Geldblog: Rendite maximierenWarum ein Gebührencheck rentiert
Wenn man das Preisschild bei den Gebühren kennt und vergleicht, kann man diese eher senken – digitale Angebote sind hierbei besonders attraktiv.
Ich bezahle meiner Hausbank beträchtliche Depot- und Anlagegebühren. Über die Jahre sind das doch einige Tausend Franken. Welche Alternativen zu diesen hohen Depot- und Anlagegebühren können Sie konkret empfehlen? Gibt es allenfalls Strategien, um diese hohen Gebühren zu reduzieren? Leserfrage von M.E.
Gebühren sind ein Faktor, der Ihre Rendite schmälert. Zu verhindern sind sie nicht, aber man kann sie in der Regel reduzieren, indem man die Angebote verschiedener Anbieter vergleicht. Auch Vergleichsdienste im Internet sind dabei hilfreich. Bei den meisten Banken haben die verrechneten Gebühren in den letzten Jahren zugenommen. Zum Teil sind neue Gebühren dazugekommen oder bestehende wurden angehoben, weil die Institute etwa bei den Retrozessionen Einnahmequellen verloren hatten.
Als Anlegerin und Anleger ist man heute mit vielfältigen Gebühren konfrontiert: Angefangen von den Kontoführungsgebühren, den Transaktionsgebühren, den Depotgebühren, den Vermögensverwaltungskosten und Produktgebühren. Immer häufiger bieten Banken auch Pauschalpakete an, in denen die meisten Gebühren inkludiert sind. Das klingt auf den ersten Blick gut. Das Problem dabei ist, dass diese Pauschalen oft recht teuer sind und man damit nur gut fährt, wenn man die verschiedenen Dienstleistungen der Bank intensiv nutzt.
Aus meiner Sicht lohnt es sich, das Thema Gebühren im Gespräch mit der Hausbank auch direkt anzusprechen.
Die Gebührenmodelle der einzelnen Institute sind allerdings recht unterschiedlich, was Vergleiche aufwendig und anspruchsvoll macht. Ein erster Schritt, um Gebühren zu sparen, ist nur schon die Auseinandersetzung damit – dass man überhaupt, so wie Sie, einen kritischen Blick auf die Gebühren wirft und sich dann Gedanken macht, wie man diese allenfalls reduzieren kann.
Aus meiner Sicht lohnt es sich, das Thema Gebühren im Gespräch mit der Hausbank auch direkt anzusprechen. Wenn man ansonsten mit der eigenen Bank zufrieden ist, kann man meist auch in einer bestehenden Kundenbeziehung Wege finden, die Gebührenbelastung zu senken – etwa indem man andere Produkte wählt und weniger Transaktionen vornimmt.
Gerade bei den Produkten gibt es je nach Art der genutzten Instrumente erhebliche Differenzen. Wenn man einfach einen bestimmten Aktienmarkt wie die Schweiz oder die USA abdecken will, kann es sinnvoller sein, dafür einen günstigen Indexfonds oder einen Exchange Traded Fund ETF zu nutzen, der in der Regel wesentlich günstiger ist als andere Vehikel oder erst recht als Einzelaktien, mit denen man auch nie eine vergleichbare gute Diversifikation hinkriegt. Auch kann es sich lohnen, Konten zusammenzulegen.
Ein anderer Weg, um seine Gebühren zu reduzieren, kann sein, vermehrt auf rein digitale Kanäle auszuweichen. Mehrere Online-Broker bieten im Vergleich zu den traditionellen Banken deutlich tiefere Transaktions- und Depotgebühren. Hier bekommt man allerdings keine Beratung und muss alle Schritte selbst digital ausführen, was nicht für jedermann passend ist. Punkto Gebühren fährt man bei solchen digitalen Anbietern aber deutlich günstiger. Hier liegt meines Erachtens für Privatkunden das grösste Potenzial, um Gebühren zu sparen.
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