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Geldblog: Immobilien, Aktien, Bitcoin
Wie schütze ich mein Vermögen vor Inflation?

«Eine hohe Inflation ist Gift fürs Geld, weil sie stetig am Wert des Geldes nagt», schreibt unser Geldberater Martin Spieler.
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Was empfehlen Sie mir, um mein Vermögen gegen die bedrohliche Inflation zu schützen? Leserfrage von C.K.

Momentan ist die Inflation noch keine Realität. Im Gegenteil: Derzeit bewegen wir uns wegen den Folgen der aktuellen Corona-Krise in einer negativen Teuerungsphase. Einige Marktbeobachter befürchten gar eine Deflation. Dass also die Preise immer mehr sinken und die Wirtschaft in eine noch tiefere Krise fallen würde. Die grossen Notenbanken bemühen sich, dass wir rasch wieder eine positive Teuerung haben und die Inflation etwas anzieht. Mit dem vielen spotbilligen Geld der Notenbanken und den milliardenschweren Hilfsprogrammen der Regierungen soll die Wirtschaft zunächst gestützt und dann wieder stark angekurbelt werden. Dies allerdings gibt es nicht gratis.

Die Schuldenberge steigen weltweit stark an. Im Vergleich zu anderen Staaten ist die Verschuldung der Schweiz recht gering. In den USA und in der EU wachsen die Schulden aber rasant in die Höhe und erreichen derart hohe Summen, dass man sich zu Recht fragt, wie diese dereinst zurück bezahlt werden können. Genau hier habe ich erhebliche Zweifel. Eine ordentliche Rückzahlung der Schulden scheint mir immer schwieriger und in grossen Volkswirtschaften wie den USA kaum mehr möglich. Sollten nach Jahren des billigen Geldes die Zinsen einmal steigen, würden die Staaten nur schon für die Verzinsung der Schulden riesige Beträge aufwerfen müssen. Darum haben die Staaten kein Interesse, dass die Zinsen angehoben werden, was noch einige Zeit für tiefe Zinsen spricht.

Einen Inflationsschutz erhoffen sich einige auch von Kryptowährungen wie Bitcoin.

Möglich ist der Abbau der Schuldenberge hingegen über die Inflation. Indem die Notenbanken eine höhere Inflation zulassen würden, würden sich die Schulden stetig verringern. Gleichzeitig würde aber der Wert des Geldes abnehmen. Während ältere Menschen hierzulande die Gefahr einer stärkeren Inflation noch aus eigener Erfahrung kennen, gibt es eine ganze Generation von Leuten, die eine solche in der Schweiz nie selbst erlebt haben. Eine hohe Inflation ist Gift fürs Geld, weil sie stetig am Wert des Geldes nagt. Während die Preise bei uns tief sind oder teilweise sogar zurückgehen, erleben wir aufgrund des billigen Geldes bereits seit Jahren eine Vermögensinflation. Irgendwann könnte die Inflation auch in der Realwirtschaft wieder ankommen. Schutz gegen eine stärker steigende Teuerung bieten Edelmetalle wie Gold und Silber sowie inflationsgeschützte Anleihen, die vor allem in angelsächsischen Ländern beliebt sind.

Einen Inflationsschutz erhoffen sich einige auch von Kryptowährungen wie Bitcoin. Ob sich diese Hoffnungen letztlich erfüllen, weiss ich nicht. Schützen gegen eine höhere Teuerung können Sie sich auch mittels Anlagen in Immobilien und in Aktien. Voraussetzung ist allerdings, dass die Wirtschaft wirklich in Fahrt bleibt und die Firmen Wachstum erreichen. Letztlich müssen Sie in der Lage sein, mit Ihrem Geld eine klar höhere Rendite zu erzielen als die Teuerung. Aktuell ist dies einfach möglich. Sollte die Inflation irgendwann aber stark anziehen, weil die Notenbanken seit Jahren ohne Zögern neues Geld drucken, braucht es unter Umständen recht hohe Renditen, damit man nur schon die Teuerung schlägt. Momentan sind die Inflationsängste noch unbegründet. Doch dies kann sich in ein paar Jahren ändern. Dann zahlt es sich aus, dass man bei seinen Anlagen frühzeitig die Weichen richtig gestellt hat.