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Corona-Medienkonferenz des Bundes
Erstmals brasilianische Corona-Variante in der Schweiz aufgetaucht

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Gesamthaft sinken die Fallzahlen seit mehreren Wochen.

  • Inzwischen wurden in der Schweiz bereits 4411 neue mutierte Viren nachgewiesen — rund 60 Prozent mehr als noch vor einer Woche.

  • Erstmals wurde in der Schweiz die brasilianische Variante entdeckt.

  • Insgesamt wurden bisher 413'698 Covid-Impfungen durchgeführt.

  • Aus Sicht der Taskforce ist die Mobilität «nach wie vor zu hoch.»

Grosse Impf-Nachfrage in der Romandie

Karim Boubaker hat das Wort. Die Westschweizer Kantone würden sich austauschen. «Wir impfen, das ist nun das Wichtigste.» Die Nachfrage in der Westschweiz sei sehr gross. Das Problem sei deshalb mehr, dass nicht genug Dosen zur Verfügung stehen würden, um alle jetzt zu impfen. .

Taskforce-Chef: Mobilität ist noch zu hoch

Der Taskforce-Präsident kommt auf die Mobilitätsdaten der Schweizer Bevölkerung zu sprechen. Die zurückgelegte Distanz sei gesunken. Doch der Wert sei nach wie vor hoch, höher als im letzten Frühling. «Ich weiss, wir alle sind müde von der Pandemie. Aber es ist noch nicht vorbei. Wir müssen immer noch alle am gleichen Strick ziehen.»

Britische Variante stösst vor

Task-Force-Chef Ackermann ergreift das Wort. Es gebe verschiedene neue Varianten in der Schweiz. Am häufigsten komme die britische Variante (B.1.1.7) vor. Das Wachstum bei den Ansteckungen sei exponentiell und verhalte sich so, wie man das berechnet habe. «Wir schätzen, dass 20 Prozent der heutigen Fälle auf B.1.1.7 zurückzuführen sind.»

Wegen B.1.1.7 könne man wieder an die oberste Belastungsgrenze stossen. Man nur nach Portugal blicken, erklärt Ackermann. «Wir müssen die Anstrengungen verstärken, nicht vermindern», sagt Ackermann.

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Verstärkt nach Ansteckungsorten suchen

Masserey kommt auf das Contact Tracing zu sprechen. Man wolle dieses wieder ausbauen, um besser sehen zu können, wo sich die Personen mit den neuen Varianten anstecken würden.

Masserey gibt noch Einblick auf die Impfzahlen. Insgesamt seien bis am Sonntag über 413'000 Impfungen in der Schweiz durchgeführt worden. Man habe 800'000 Impfdosen erhalten, 700'000 seien an die Kantone weitergeleitet worden. Fast 5 Prozent der Bevölkerung seien geimpft.

Erstmals brasilianische Variante im Land

Heute sind es 4411 neue Virusmutation in der Schweiz, sagt Masserey weiter. Vor einer Woche sind es 2700 gewesen. Das BAG habe in der Schweiz erstmals die brasilianische Variante nachweisen können, aber sie könne noch nicht mehr sagen. Es sei auch noch unklar, wie der Fall in die Schweiz gekommen sei.

Lesen Sie auch zum Thema: Warum tauchen gerade immer mehr Corona-Mutationen auf?

Ein Wissenschaftlerin untersucht im Labor eine Probe der britischen Corona-Variante

Die Medienkonferenz beginnt

Virginie Masserey beginnt. Man habe rückläufige Zahlen, aber gleichzeitig der Anteil der ansteckenden Variante, der sich erhöhe, erklärt die Kaderfrau des BAG. Sie wiederholt die Zahlen von heute: Dem BAG sind innerhalb der letzten 24 Stunden 1363 neue Ansteckungen gemeldet worden. Am Dienstag vor einer Woche waren es 1633 Fälle, vor zwei Wochen 1884. Die Positivitätsrate beträgt 5,5 Prozent bei 24'675 neu gemeldeten Tests. Bezüglich Inzidenz sagt sie, dass sie 233 pro 100'000 Einwohner liege. Man habe grosse Unterschiede in den Regionen des Landes.

