Weihnachten und Reisen30 Geschenke für Menschen, die gern unterwegs sind
Was legt man Globetrottern und Weltenbummlerinnen unter den Baum? Wir hätten da ein paar Vorschläge – samt Verpackungstipps.
Knautsch-Karten
Klar gibts Google Maps. Aber mal ehrlich: Viele von uns stehen halt immer noch auf die guten alten Stadtkarten, die man in die Hand nehmen, was drauf einzeichnen und als Erinnerung behalten kann. Weil die rasch mal ziemlich mitgenommen aussehen, hat die in Florenz beheimatete (und generell sehr Reise-affine) Designfirma Palomar die Crumpled City Maps erfunden: reiss- und wasserfest und so gut wie unzerstörbar, kommen die nicht gefaltet, sondern als von Anfang an zerknautschter «Chrugel» daher – und lassen sich zur Not auch prima zum Sandwichpapier umfunktionieren.
Zugespitztes Fernweh
Natürlich können Sie Ihren Reiseenthusiasten mit einem echten Globus beglücken. Aber das geht ganz schön ins Geld… Schön, gibts eine preiswerte, aber überaus charmante Alternative: Erinnern Sie sich noch an diese kleinen, bunten Bleistiftspitzer-Globen, die wir als Kinder hatten? Praktisch, nostalgisch, herzerwärmend.
Stylishe Strümpfe
Thrombosestrümpfe sind unstylish? Tempi passati! Wer ein wenig im Netz stöbert, findet sie inzwischen in kessen Farben und cool gemustert. Vielflieger schwören auf die Modelle des dänischen Kompressionskönigs SupCare. Was darfs denn sein: geringelt, geblümt, mit Sternchen übersät oder – unser Favorit – mit Leo-Optik?
Für Augen und Ohren
Wer schon mal im Nachtzug gereist ist, weiss, dass Mitpassagiere am liebsten just dann fröhlich plaudernd zu- oder aussteigen, wenn man endlich eingeschlummert war. Machen Sie Ihrem Globetrotter das Geschenk des ungestörten Schlafs – in Form eines Schlafkits aus einer (wirklich lichtdichten!) Schlafmaske und (hochwertigen!) Ohropax. Freigeister legen noch ein Päckli CBN-Gute-Nacht-Pastillen obendrauf.
I Love Lavendel
So ein Koffer macht einiges mit, und zwar von aussen wie von innen. Wir sagen nur: getragene Socken, sandige Strandtücher, verschlammte Wanderschuhe… Gönnen Sie ihm und seinem Besitzer einen Hauch von Wohlgefühl. Ein paar mit Lavendelblüten gefüllte Säckli lassen jeden Koffer im Nullkommanichts frischer und aufgeräumter wirken. Wichtig: Lassen Sie die Finger von synthetischen Aromen. Denen fehlt einfach die olfaktorische Raffinesse der echten Ware.
Mehr Ordnung
Und wenn wir schon beim Koffer sind: Nichts ist unterwegs ein grösserer Garant für schlechte Laune, als wenn von Tag zu Tag mehr Chaos im Gepäck herrscht. Schenken Sie Ordnung: Ein Set hochwertige, waschbare Säckli oder – fast noch besser, weil einsehbar – Netzli, die den Kofferinhalt strukturieren, ist so etwas wie die gute Fee des Gepäcks.
Der Koffer fürs Leben
Oder wenn Sie jemanden so richtig, richtig glücklich machen wollen: Schenken Sie ihm gleich den Koffer seines Lebens. Der hat seinen Preis, korrekt. Aber: Jedes Mal, wenn man den Teleskopgriff ausfährt, ohne dass dieser klemmt; jedes Mal, wenn die Rädchen motiviert drauflosrollen, statt überfordert zu ruckeln; jedes Mal, wenn man das Ding zum Service einschickt, statt es durch das nächste Billigmodell zu ersetzen, ist das einfach ein Stück Lebensqualität. Was im Grunde unbezahlbar ist. Stimmts?
