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LiveWintereinbruch vor Ostern
Kanton Wallis hebt besondere Lage auf160 Rekruten waren am Simplonpass blockiertBerner Oberland fast vollständig wieder am Stromnetz

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Walliser Kantonsregierung hat am Karfreitagabend die besondere Lage nach den Starkniederschlägen aufgehoben.

  • Zahlreiche Bahn- und Strassenverbindungen im Wallis und im Berner Oberland waren blockiert. In manchen Gemeinden fiel der Strom aus.

  • Die Bahnstrecke zwischen Visp und Zermatt bleibt am Freitag noch auf unbestimmte Zeit geschlossen. Die Simplonachse ist wieder offen.

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Kanton Wallis hebt besondere Lage auf

Die Walliser Kantonsregierung hat am Karfreitagabend die besondere Lage nach den Starkniederschlägen aufgehoben. Die Warnungen vor der akuten Lawinengefahr und der Gefahr von umstürzenden Bäumen hält der Staatsrat aber aufrecht. Mit der besonderen Lage hatte die Kantonsregierung über zusätzliche Kompetenzen etwa für Hilfsersuchen verfügt.

In den Seitentälern wurden Erkundungen durchgeführt, wie der Staatsrat mitteilte. Die Lage auf den nach den riesigen Schneefällen gesperrten oder eingeschränkt befahrbaren Strassen normalisiert sich demnach.

Den Zugang zu allen Seitentälern geben die Behörden im Verlauf des Samstags wieder frei. Das kantonale Führungsorgan hob die Warnungen nach den starken Schneefällen ausser jenen wegen der Lawinen und der Bäume auf.

Die Bevölkerung soll deshalb in den kommenden Tagen weiterhin grosse Vorsicht walten lassen, auf markierten Wegen bleiben und Spaziergänge unter Bäumen unterlassen. Obwohl sich der Boden nach den starken Niederschlägen stabilisiert, hält der Kanton lokale Rutsche und ähnliche Ereignisse weiterhin für möglich. Deshalb empfiehlt er auch, sich von Uferzonen fernzuhalten. (SDA)

160 Rekruten waren am Simplonpass blockiert

Der heftige Wintereinbruch im Wallis hat auch die Schweizer Armee kalt erwischt.

Wie der «Blick» berichtet, sassen 160 Rekruten der Artillerie- und Aufklärungsschule 31 in den Schneemassen fast, die am Dienstag und Mittwoch zum Artillerieschiessplatz beim Simplonpass gebracht worden waren. In den dortigen Armeeunterkünften mussten sie bis zum späten Nachmittag des Karfreitags ausharren.

Verschneite Landschaft am Simplonpass in den Schweizer Alpen mit Lawinenbarrieren im Vordergrund.

Nach dem starken Schneefall in der Nacht auf Donnerstag sei an eine Rückkehr ins Tal zunächst nicht zu denken, weiss die Zeitung. Trotz rasch geräumter Strassen verhinderte die hohe Lawinengefahr jede Fahrt. Übungen zur Überbrückung der Wartezeit waren nicht möglich, da das schwere Artilleriegerät gar nicht erst auf den Pass transportiert werden konnte.

Erst am Karfreitagabend entspannte sich die Lage: Die Passstrasse wurde freigegeben, und in eigens aufgebotenen Postautos seien die Soldaten ins Tal befördert worden, heisst es. (bor)

Berner Oberland fast vollständig wieder am Stromnetz

Das Berner Oberland wird seit dem frühen Freitagabend wieder praktisch vollständig mit Strom versorgt. Bis auf ein paar wenige Leitungen zu einzelnen Gebäuden konnten alle Anschlüsse wieder hergestellt werden.

Das sagte Michael Blum vom Energiekonzern BKW am Abend auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Pikett-Teams hatten wegen der heftigen Schneefälle in der Nacht auf Gründonnerstag einen zweitägigen Grosseinsatz zu bewältigen.