4411 neue mutierte Viren – Experten schätzen Anteil auf 40 Prozent

In der Schweiz sind bisher 4411 Fälle mit den mutierten Coronavirus-Varianten entdeckt worden, rund 60 Prozent mehr als noch vor einer Woche. Epidemiologen schätzen ihren Anteil mittlerweile schweizweit auf 30 bis 40 Prozent.

Am Montag hatte das BAG 4138 Ansteckungen mit mutierten Varianten gemeldet, für den Sonntag 4089 und für den Samstag 3916. Am meisten neue Fälle der britischen Variante wurden seit Montag in der Waadt (312), in Bern (251) und in Genf (206) entdeckt, wie das BAG am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.

In Genf machten die mutierten Variante bereits etwa 60 bis 70 Prozent aus, sagte der Berner Epidemiologe Christian Althaus in der SRF-Sendung «Rendez-Vous» am Dienstag. Der Kanton Genf sei damit dem Rest der Schweiz ein bis zwei Wochen voraus. Für Zürich und den Rest der Schweiz schätzten sie, dass die neuen Varianten ein Niveau von 30 bis 40 Prozent aller bestätigten Fälle erreicht hätten.

Bisher 1692 entdeckte Fälle wurden der britischen Variante (B.1.1.7) zugeschrieben, und 69 weitere der südafrikanischen (B1.351). Bei den übrigen 2650 Fällen war zwar eine Mutation vorhanden, die Linie aber unklar. Das BAG merkt dazu an, dass die Zahlen nicht repräsentativ seien. Grund seien starke Unterschätzungen in Kantonen, in denen nur wenig oder kein Material sequenziert worden sei.

Wie geht es weiter?

Allerdings: Für Euphorie in unserem Land ist es noch zu früh. Die Fachleute des Bundes werden heute in Bern bestimmt sagen, dass weiter Geduld gefragt sei. Die bekannte Epidemiologin Nicola Low erklärt beispielsweise, dass das Erreichen der 5-Prozent-Marke nicht bedeute, dass die Epidemie in der Schweiz unter Kontrolle sei.

Und Gesundheitsminister Alain Berset hat letzten Freitag bei Gesprächen mit den Parteispitzen bemerkt, dass der Lockdown Ende Februar nicht vorüber sei. Die Bedenken des SP-Bundesrats sind vor allem die neuen mutierten Viren, die aggressiver sind als das bisher bekannte Coronavirus.

Lesen Sie dazu: Lockdown-Ende im März ist unrealistisch. Und: Müssen bald alle geimpft werden — selbst die Kinder?

Wie sieht die epidemiologische Lage aus?

Erstmals seit Oktober lag gestern der Anteil an positiven Resultaten unter der kritischen 5-Prozent-Marke. Das ist in Zeiten, in denen wir uns während der Pandemie nach guten Nachrichten sehen, mehr als heilsam. Gemäss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann mit einem Wert unter 5 Prozent das Infektionsgeschehen in einem Land sinnvoll nachvollzogen werden. Die WHO empfiehlt den Regierungen denn auch, ihre Massnahmen frühestens dann zu lockern, wenn der Anteil positiver Tests mehr als 14 Tage unter dieser Schwelle liegt.

Lesen Sie dazu unseren Artikel: So wenig positive Befunde wie lange nicht mehr — was heisst das?

Folgende Fachleute nehmen heute teil

Folgende Expertinnen und Experten des Bundes sind am Point de Presse anwesend:

  • Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, Bundesamt für Gesundheit BAG

  • Martin Ackermann, Präsident National COVID-19 Science Task Force

  • Karim Boubaker, Präsident der welschen Kantonsärzte und -ärztinnen

  • Christian Bock, Direktor Eidgenössischen Zollverwaltung EZV