Warum Wawrinka nicht in Genf mit Federer spielt
Der Laver-Cup in der Palexpo-Halle wird im September ohne den dreifachen Grand-Slam-Sieger stattfinden.
Der Laver-Cup wird vom 20. bis 22. September die teuerste und wohl auch am meisten beachtete Tennisveranstaltung, die je in der Schweiz stattgefunden hat. Seit heute steht fest, dass der Kampf zwischen Björn Borgs Team Europa und John McEnroes Rest-der-Welt-Gruppe ohne Stan Wawrinka stattfinden wird, den dreifachen Grand-Slam-Sieger vom Genfersee.
Wawrinka verbreitete die Nachricht über «Instagram Live», wo er am Mittwochmorgen in Madrid Fragen seiner Fans beantwortete. Auf die Frage, ob er den Laver-Cup spielen werde, antwortete er mit den Worten «No, i'm playing @Formula_TX». Unter diesem Begriff läuft die Website des ATP-Turniers von St. Petersburg, das in derselben Woche wie der Laver-Cup steigt und wo er 2016 im Endspiel stand.
«Es ist eine Schande»
«Es ist eine Schande, dass wir uns nicht gefunden haben», sagte Lawrence Frankopan, sein Manager von der Agentur StarWing Sports dieser Zeitung. «Stan wollte in Genf spielen, es hätte für ihn Sinn gemacht und er bemühte sich, dass es zum Klappen kam. Das einzige Problem war die fehlende Flexibilität, mit der der Laver Cup die Spieler verpflichtet.»
Das von Roger Federers Agentur Team8 organisierte Turnier, das zum dritten Mal stattfindet und nur drei Tage dauert, bezahlt den Spielern Antrittsgagen, die sich nach ihrer Weltranglistenposition am Montag nach dem French Open richten. Je drei pro Team qualifizieren sich aufgrund der Weltrangliste, drei werden von den Captains gewählt.
Wawrinka hätte als aktuelle Nummer 34 zweifellos eine Einladung benötigt. Und sofern er sich bis nach dem French Open nicht massiv verbessert hätte, hätte er mit einem relativ bescheidenen Antrittsfixum Vorlieb nehmen müssen (der exakte Zahlenraster ist geheim). Lawrence Frankopan betonte aber, dass es nicht nur eine Frage des Geldes gewesen sei. Denn der 34-jährige Lausanner sei ein einzigartiger Fall, weil er von einer Verletzung zurückkomme und deshalb im Ranking zurückgefallen sei. Er ist zweifellos keine gewöhnlich Nummer 34 und gemäss allgemeiner Einschätzung zurzeit deutlich unterklassiert.
Dass Steve Zacks, der für den Laver-Cup die Verhandlungen führte, nicht bereit war, ihm als dreifachen Grand-Slam-Sieger und Superstar der Westschweiz ein besseres Angebot zu machen, enttäuschte diesen, er empfand es offenbar auch als Mangel an Respekt. Gleich bezahlt zu werden wie Spieler, die noch nicht einmal einen Grand-Slam-Halbfinal erreicht haben, dürfte ihn im Stolz verletzt haben.
Verhältnis zu Federer soll nicht belastet sein
Dass die Laver-Cup-Organisatoren nicht bereit waren, ihm eine Spezialofferte zu machen, führte schliesslich dazu, dass sich Wawrinka vom ATP-Turnier von St. Petersburg verpflichten liess. Dort erhält er eine nette Startgage, kann um Preisgeld und maximal 250 ATP-Punkte spielen. Wobei anzunehmen ist, dass er in jener Woche mit seltsamen Gefühlen nach Genf blickt, wo in der längst ausverkauften Palexpo-Halle ein Tennisfest steigt.
Gemäss dem Briten Frankopan gingen die Verhandlungen freundschaftlich vor sich und sollen das Verhältnis zwischen Federer und Wawrinka nicht belasten. «Diese Beziehung ist gut und für Stan auch sehr wichtig. Bis zu einem bestimmten Grad verstehen wir den Laver-Cup ja auch.» Federer und Rafael Nadal sind für Genf bisher als einzige Teilnehmer gemeldet.
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