In einer ersten Phase waren über 17’000 Anschlüsse ohne Strom. Bis am Donnerstagabend war die Zahl auf rund 3400 Anschlüsse gesunken, an Karfreitag ging sie rasch weiter zurück. 35 Teams standen am Freitag im Einsatz, um die letzten Störungen zu beheben. (SDA)

Mindestens drei Tote bei Unwettern in Italien

Bei den Unwettern der vergangenen Tage im Norden Italiens sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. In der Nähe von Valdagno, auf halber Strecke zwischen Venedig und dem Gardasee, wurden zwei Männer in ihrem Auto von den Wassermassen mitgerissen. Alle Hilfe kam zu spät. Bei den beiden handelt es sich um Vater und Sohn, wie die Behörden mitteilten. Am Donnerstag war bereits ein 92 Jahre alter Mann in seinem Haus nahe Turin ertrunken aufgefunden worden.

Der Pegel des Po-Flusses bei Chivasso nahe Turin ist hoch, einen Tag nach starkem Regen in Nordwestitalien am 18. April 2025.

Die Lage entspannte sich am Freitag etwas. Allerdings waren immer noch viele Flüsse über die Ufer getreten. In zahlreichen Gemeinden stand Wasser hoch in den Strassen. Mehrere Dutzend Menschen mussten von den Rettungskräften in Sicherheit gebracht werden. Auch die Stromversorgung war vielerorts noch unterbrochen. Die besonders betroffene Region Piemont stellte fünf Millionen Euro für Soforthilfen zur Verfügung.

Vielerorts regnete es immer noch – allerdings nicht mehr so enorm wie an den Tagen zuvor. In anderen Regionen wie Südtirol schien bereits wieder die Sonne. Die starken Regenfälle hatten kurz vor Ostern auch für erhebliche Behinderungen im Zugverkehr zwischen Italien und der Schweiz gesorgt. Nach und nach normalisierte sich die Lage aber wieder. (DPA)

Verkehrslage im Wallis weiterhin schwierig

Im Wallis bleibt die Lage nach Angaben des kantonalen Führungsorgans (KFO) komplex. Es kommt weiterhin zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen. Mehrere Strassen und Verkehrsachsen, insbesondere der Simplonpass und der Tunnel am Grossen St. Bernhard, bleiben gesperrt.

Die aussergewöhnlichen Schneefälle hätten zwar aufgehört und es sei eine Wetterberuhigung eingetreten, schrieb das KFO am Freitag in einer Mitteilung. Doch die Lawinengefahr in allen Höhenlagen sowie die Gefahr von umstürzenden Bäumen seien weiterhin sehr hoch.

Der Transitverkehr durch den Kanton sei aufgrund der weiterhin gesperrten Nord-Süd-Achsen stark beeinträchtigt. Es ist laut KFO mit mehreren Stunden Wartezeit zu rechnen. Die Lastwagen würden derzeit auf Parkplätzen abgestellt, die ihre Kapazitätsgrenzen erreichten. Es werde dringend empfohlen, vor jeder Fahrt die Verkehrslage zu überprüfen.

Völlig überlastet waren laut KFO auch die Warteräume am Autoverlad Simplon in Brig. Die BLS teilte bereits zuvor mit, der Betrieb des Verlads sei eingestellt.

Die Zufahrten zu den Seitentälern im Zentralwallis und im Oberwallis seien ebenfalls weiterhin stark beeinträchtigt, hiess es vonseiten des Führungsorgans weiter. Die Instandstellungsarbeiten am Strassennetz sind im Gang, doch mehrere Abschnitte müssen in den nächsten Stunden oder sogar Tagen gesperrt bleiben, wie es weiter hiess.

Mehrere Ortschaften hätten weiterhin keinen Strom. Im Saastal und im Mattertal konnte die Stromversorgung aufgrund von Schäden am Hochspannungsnetz noch nicht wiederhergestellt werden, wie es das KFO schrieb. In mehreren Ortschaften stünden der Bevölkerung weiterhin Notfalltreffpunkte zur Verfügung.

