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Heute vor 80 Jahren
Wenn Hamster und Schwäne unterschiedlich gut ankommen

Aus dem Archiv der «Zürichsee-Zeitung».
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Die kriegerischen Aktivitäten dominierten 1940 die Schlagzeilen der Zeitungen – auch am Zürichsee. Entsprechend bemüht waren die lokalen Blätter, mitunter auch freudigere Texte in die Zeitungsspalten zu rücken. So widmete die rechtsufrige Zeitung im November vor 80 Jahren einen Beitrag den «vier alten und sieben jungen Schwänen, die den Sommer über unsern Strand in Küsnacht belebt haben». Ein Paar habe sich mit vier Jungen nach Zürich verzogen, das andere Paar habe seine Jungen abgestossen, die nun ebenfalls «die Richtung Zürich genommen haben. Einige Versuche der Jungen, wieder hierher zu gelangen, sind von den Alten mit gesträubten Federn abgewiesen worden. Es sollte dies bedeuten: Wir haben euch lange genug gehegt, stellt euch nun auf eigene Beine.» Immerhin, konstatiert der Schreibende, sei ein Paar «uns treu, es hält sich zumeist beim Dampfschiffsteg auf und gedenkt jedenfalls hier zu überwintern. Schreiende Möwen und einige Wildenten leisten ihm Gesellschaft.»

Eine tierische Geschichte war auch im linksufrigen «Allgemeinen Anzeiger vom Zürichsee» zu lesen – zum Hamster, «diesem leiblich recht hübschen, geistig aber umso hässlicheren, boshaften und bissigen Geschöpf», wie es im Artikel heisst. Die Verbreitung des mit den Wühlmäusen verwandten Tieres nehme zu, auch am Zürichsee «und zwar in nicht unbedenklicher Zahl. Es ist ein trauriger Egoist, dem nur sein eigenes Wohlergehen am Herzen liegt, der sich nicht schämt, durch hemmungsloses Aufstapeln von Vorräten seine weniger bemittelten, aber anständigen Leidensgenossen in Verlegenheit zu bringen.» Mit Vorliebe «hamstere» es Butter, Käse und andere Lebensmittel, um zu schlemmen, wenn andere darben müssen. Und der Autor bilanziert gar: «Sie zählen zu den verächtlichsten Kreaturen.» Eine Haltung, die wohl all jene nicht teilen können, die heute eines der niedlichen Nagetiere als Haustier halten.