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Diese Bilder gehören zu den besten der Welt

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Davide Monteleone: Schmutzige Stoffe für saubere Autos

Shabara, Kolwezi, Democratic Republic of Congo (DRC). August 2023. View of the site of the artisanal copper and cobalt mine. Shabara is one of the largest artisanal mines in the region, with around 20,000 people working at the site in shifts of 10,000 at a time. Despite the attempts to regulate the artisanal mining industry, forbidding children to work and increasing safety measures, the working conditions are close to slavery. The cooperative administration declares that miners can make up to 500 dollars a month, though most don’t make more than a few dollars daily. There are probably 10,000 to 15,000 tunnels dug by hand by artisanal miners. None have supports, ventilation shafts, rock bolts, or anything else.

***GENERAL CAPTION*** DRC accounts for around 70% of global production of Cobalt.

Southern Congo sits atop an estimated 3.4 million metric tons of cobalt, almost half the world’s known supply. Hundreds of thousands of Congolese have moved to the formerly remote area in recent decades. Kolwezi now has more than half a million residents. Many Congolese have taken jobs at industrial mines in the region; others have become “artisanal diggers” or creuseurs.

Cobalt is produced today from one of a number of metallic-lustred ores, such as cobaltite (CoAsS). The element is, however, more usually produced as a by-product of copper and nickel mining. Cobalt is primarily used in lithium-ion batteries and in manufacturing magnetic, wear-resistant, high-strength alloys. 

Between 15-30% of the cobalt from the DRC comes from informal or artisanal mines. Individuals on the periphery of sizeable industrial mining sites resort to makeshift methods to collect the cobalt. It is virtually impossible to separate artisanal cobalt from the products coming from industrialised mines.

The formalisation of artisanal mining started in 2018 following years of accidents, human rights abuse and safety concerns. Cooperatives of artisanal miners are composed of 5 to 20 thousand individuals divided into small groups of 5 to 7 people.  While the cooperatives are committed to reducing child labour safety concerns and providing financial opportunities for their members, the working conditions are still dangerous and inhumane. Miners manage to get a profit of 200/300 dollars a month, and most wish to find other forms of occupation. The number of artisanal miners in DRC is between 150000 and 200000.

Natürlich fühlt man sich bei Anblick dieser Bilder sofort erinnert an dieses eine Werk des Grossmeisters: «Serra Pelada» von 1999, eine Fotoreportage des brasilianischen Überfotografen Sebastião Salgado aus einer Goldmine in seiner Heimat, Hunderte Arbeiter auf engen Leitern aus Holz, in schwindelerregenden Höhen hin und her schwankend.

Der Besuch des italienischen Fotografen Davide Monteleone in den Kobaltminen in der Republik Kongo aber hat einen aktuellen Hintergrund: Unser Bedarf an seltener Erde nimmt exponentiell zu, seit wir unsere Gesellschaft auf erneuerbare Energien umpolen. Die Rohstoffe, die es für die Batterien sauberer E-Autos braucht, sind ziemlich dreckig: Die Erze, die abgebaut werden, können in Verbindung mit Wasser und Sauerstoff Schwefelsäure bilden und so Flüsse, Seen und das Grundwasser vergiften.

Eddo Hartmann: Leben wie auf dem Mars

Früheres Nuklearwaffentestareal in Kasachstan: Der Trick mit der Infrarotkamera lässt die verseuchte Gegend wie eine Landschaft auf dem Mars aussehen.

Unwirklich, ja fast ausserirdisch kommen sie daher, die Bilder des Niederländers Eddo Hartmann. Er war im abgelegenen, lange Zeit gesperrten Gebiet in Kasachstan unterwegs, in dem die ehemalige Sowjetunion während Jahrzehnten mit Nuklearwaffen gepröbelt hatte. Über 450 Testexplosionen fanden hier zwischen 1949 und 1989 statt, noch heute ist die Gegend stark verseucht. Die Strahlung, die dem menschlichen Auge sonst verborgen bleibt, wird dank einer Infrarotkamera in den Bildern sichtbar.

Albrecht Voss: Monster in der Nacht

Die Monte-Rosa-Hütte bei Zermatt.