Das KFO ruft dazu auf, äusserst vorsichtig zu sein und Spaziergänge im Wald oder in der Nähe von Bäumen und Gewässern zu vermeiden. Anweisungen der Behörden seien strikt zu befolgen. (SDA)

Simplon-Autoverlad muss kurz nach Öffnung wieder schliessen

Nach den Unwettern in Teilen der Schweiz hat sich die Lage grösstenteils beruhigt. Allerdings erhielt der Staatsrat Wallis am Freitag die besondere Lage aufrecht. Wegen der starken Schneefälle könnten Lawinen und umstürzende Bäume in jeder Höhe auftreten. Es komme zudem weiterhin zu zahlreichen Störungen auf Strassen und im öffentlichen Nahverkehr. Anweisungen der Behörden seien strikt zu befolgen, hiess am Freitag auf Alertswiss, dem Warndienst des Bundes.

Die Bahnstrecke zwischen Visp und Zermatt war unterbrochen, wie der Webseite der Matterhorn Gotthard-Bahn zu entnehmen war. Es sei keine Ersatzbeförderung möglich. Die Dauer der Störung sei unbestimmt.

Das BLS teilt mit, dass der Autoverlad Simplon (Brig-Iselle) seinen Betrieb wieder einstellen muss, nachdem er den Betrieb für eine kurze Zeit wieder aufgenommen hatte. Das Verkehrsaufkommen sei zu massiv und der Verkehr kollabiere.

Strom-Reparaturen laufen auf Hochtouren

Laut Kantonspolizei Bern gab es im Berner Oberland keine weiteren Einschränkungen mehr, wie es auf Anfrage hiess. Dort war aber bei rund 3400 Haushalten die Stromversorgung noch beeinträchtigt. Die BKW-Teams hätten ihre Reparaturarbeiten wieder aufgenommen, hiess es bei der Medienstelle des Stromanbieters am Freitagmorgen auf Anfrage von Keystone-SDA.

Betroffene Anschlüsse würden laufend an Netz angeschlossen. Ziel sei, dass im Laufe des Tages wieder alle Stromanschlüsse liefen. Es seien 35 Teams mit bis zu vier Leuten im Einsatz, so der BKW-Sprecher. Die Reparaturen gestalteten sich laut Angaben vom Donnerstag schwierig. Auch im Tessin beruhigte sich die Situation, wie eine Journalistin von Keystone-SDA berichtete. (SDA/fem)

Schneefall in den Bergen lässt nach

Der Karfreitag startet zunächst bewölkt und am Vormittag vor allem an den zentralen und östlichen Voralpen und Alpen mit schwachem Niederschlag. Die Schneefallgrenze liegt gemäss Meteo Schweiz zwischen 1100 und 1300 Metern. In der zweiten Tageshälfte lockert sich die Bewölkung von Westen her auf und es kommt zunehmend zu sonnigen Abschnitten.

Die Temperaturen liegen am Morgen um 6, am Nachmittag um 11 Grad. Die Nullgradgrenze steigt von 1400 bis am Abend auf 2400 Meter. (chk)

Eine Wetterkarte der Schweiz mit Temperaturen und Wettersymbolen für verschiedene Städte. Sonnenschein in Genf, Sion und Zermatt; Wolken in Zürich, Bern und Basel; Regen in Chur.

Notrufnummern im Wallis funktionieren nach wie vor

Die Walliser Bevölkerung kann Polizei und Feuerwehr nach wie vor über die Notrufnummern 112, 117 oder 118 erreichen. Eine anderslautende Meldung, die via die Warn-App Alertswiss verbreitet wurde, ist Ergebnis einer Fehlmanipulation.

Die vermeintliche Störungsmeldung wurde kurz nach 10.00 Uhr am Freitagmorgen verbreitet. «Es handelte sich um eine Fehlmanipulation, die Bevölkerung kann uns weiterhin unter diesen Nummern erreichen», sagte eine Sprecherin der Walliser Kantonspolizei am Freitag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. (SDA)

Erhebliche Lawinengefahr im Berner Oberland nach starkem Schneefall

Der viele Neuschnee stellt auch die verbleibenden Wintersport-Gebiete im Berner Oberland, welche die Saison noch nicht beendet haben, vor Herausforderungen. So hat die Engstligenalp in Adelboden für Karfreitag den Betrieb kurzerhand eingestellt. «Grund dafür sind die entstandenen Herausforderungen und die notwendigen Arbeiten durch den starken Schneefall», heisst es auf der Website.