Smart verpackt: Airtag-Hüllen
Airtags verhindern so manche durch verlorene Gepäckstücke hervorgerufene Panikattacke. Nur schon deshalb verdienen die findigen Knöpfe ein schützendes Mänteli. Wie wärs zum Beispiel mit den neckischen Airtag-Anhängerhüllen in Form vo Früchten, Regenbogen oder (Fabel-)Tieren von Xeewen? Aus Leder gearbeitet und, wie die Japaner sagen, «kawaii»: schampar herzig.
Schöner zahlen
Was ist im Ausland überaus nützlich und nach der Heimkehr nur noch nervig? Die Fremdwährung im Portemonnaie, die sich dort mit Franken und Rappen vermischt und die man trotzdem monatelang mit sich rumschleppt. Die Lösung: Ein extra Reiseportemonnaie, das exklusiv unterwegs zum Einsatz kommt und danach bis zum nächsten Trip im Koffer schlummert. Marie-Kondo-Jünger horten übrig gebliebene Dollars, Euros und Yen gar in setzkastenartigen Böxli. Hoppla, da hätten wir eigentlich gleich zwei Geschenkideen.
Cash only
Übrigens: Gerade Teenager sind ja immer froh um Cash. Ein Reisebatzen in der Landeswährung der nächsten anvisierten Destination wird jeweils dankend angenommen; für mehr Eleganz beim Schenken faltet man eines der Nötli zu einem Origami-Kranich.
Verhüllungspflicht
Grenzüberschreitungen sind schöner, wenn der Pass, den man dabei vorzeigt, in präsentablem Zustand ist. Und doch knausern sogar Vielreisende oft, wenn es um eine hochwertige Passhülle geht. Springen Sie hier als Gönner ein.
Zufällig verreist
Paris – also Champs Élysées, Eiffelturm und Mona Lisa? Nicht, wenn es nach dem «Reiseführer des Zufalls» der deutschen Autorin Lena Grossmüller geht (erschienen im Zürcher Kommode-Verlag). Statt von einem Hotspot zum nächsten stupst sie uns sachte dorthin, wo es keine Souvenirshops, keine Cars, kein Selfiejäger hat. Ihr wichtigster Mitarbeiter dabei ist der Zufall. Und das Coolste: Ihr Büchlein funktioniert in jeder Stadt dieser Welt. Eine Anleitung zum Verirren zum Verlieben.
Gute Aussichten
Der Heimatschutz gibt regelmässig kleine Bändchen zu Schweizer Reisezielen heraus. Das neueste trägt den erbaulichen Titel «Die schönsten Aussichten» und richtet den Fokus auf genau 50 von diesen, die man zum Teil nicht auf dem Radar hatte und die jeweils mit einem kurzen Text auf Deutsch und Französisch eingeordnet werden. Funktioniert als Ideensprungbrett für die nächste (Stadt-)Wanderung – und als häppchenartige Erinnerung, wie vielfältig unser Land ist.
Lesen bildet
Der Travel Book Shop im Zürcher Niederdorf, notabene der letzte auf Reiseliteratur spezialisierte Buchladen der Schweiz, hat Fach-, Sach-, Kochbücher und Belletristik im Sortiment. Und Landkarten. Und Gutscheine. Und einen Gschänklitisch, an dem Buchpräsente in ausgemusterte Landkarten verpackt werden. Analog schlagende Herzen tun hier zuverlässig einen Freudenhüpfer.
Alles für die Katz
Wenn einer eine Reise tut, so lässt er nicht selten etwas zu Hause zurück, das währenddessen gehegt und gepflegt werden will. Bieten Sie Ihren Hütedienst für Katze, Meerschweinchen, Zimmerpflanzen an.
Dicke Post
Der Beschenkte bleibt daheim, aber Sie verreisen? Oft? Dann ist ein Postkarten-Abo für ein Jahr eine charmante Art, dem anderen zu zeigen, dass man auch in der Ferne an ihn denkt. Wie wärs mit einer Karte pro Monat? Oder einer pro Destination?
