AboPapablog: Ausbeutung im Kulturbereich«Wir dachten, Sie machen das pro bono, Herr Pickert»
Viele Unternehmen erwarten, dass Kulturschaffende ohne Bezahlung für sie arbeiten – und Frauen im Hintergrund die unbezahlte Care-Arbeit leisten. Das nervt unfassbar.

Ähm, nein. Mache ich nicht. Pro bono bedeutet dem Wortsinn nach die Weitergabe oder das Engagement für das Gemeinwohl. Für das Gute. Erstaunlich viele Anfragen, die mich für Lesungen, Vorträge, Workshops und Panels erreichen, ordnen sich in diesen «Es sollte Ihnen eine Ehre sein, für uns zu arbeiten»-Bereich ein. Multimillionenschwere Medienkonzerne. Start-ups. Hipster-Messen. TV-Produktionsfirmen. Und ja: Auch ein Podcast, bei dem mich die bezahlte Produktionsassistentin fragt, ob ich nicht quer durch Deutschland fahren möchte, um mit der bezahlten Moderatorin Content für lau zu erstellen, zählt dazu und bekommt dieselbe Antwort.