Die Destinationen Schilthorn und Grindelwald-Kleine Scheidegg in der Skiregion Jungfrau sind zwar geöffnet, doch die Verantwortlichen warnen eindringlich: «Vorsicht – Abseits der markierten Pisten grosse Lawinengefahr!»

Das WSL-Institut für Schnee-und Lawinenforschung SLF gibt für das ganze Berner Oberland aktuell die Gefahrenstufe drei aus. Gemäss dem aktuellen Lawinenbulletin sind «einzelne grosse spontane trockene Lawinen möglich», sowie Nass- und Gleitschneelawinen zu erwarten, «vor allem an Sonnenhängen unterhalb von rund 3000 m und an Schattenhängen unterhalb von rund 2400 m.»

Die Verhältnisse für Schneesport abseits gesicherter Pisten seien kritisch, «Touren erfordern Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr.» (maz)

Im Wallis sind mehrere Strassen gesperrt

Im Kanton Wallis kommt es immer noch auf zahlreichen Strassen zu wetterbedingten Sperrungen. So ist auf der A9 die Simplonpass-Strasse in beiden Richtungen bis auf Weiteres gesperrt. Im Mattertal ist die Kantonsstrasse zwischen Stalden und St. Niklaus sowie zwischen Täsch und Zermatt in beiden Richtungen zu.

Die Kantonsstrasse im Saastal ist zwischen Stalden und Saas-Grund, zwischen Saas-Grund und Saas-Almagell und zwischen Saas-Grund und Saas-Fee ebenfalls in beiden Richtungen gesperrt.

Im Lötschental ist die Kantonsstrasse zwischen Goppenstein und Blatten in beiden Richtungen zu. Eine komplette Übersicht von allen weiteren Sperrungen gibt es beim Astra oder TCS. (chk)

Weiterhin Bahnunterbrüche bei Matterhorn Gotthard Bahn

Die Strecke zwischen Brig Bahnhofplatz und Oberwald bleibt für den Bahnverkehr unterbrochen, wie die Matterhorn Gotthard Bahn mitteilt. Es verkehren Ersatzbusse.

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Auch die Strecke zwischen Visp und Zermatt bleibt unterbrochen, wie es in einem weiteren Beitrag auf X heisst. Sofern die Kantonsstrasse geöffnet wird, würden ab Betriebsbeginn Ersatzbusse zwischen Visp und Täsch verkehren. Es gebe keine Resemöglichkeit von und nach Zermatt. (chk)

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Unwetterlage im Berner Oberland entspannt sich

Nach den heftigen Schnee- und Regenfällen in der Nacht auf Donnerstag hat sich die Lage am Nachmittag im Berner Oberland zu beruhigen begonnen. Verschiedene gesperrte Strassen und Bahnlinien konnten wieder in Betrieb genommen werden, andere bleiben noch geschlossen.

Auch Strom gab es noch nicht überall. Rund 3400 Anschlüsse seien noch nicht wieder am Stromnetz angeschlossen, sagte BKW-Mediensprecherin Sharon Schär der Nachrichtenagentur Keystone-SDA gegen 16 Uhr. Stärker betroffen waren auch am Donnerstagnachmittag noch das Kandertal, die Region Adelboden, das Saanenland und das Simmental.

Die Reparaturteams seien mit Hochdruck am Arbeiten, doch sei es mancherorts schwierig oder gar unmöglich, an die betroffenen Orte zu gelangen, weil Strassen unpassierbar seien, führte Schär aus. Umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste oder auch die Last des Schnees können Stromleitungen beschädigen und zu Kurzschlüssen führen. Von den Stromausfällen waren auch Mobilfunknetze betroffen.

