AboKolumne von Markus SommWinnetou, Häuptling der Rassisten
Der Zorn der Woke-Aktivisten wegen kultureller Aneignung trifft nur eine einzige Kultur: die westliche, die nachweislich zu den erfolgreicheren gehört.
Das ist ein Tag der Trauer mit Manitu. Das ist der Tag, an dem meine Kindheit in Flammen aufgeht wie ein Munitionslager in einem Winnetou-Film: Die ARD, eine grosse Fernsehstation in Deutschland, will keine solchen Winnetou-Filme mehr zeigen, wie sie uns mitteilt, was sie zwar nicht begründet, aber angesichts der anschwellenden Winnetou-Debatte auch so eingeordnet werden kann.
Was dem Ravensburger Verlag widerfahren ist, der ein Winnetou-Buch eingestampft hat, nachdem ihm «Rassismus» vorgehalten worden war, das mag die ARD nicht erleiden. Zumal ihr Ruf ohnehin angeschlagen ist, seit ihre Vorsitzende vor kurzem unfreiwillig zurücktrat. Man warf ihr Korruption und Spesenreiterei vor. Ein solcher Fall genügte wohl, nun hatte Winnetou aus freien Stücken in die ewigen Jagdgründe zu reiten.