Service, bitte!
Er passt vom Volumen her nicht unter den Christbaum, Sie werden ihn eher dahinter verstecken müssen, aber: So ein originaler Swissair-Trolley ist nicht nur multifunktional einsetzbar (als Bürokorpus, als Hausbar, als Krimskrams-Verstauungstool – wieso nicht für Weihnachtsdeko?), sondern ein veritables Stück Schweizer Reisegeschichte. Ein moderner Klassiker!
Happy Hour
Handlicher, kostengünstiger, aber nicht minder kultig als ein Swissair-Trolley ist der Cocktailrührer in Form einer Palme. Oder eines Flamingos. Oder einer Giraffe. Sie merken es: Was zählt, ist eine gewisse Exotik. Damit umgerührt, schmeckt sogar das Sinalco nach Fernweh.
Saftig!
Sie überreichen am liebsten Präsente, die danach nicht herumstehen, sondern wegkonsumiert werden können? Verschenken Sie Tomatensaft! Der Flugreisen-Bestseller schmeckt auch am Boden – und generiert garantiert keine Flugscham.
Praktische Grätli
Darfs etwas Praktisches sein? Die Top drei aus dieser Ecke wären: die Kofferwaage, der Allround-Steckdosen-Adapter, die Powerbank. Das sei jetzt aber nicht grade sehr festlich, finden Sie? Momoll: Grade die Powerbanks gibts z.B. bei Lotta Power in Gold – und in einem hübschen Puderrosa. (Pssst! Hier finden Sie noch mehr Geschenktipps für Tekkies.)
Blockbuster
Alles, was flüssig ist, kann unterwegs potenziell auslaufen. Vielreisende frohlocken drum bei allem, was in Block- oder Pulverform daherkommt: Shampoo, Seife, Waschmittel… Wer sucht, findet all das sogar stylish verpackt.
Puttin’ on the Ritz
Hotels der Luxusklasse verkaufen oft eigene Hotelsouvenirs und Pflegelinien, die wunderbare Geschenke abgeben. Wie wärs etwa mit einer Handseife vom Ritz in Paris, samt passender Schale? (Bei Miniaturen wird man auch mal bei Versteigerungsplattformen fündig.) Aber Obacht, solche Projekte benötigen bisweilen etwas Vorlauf. Ich selbst habe mal einen Bademantel aus einem ganz bestimmten Lieblingshotel organisiert; es war ein logistisch-organisatorischer Hosenlupf, aber irgendwann lag das Ding tatsächlich unterm Baum. Und: Der Moment, als der Beschenkte sein geliebtes Frotteemonster aus dem Geschenkpapier schälte, war jedes E-Mail und all die Telefonate wert.
Weltreise zwischen zwei Deckeln
Wenn es eine Erzählung gibt, die man als die Reisegeschichte schlechthin bezeichnen kann, dann «In 80 Tagen um die Welt». Sie hält einen auch dann noch bei der Stange, wenn man sie zum x-ten Mal liest – vor allem, wenn sie in einer so gediegenen Ausgabe daherkommt wie beim Coppenrath-Verlag: üppig illustriert und gespickt mit erhellenden Hintergrundinformationen zu Jules Vernes Lebenswelt.
Walter wimmelt weiter
Der Beschenkte ist nicht so der Leser? Versuchen Sies mit dem Wimmelbuch «Wo ist Walter?», in dem man stundenlang nach dem stets gut gelaunten Globetrotter suchen kann. Noch kosmopolitischer wirds, wenn Sie die englische Originalversion «Where’s Wally?» wählen – zumal als Travel-Edition mit beigelegten Postkarten.
Keine Angst!
Da würde jemand gern abheben, traut sich aber nicht, weils da oben rütteln und schütteln könnte. Warum spendieren Sie dem verhinderten Weltenbummler nicht ein Flugangstseminar? Ein Geschenk übrigens, für das man als Gruppe prima zusammenlegen kann.