Grosse Lawinengefahr

Im Berner Oberland regnete und später schneite es am Mittwoch und Donnerstag heftig. In den Sozialen Medien zeugten zahlreiche Bilder von den Schneemassen im Oberland.

Der Schnee bindet zwar das Wasser und hilft so, Überflutungen zu verhindern, doch stieg in den Bergen überall die Lawinengefahr deutlich an. Im Berner Oberland galt die zweithöchste Warnstufe. Der Schnee fiel auch bis in tiefere Lagen wie etwa Interlaken.

Bei der Berner Kantonspolizei gingen bis am Donnerstagnachmittag rund 40 Meldungen zu den Unwettern ein. Am Nachmittag habe sich die Lage beruhigt, hiess es bei der Polizei-Medienstelle auf Anfrage. Die meisten Meldungen betrafen umgestürzte Bäume, heruntergefallene Äste oder stecken gebliebene Fahrzeuge. Verletzt wurde niemand.

Adelboden war bis am Donnerstagnachmittag von der Umwelt abgeschnitten. Ab 16 Uhr war die Strasse wieder befahrbar, wie die Gemeinde mitteilte. Wegen Lawinengefahr ausser Betrieb war die Bahn von Grindelwald auf die Kleine Scheidegg. (SDA)

Lawine beschädigt Schutzgalerie am Grossen St. Bernhard

Im Kanton Wallis haben die intensiven Schneefälle und der Dauerregen nach Angaben des kantonalen Führungsorgans (KFO) bis Donnerstagnachmittag kaum grössere Beschädigungen an der Infrastruktur verursacht. Gemäss bisherigen Erkenntnissen gab es nur einen grösseren Schaden durch eine Lawine auf der Strasse zum Grossen St. Bernhard.

Dort beschädigten die herunterstürzenden Schneemassen die Schutzgalerie vor dem Tunnel, wie das KFO der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage sagte. Demnach müssen an diesem Ort Sicherungsmassnahmen getroffen, bevor die Strasse wieder für den Verkehr geöffnet werden kann.

Seit dem frühen Donnerstagnachmittag beruhige sich die Lage im Kantonsgebiet mit den nachlassenden Niederschlägen allmählich. Im Oberwallis sei in den nächsten Stunden indes mit weiteren Niederschlägen zu rechnen. Die Behörden würden die Situation weiterhin aufmerksam verfolgen, zumal einige Zufahrtswege gesperrt bleiben, hiess es weiter.

Die Gefahren gingen am Donnerstagnachmittag hauptsächlich von Lawinen und umstürzenden Bäumen aus. Den lokalen Gewässern und möglichen Bodeninstabilitäten durch die Schneeschmelze in den nächsten Tagen gelte jedoch hohe Aufmerksamkeit. (SDA)

Lage in Sitten beruhigt sich nach Schneechaos

Die Lage in der Walliser Kantonshauptstadt Sitten hat sich nach den heftigen Schneefällen am Donnerstagnachmittag allmählich normalisiert. Die meisten Strassen wurden gesichert und konnten wieder für den Verkehr freigegeben werden.

In den Wäldern und Naturgebieten bestand hingegen weiterhin ein sehr hohes Risiko von herabstürzenden Bäumen und Ästen, wie die Stadt Sitten mitteilte. Aus Sicherheitsgründen bleibt der Zugang zum Burghügel Montorge, zum Park Domaine des Îles und zu den Ufern der Borgne bis Dienstagmittag für die Öffentlichkeit gesperrt.

Versank am Donnerstag im Schnee: Autobahn zwischen Sion und Sierre.

Die starken Schneefälle verursachten grosse Schäden am Baumbestand von Sitten. Verletzt wurde nach Angaben der Stadtverwaltung niemand.

Mehr als hundert Feuerwehrleute, Polizisten, Mitarbeitende der Strassenverwaltung und der Park- und Gartenanlagen sowie Forstarbeiter standen seit 6 Uhr im Einsatz, um das Stadtgebiet zu sichern. Am Donnerstag waren die Einsatzkräfte hauptsächlich damit beschäftigt, beschädigte Bäume zu beschneiden und abgebrochene Äste abzutransportieren.

