AboNetflix-Hits und ChartstürmerWie Südkorea zum globalen Kreativwunder wurde
K-Pop, «Parasite», «Squid Game»: Südkorea hat eine immense kreative Power. Was das Land bei der Kultur besser macht als seine asiatischen Nachbarn – und warum vor allem die Thailänder eifersüchtig sind.
Mit 50 noch unerwartet zum Weltstar zu werden, muss sich seltsam anfühlen. Hwang Dong-hyuk ist das im vergangenen Jahr passiert. «Es ist, als hätte ich ‹Star Wars› oder ‹Harry Potter› erfunden», erklärte Hwang Dong-hyuk im Herbst seine Gefühlslage. Da stand «Squid Game», die Netflix-Serie, die er geschrieben, produziert und inszeniert hatte, gerade in den meisten Ländern, in denen der Streamingdienst zu empfangen ist, auf Platz eins der Netflix-Shows. Mittlerweile ist «Squid Game» eine der erfolgreichsten Netflix-Serien überhaupt. Nicht an den anderen, ebenfalls sehr erfolgreichen südkoreanischen Serien gemessen, sondern weltweit, an all dem, was in etwa 190 Ländern der Netflix-Welt gesehen und produziert wird.
Da Südkorea nur etwas mehr als 50 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner hat, fragen sich Serienentwicklerinnen und -entwickler weltweit zu Recht, woher diese kreative Power kommt. Es hört ja nicht bei «Squid Game» auf. Die südkoreanischen Kulturexporte, von Kinofilmen wie dem Oscargewinner «Parasite» bis zu K-Pop-Songs von Psy, BTS oder Blackpink, sind seit Jahren weltweit erfolgreich. Der neuste globale Erfolg: die Serie «Hellbound», ebenfalls bei Netflix. Gleichzeitig hatte die Blackpink-Sängerin Lisa Manobal, eigentlich Thailänderin, ihren ersten Solo-Welthit.