 Pakete abgewickelt werden.
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Der deutsche Onlinehändler Zalando greift zu drastischen Massnahmen. Er sperrt über 10’000 Kundenkonten, und dies ohne Vorwarnung. Laut einem Bericht des «Blicks» gilt dies ab März 2025, also ab sofort.

Gesperrt werden diejenigen Kunden, die «in den letzten 12 Monaten sehr viele Bestellungen getätigt und den überwiegenden Teil der bestellten Artikel retourniert haben», wie eine Sprecherin gegenüber der Zeitung ausführt. Dabei soll es sich um 0,02 Prozent der über 50 Millionen Zalando-Kunden handeln. Wie viele davon Schweizer sind, ist nicht bekannt.

Es dürften aber einige sein. Denn Schweizerinnen und Schweizer sind Rekordhalter: Laut dem Logistiker DPD gehen hierzulande 27,1 Prozent aller bestellten Artikel (nicht nur Zalando) wieder zurück – so viele wie nirgends in Europa.

Das Problem mit den Rücksendungen

Speziell Zalando kämpft seit Jahren gegen die Flut an Rücksendungen. Rund 50 Prozent der dort bestellten Artikel werden wieder zurückgeschickt, wie Schweiz-Chef Christoph Lütke Schelhowe gegenüber dieser Redaktion in einem Interview bestätigt.

Dies stellt für das Unternehmen einen beträchtlichen Aufwand dar und drückt das Betriebsergebnis. Im vergangenen Jahr hatte man mit einer verkürzten Rückgabefrist auf das Problem reagiert.

Andere Onlinehändler haben aufgrund der häufigen Rücksendungen ihre Politik bereits geändert. So verlangen etwa Zara oder Uniqlo schon seit einigen Jahren Geld für die Retouren.

350 Entlassungen im Kanton Solothurn

Zalando wickelte die Retouren im Norden der Schweiz bis im vergangenen Jahr in zwei Zentren ab – in Neuendorf SO und Arbon TG. Der Standort Neuendorf wurde aber 2024 geschlossen – 350 Mitarbeitende verloren den Arbeitsplatz. Die Entscheidung fiel, nachdem Zalando den Vertrag mit dem Subunternehmen nicht weiter verlängert hatte.