Die Stadt Sitten teilte weiter mit, dass der grosse Ostermarkt am Karfreitag durchgeführt werden kann. Die traditionelle Eiersuche auf dem Burghügel Montorge ist hingegen abgesagt. (SDA)

Bevölkerung von Brig, Siders und Sitten soll zuhause bleiben

Die Einwohnerinnen und Einwohner von Brig, Sitten und Siders sind nach den starken Schneefällen von den Behörden aufgefordert, möglichst zu Hause zu bleiben. Gefahr drohe durch herabfallende Äste oder umgestürzte Bäume, hiess es am Donnerstagmorgen.

Feuerwehrleute entfernen Schnee von Baumästen in Sierre, Wallis, am 17. April 2025. Starke Niederschläge seit Mittwoch, kein signifikanter Schaden laut OCC.

Die Gemeinde Brig schrieb auf ihrer Webseite, dass die starken Schneefälle grosse Gefahren mit sich bringen. Wegen der Schneelast seien auf dem Stadtgebiet bereits mehrere Äste abgebrochen oder Bäume umgestürzt. Die Bevölkerung solle daher die Bäume auf dem Gemeindegebiet möglichst meiden sowie auf unnötige Botengänge verzichten. Ebenfalls führe der Schneefall zu Behinderungen der Verkehrswege.

Einen gleichlautenden Aufruf erliess auch die Gemeinde Siders. Die starken Schneefälle hätten in der Stadt im Mittelwallis bereits die Äste von hunderten Bäumen zum Knicken gebracht. Nicht betroffen sei man hingegen in Martigny im Unterwallis, hiess es auf Anfrage.

SDA

Verschneite Weinreben in Chamoson, Wallis am 17. April 2025; ohne grössere Schäden durch Niederschläge.

Sorge auch in Norditalien wegen hoher Pegelstände von Po und Ticino

In der italienischen Provinz Pavia wächst die Sorge um den Wasserstand der Flüsse Po und Ticino. Diese sind durch die Unwetterlage in Nordwestitalien deutlich angestiegen.

Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag berichtete, erreichte der Po am Donnerstag um 13 Uhr in Casei Gerola (Pavia) bereits einen Pegelstand von 3,25 Metern über Null. Auch der Fluss Ticino zeigt steigende Pegel, weshalb die Behörden besonders den Wasserpegel des Lago Maggiore beobachteten.

Die Provinzverwaltung von Pavia beschloss deshalb am Donnerstag vorsorglich, die Schwimmbrücke von Bereguardo zu sperren, wie die Ansa weiter schreibt. Die Massnahme erfolgte, nachdem der Fluss dort einen Stand von 1,10 Metern über Null überschritten hatte.

Die grössten Sorge bereitet den Behörden jedoch der Fluss Sesia, der am Donnerstagvormittag um 11 Uhr in an der Grenze zur Provinz Vercelli einen Pegelstand von 5,27 Metern über Null erreichte. Zudem mussten einige Staats- und Provinzstrassen, die überflutet wurden, für den Verkehr gesperrt werden. (SDA)

Über 100 Millimeter Niederschlag in 24 Stunden

Meteo Schweiz hat am Donnerstagmorgen erste Zahlen zu den Schnee- und Regenmengen publiziert: In den letzten 24 Stunden habe man vom Maggiatal bis zu den Berner Alpen über 100 Millimeter Niederschlag gemessen, schreibt die Wetterbehörde auf X. Im Wallis und im Berner Oberland habe es aufgrund der Niederschlagsabkühlung bis auf den Talboden geschneit.

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Die aktuellen Gefahrenmeldungen des Bundes bleiben bis mindestens Donnerstagabend, 18 Uhr, in Kraft: Die Gefahr, die von den grossen Niederschlagsmengen ausgeht, ist im westlichen und südlichen Wallis und Teilen des Berner Oberlands «erheblich» bis «gross».

