Kachelmanns WetterNeue Wetterrekorde am Montag, dann 20 Grad kälter
Der Wochenstart wird sehr warm. Dann folgt ein Temperatursturz, und den Saharastaub wäscht es vom Himmel. Jörg Kachelmanns Wetterausblick.
Der neue Saharastaub ist da, der Rekordsamstag hat es bis in den Nachmittag noch einigermassen mit blauem Himmel geschafft. Und zur Meteorologie gehört auch die Verifikation der Vorhersagen. Am letzten Mittwoch schrieb ich: «Deswegen kann man die zu erwartende Mutter aller Höchsttemperaturen in Föhntälern auf 29 Grad korrigieren, im Mittelland wird die typische Höchsttemperatur vielleicht eher bei 24 liegen» und weiter: «Haben wir am Samstag blauen Himmel ohne grosse Schleierwolken- und Saharastaub-Gestöre, kann die Sonne beim Durchmischen helfen und auch im Mittelland um die 27–28 Grad ermöglichen.»
Das hat im Ergebnis ziemlich gut geklappt: Chur hat mit Föhnunterstützung 29 Grad bekommen, und wie erwartet konnte sich die Höhenwärme fast nirgendwo nach unten durchmischen. Die Höchsttemperatur auf dem Zürcher Uetliberg lag bei 23,5 Grad, in Fluntern war es wie erwartet mit 24,3 Grad kaum wärmer. Direkt am Zürichseeufer hat zusätzlich auch noch das Wasser gekühlt, weshalb die Höchsttemperatur am Tiefenbrunnen nur bei 22,7 Grad lag, also niedriger als auf dem Uetliberg, der mit 15,1 Grad auch die mit grossem Abstand wärmste Nacht im Kanton erlebte.
In der Region Basel stieg die Temperatur etwas höher als erwartet, ich hatte 28 als das obere Ende vermutet, 29 sind es dort geworden (in Binningen BL, das als Basel gelesen wird), und in der Stadt Basel selbst waren es wohl eher 30 als 29. In Zollikofen (dessen Werte oft als «Bern» verkauft werden) lag die Höchsttemperatur nur bei 23,1 Grad, während in Innertkirchen im Haslital unter leichtem Föhneinfluss 25,8 Grad erreicht wurden. Die Luftmasse selbst war etwas kühler als noch am Mittwoch modelliert, die Nullgradgrenze lag maximal etwa bei 3700 bis 3800 Meter über Meer.
Neue Allzeitrekorde
Bis morgen Abend bleiben wir noch in der Warmluft. Mit dem dichten Saharastaub in der Höhe und den durch ihn mitproduzierten Schleierwolken bleibt aber der Himmelsanblick eher trüb, auch wenn die Suppe zwischendurch mal dünner werden kann. Dadurch werden die typischen Höchsttemperaturen im Flachland weiterhin meist zwischen 21 und 26 Grad liegen.
Der Föhn spielt am Montag wieder eine grössere Rolle, sodass es nochmals vereinzelt Werte bis nahe 30 Grad in ausgesuchten Alpentälern geben kann. Dies aber nur, falls gleichzeitig der Himmel weniger verstaubt ist. Örtlich werden Allzeitrekorde, die am Samstag aufgestellt wurden, schon wieder gebrochen.
Kaltfront und Schnee bis 1000 m ü. M.
Am Dienstag kommt dann die Kaltfront (mit runtergeregnetem Saharastaub auf Ihren Fahrzeugen, Autofans dürfen dann eine Autowaschung buchen) und ein Temperatursturz von 20 Grad. Dadurch schneit es am Dienstagabend wieder bis auf 1000 Meter über Meer oder sogar noch etwas tiefer runter. Es folgt ein vergleichsweise kühler Mittwoch, bevor es von Donnerstag bis Samstag schrittweise wieder wärmer wird.
Die Zeit der Rekorde ist dann erst mal vorbei, Pollenallergiker können kurz aufatmen. Die Langfristvorhersagen zeigen immer noch für Ende April und im Mai deutlich zu kalte Episoden – Blüemli und Bluescht sind noch nicht sicher.
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