Kenin kaltschnäuzig zum ersten Major-Titel
Das Frauentennis hat einen neuen Star. Die US-Amerikanerin Sofia Kenin krönte sich mit einem 4:6, 6:2, 6:2 gegen Garbine Muguruza zur Championne des Australian Open.
Kenin war insgesamt die solidere Spielerin, und das zeigte sich exemplarisch in den zwei vorentscheidenden Games Mitte des dritten Satzes. Bei 2:2 und Aufschlag Kenin führte Muguruza mit 0:40, die Amerikanerin wehrte aber alle drei Breakchancen mit brillanten Longline-Winnern ab und holte sich das Game. Umgekehrt das Szenario wenige Minuten später: Muguruza führte 40:15 bei eigenem Aufschlag, spielte dann aber vier katastrophale Punkte – 2:4. Zwei Games später noch einmal dasselbe Bild: Wieder führte die Spanierin 40:15, dann beging Muguruza zwei Doppelfehler, und beim Matchball schenkte sie der Amerikanerin den Titel mit einem weiteren Doppelfehler.
Kenin gewann aber nicht nur wegen der Schwächen ihrer Gegnerin. Sie holte wie in den letzten Runden praktisch alle wichtigen Punkte. Wer hintereinander Petra Kvitova, die Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty und die zweifache Grand-Slam-Siegerin Muguruza schlägt, hat den Titel verdient.
«Newcomerin des Jahres»
Insidern war Kenin schon lange bekannt, seit ihrem 5. Lebensjahr hat sie eine eigene Homepage. Als sie noch ein Baby war, übersiedelte ihre Familie mit ihr vom Geburtsort Moskau nach Florida. Dort hat sie seither ihre Stammbasis, hat im letzten Jahr riesige Fortschritte gemacht und wurde von der WTA zur «Newcomerin des Jahres» gekürt. Bei Grand-Slam-Turnieren war sie aber noch nie über die Achtelfinals hinausgekommen. Nun ist sie mit 21 Jahren und 80 Tagen eine Major-Championne und wird erstmals in die Top 10 vorstossen.
Spanien muss damit weiter auf den ersten Frauen-Titel in Melbourne warten. Vor Muguruza hatten deren Trainerin Conchita Martinez (1998 gegen Martina Hingis) und Arantxa Sanchez (1994 gegen Steffi Graf und 1995 gegen Mary Pierce) Endspiele verloren.
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