Apropos ausserirdisch: Hochalpine Bauwerke haben ohnehin schon die Tendenz, fehl am Platz zu wirken, aber in der Serie des deutschen Architekturfotografen Albrecht Voss wirken sie tatsächlich wie von einem anderen Planeten. Voss und sein Mitarbeiter rückten jeweils nachts aus, liessen die Bauten nicht nur durch die hell scheinende Milchstrasse, sondern auch mit von Drohnen getragenen LED-Lampen beleuchten. Entstanden sind Bilder von eigentlich brutalen, kantigen Bauwerken, die sich manchmal kaum und dann wieder überraschend gut in die nächtliche Alpenlandschaft einfügen.

Adali Schell: Grosse Gefühle mit dem ersten Auto

Freiheit, Unabhängigkeit, Erwachsenwerden: Eine Fotografie aus Adali Schells Serie «My First Car».

Die ersten Sorgen, der erste Schmerz, der erste Kuss – und das erste Auto. Gerade in den USA ist das eigene Fahrzeug ein wichtiger Schritt zu mehr Freiheit, Unabhängigkeit, ein Schritt ins Erwachsenwerden. Der kalifornische Fotograf Adali Schell verbrachte seine letzten Jahre als Teenager mitten in der isolierten Corona-Zeit – umso mehr wurde das Auto für ihn zum Vehikel, das ihn wieder näher an sein Umfeld heranbrachte. Für die «New York Times» fotografierte er alle seine Freunde in ihren Autos.

Tommaso Pardini: Auf der Welle in eine bessere Welt?

Surfen ist plötzlich politisch: Der senegalesische Surfer Ismaila Samb.

Seit 2020 ist Surfen olympisch, und die Aufnahme des Sports ins olympische Programm hat etwas verändert in der Welt dieser Bewegung, die bis dahin immer vor allem auch Jugendkultur war. Dass man mit dem Brett auf den Wellen nun ein Land repräsentieren kann, hat jungen Surfern einen neuen politischen Stellenwert eingebracht. In Ländern wie dem Senegal boomt die Szene, und natürlich bietet der Sport auch die Aussicht auf ein besseres Leben.

Der Italiener Tommaso Pardini reist mit Brett und Kamera um die Welt – im Senegal hat er den Surfer Ismaila Samb auf seinem Weg in die Nationalmannschaft und an die World Surfing Games in El Salvador begleitet.

Sachin Ghai: Beten im Säureschaum

Was aussieht wie Eisschollen, ist leider gesundheitsgefährdend: Indische Gläubige beim Chhat-Ritual im Yamuna-Fluss.

Das Hindu-Ritual Chhat begehen auf dem indischen Subkontinent jedes Jahr Millionen Gläubige. Auch am Yamuna, dem längsten Nebenfluss des Ganges, steigen die Leute ins Wasser, um so die indische Sonnengottheit Surya zu preisen. Durch Säureabfälle ist der Yamuna in vielen Städten stark verschmutzt, rund um die grossen Fabriken bilden sich Schaumkronen, die die Rituale aussehen lassen wie Eisbaden. Flora und Fauna sind bedroht – und für die Menschen wirkt das vom indischen Fotokünstler Sachin Ghai festgehaltene Treiben ebenso ziemlich ungesund. 

Jasper Doest: Der brüske Umgang mit den sanften Riesen

Wie können Elefant und Mensch koexistieren? Wilde Tiere in einem Dorf in Sambia.

Am Ende verlieren sie beide: In gewissen ländlichen Gebieten von Sambia dringt der Mensch durch Landwirtschaft und Siedlung immer weiter in den Lebensraum der Elefanten vor – wodurch die aufgescheuchten Tiere wiederum die Menschen bedrohen.

Können der immer mehr Platz beanspruchende Mensch und der wilde Elefant koexistieren? Der holländische Naturfotograf Jasper Doest ging dieser Frage vor Ort nach und fand eine der Lösungen im lokalen Kern: Im Prinzip muss jedes Dorf Raum für seine Elefanten bieten – und die Bevölkerung geschult werden im Umgang mit den grossen, sanften Tieren.