Kuschelkurs bei Petkovic und Co.Warum kam sich die Verbandsspitze beim Auftakt so nah?
Der Nationaltrainer sagt: «Wenn ich nicht zu Hause bin, trage ich eine Maske.» Ausser beim Cupspiel am Sonntag in Lausanne. Auch sonst schien die Abstandsregel eher lax ausgelegt.
Nationaltrainer Vladimir Petkovic erklärte es am Wochenende im Interview mit der «SonntagsZeitung» : «Es geht immer um Respekt. Vor dem Mitmenschen, vor dem Virus. Ich bleibe zu Hause, und wenn ich nicht zu Hause bin, trage ich eine Maske. Damit schütze ich mich und die anderen.»
Derselbe Petkovic sitzt dann an eben diesem Sonntag auch bei Lausanne gegen Basel (2:3 nach Verlängerung) im Stadion, um den ersten Ernstkampf im Schweizer Fussball seit über drei Monaten zu beobachten. Eine Maske trägt er nicht. Und auch der empfohlene Abstand aus dem Schutzkonzept der Swiss Football League wird dabei eher unter- als überschritten. Je ein Sitz ist frei zwischen Nationalteam-Direktor Pierluigi Tami und Lausannes Stadtrat Oscar Tosato sowie in der unteren Reihe SFV-Zentralpräsident Dominique Blanc und Petkovic. Aber zwei Meter sollten es sein, 200 Zentimeter.
Nur Bernard Challandes, der Schweizer Trainer der kosovarischen Nationalmannschaft, schaut aus sicherer Entfernung von weiter hinten zu.
Es mag eine kleine Corona-Verfehlung sein, kaum der Rede wert, vor allem, wenn am selben Tag in Zürich Tausende Menschen maskenlos demonstrieren und die Spieler unten auf dem Platz sowieso unvermeidlich Körperflüssigkeiten austauschen. Aber Petkovic hat in der «SonntagsZeitung» selbst gesagt, was er an der Arbeit des Bundesrats während des Notstands schätzte. Und was er daraus auch für seinen Job mitnehme: «Wie wichtig eine Leaderfigur ist. Wie wichtig es ist, dass jemand eine Vision hat. Dass er immer eine Linie hat und nicht von einem Moment auf den anderen von ihr abweicht.»
Die Nähe der höchsten Fussballfunktionäre wird deshalb tags darauf in den sozialen Medien diskutiert. «Le Matin» zitiert süffisant ein Bonmot, das Apostel Matthias zugerechnet wird: «Macht, was ich euch sage. Aber macht nicht, was ich tue.»
Der SFV lässt ausrichten, dass Lausanne als Verein und nicht er als Verband für die Organisation des Spiels und damit die Durchsetzung des Hygienekonzepts verantwortlich gewesen sei. Die Sitze seien mit Namen angeschrieben gewesen, Petkovic und Co. hätten sich jederzeit darangehalten.
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