Wärme aus der Flasche
Eine Bettflasche für den Reisefan, wieso das denn? Wer schon mal in einem ungeheizten TGV die Strecke Paris–Zürich gefahren ist oder auf einem Transatlantikflug gebibbert hat, weiss Bescheid. Woran der Beschenkte freilich selber denken muss: das Ding vor Abfahrt oder Abflug mit heissem Wasser zu füllen. Zur Not macht das auch gern die Flight-Attendant für einen – aber eben, wie gesagt: zur Not. Diese Leute haben wirklich schon genug zu tun, da sollte man ihnen nicht noch zumuten, für 250 Passagiere Heisswasser zu organisieren.
Mehr oder weniger hören
Auch für Noise-Cancelling-Kopfhörer gilt: Wer schon mal Zürich–Paris gefahren ist, und zwar im selben Waggon wie ein schreiendes Baby, der weiss, wieso. Im Flieger kann man damit nicht nur getrost diese traurigen kleinen Einweg-Ohrstöpsel-Hörer links liegen lassen, sondern das Noise-Cancelling zusätzlich zu den Ohropax (siehe Punkt 4) einsetzen.
Doppelt genäht
Knopf ab beim Wanderhemd? Loch ins Abendkleid gerissen? Ein Näh-Kit, zumal ein hübsches, gehört in jede Reisetasche. Basta.
Reisen, bis der Arzt kommt
Gibts ein Geschenk, von dem man hofft, dass der Beschenkte es nie brauchen wird? Die Reiseapotheke! Wer das Ding von praktisch-seriös noch auf persönlich-humorvoll hochjazzen will, legt dem Pflichtstoff – Pflaster, Desinfektionsmittel, was für Kopf, Magen und Darm sowie gegen Fieber und Reiseübelkeit – noch eine Tafel Schoggi bei. Oder ein Schnapsfässli. Oder ein Mini-Aromat.
Nicht schlecht!
Apropos Reisekrankheit: Alle, die keine Pillen schlucken oder Kaugummis kauen mögen, sollen es mal mit Akupressur-Manschetten versuchen. Gemäss den Regeln der Traditionellen Chinesischen Medizin drücken die darin eingenähten Knöpfe auf einen bestimmten Punkt am Handgelenk – und, zack!, sind schaukelnde Boote, schüttelnde Flugis und sich neigende Züge kein Problem mehr.
Zu Hause bleiben und Tee trinken
Last, but not least: Vergessen Sie nicht, sich selbst auch etwas zu schenken. (Deshalb ergänzen wir die angekündigten 30 Geschenktipps hier noch mit einem 31.) Wie wärs mit einer Teekollektion, die Sie in Ihrer Küche auf eine kleine Weltreise entführt (z.B. bei Globus)? Am ersten Weihnachtstag gibts Jasmintee aus Vietnam, am Stephanstag Pfefferminze aus Marokko, am 27. Dezember Mandel-Pistache-Tee aus Usbekistan... Manchmal ist es nämlich auch ganz schön, einfach zu Hause zu bleiben. Und sein Fernweh zu kultivieren.
Und wie verpacken Sie all das nun originell?
Sie könnens natürlich so machen wie die Profis vom Travel Book Shop (siehe Punkt 14), indem Sie eine ausgemusterte Landkarte zum Geschenkpapier umfunktionieren. Wahlweise tut es auch eine fremdländische Zeitung – wenn sie in exotischen Schriftzeichen gedruckt ist, umso besser. Oder Sie eignen sich via Youtube-Tutorial rasch die japanische Furoshiki-Methode an, bei der Präsente kunstvoll in ein Tuch gewickelt werden (das gibt zudem Pluspunkte für Nachhaltigkeit). Wer das Reisemotto konsequent durchziehen will, packt das Geschenk in einen nostalgischen Koffer oder eine Uralt-Reisetruhe vom Flohmi… Wobei das eigentlich schon wieder ein Geschenk für sich wäre.
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