Für drei Gebiete im Südwesten des Wallis gilt die höchste Gefahrenstufe «sehr gross»: Im Binntal, im südlichen Simplongebiet und im oberen Saastal sind Überschwemmungen, Hangrutschungen und Murgänge sehr wahrscheinlich. Ein grosse Gefahr geht zudem von den Schneemassen aus. (bor)

Mobilfunknetz teilweise gestört

Gegen Donnerstagmittag waren nach wie vor gerade kleinere Orte oder Ortsteile im Saanenland, Simmental, Kandertal oder Grindelwaldtal ohne Strom, wie auf einer Übersichtskarte des grossen Berner Energieversorgers BKW zu sehen war.

Die Stromunterbrüche führten auch zu Störungen im Mobilfunknetz im Berner Oberland, wie die Swisscom auf ihrer Internetseite schreibt. Auch im Wallis könne das Netz «vereinzelt beeinträchtigt» sein, heisst es.

Verschneite Landschaft mit Holzzaun und überzogener Schneedecke, im Hintergrund stehen Holzhäuser. Eine Strasse verläuft parallel, auf der ein Auto fährt.

Auch auf Strasse und Schienen kam es zu Einschränkungen aufgrund des Unwetters. Adelboden war am Vormittag nicht erreichbar, da die Strasse ab Frutigen gesperrt werden musste. Auch im Simmental musste die Strasse zwischen Boltigen und Zweisimmen für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Anwohnende konnten mit grossem Zeitverlust passieren.

Für mehrere schneebedeckte Strassen, etwa nach Grindelwald oder Kandersteg, galt eine Schneekettenpflicht respektive wurden Schneeketten empfohlen.

Auch im Bahnverkehr kam es zu Einschränkungen. Der Autoverlad in Kandersteg wurde am Vormittag vorübergehend eingestellt. Ab Mittag waren die Zufahrtsstrassen geräumt, aber schneebedeckt, wie das Bahnunternehmen BLS mitteilte. Die Züge verkehrten stündlich.

Die Regioexpresszüge zwischen Frutigen und Kandersteg fielen aus, es verkehrten Ersatzbusse. Wegen Lawinengefahr wurde der Bahnverkehr von Grindelwald auf die Kleine Scheidegg eingestellt. (SDA)

Brand auf alter Gotthardlinie

Nicht nur der Verkehr am Lötschberg ist beeinträchtigt, auch auf der anderen Nord-Süd-Route, am Gotthard, meldeten die SBB einen Unterbruch: Auf der alten Gotthard-Bahnstrecke fuhren zwischen Erstfeld und Bellinzona am Donnerstagmorgen bis kurz nach Mittag keine Züge. Grund war ein Problem mit der Lokomotive eines Güterzugs – sie war in Brand geraten (mehr dazu in diesem Artikel). (bor)

Zugverkehr weiterhin stark beeinträchtigt

Wegen Unwetterschäden ist der Bahnverkehr auf der Strecke Brig–Lausanne zwischen Brig und Leuk unterbrochen, wie die SBB mitteilte. Die Einschränkung dauert bis mindestens 15 Uhr. Keine Züge verkehren zudem zwischen Brig und Frutigen im Berner Oberland.

Die SBB empfiehlt Reisenden, zwischen Lausanne und Visp via Bern zu reisen. Fahrgäste zwischen Bern und Leuk sollten via Lausanne reisen. Zwischen Brig und Leuk ist ein Bahnersatz geplant.

Weiter sind die Strecken zwischen Brig und Visp sowie Visp und Zermatt wegen starken Schneefalls unterbrochen, wie der Internetseite der Matterhorn Gotthard-Bahn zu entnehmen ist. Auch die Strecken des Panorama Express zwischen Brig und Chur sowie Brig und Andermatt sind gesperrt.

Wegen überschwemmter Gleise zwischen Domodossola und Mailand ist ferner die Eurocity-Verbindung zwischen dem Wallis und der lombardischen Metropole unterbrochen. Dies führt auch in der Schweiz zu zahlreichen Zugsausfällen. Reisenden, die nach Italien möchten, empfehlen die SBB, ihre Reise über Luzern oder Zürich nach Bellinzona zu planen. (SDA)

red/sda