Geldblog: Onlinebroker statt BankWo gibt es die niedrigsten Tradinggebühren?
Wer als Privatperson regelmässig Aktien und andere Wertschriften handelt, kann einiges an Gebühren sparen, wenn er die Kosten für den Kauf und Verkauf der Papiere vergleicht.
Ich habe ein Depot mit fünf Schweizer Aktien, die ich über das E-Banking meiner Bank ohne Beratung kaufe und verkaufe. Meine Bank verlangt für jeden Kauf oder Verkauf 65 Franken. Zusätzlich werden jedes Halbjahr über 200 Franken Gebühren für das Depot fällig. Da die Bank dafür gar nichts tun muss, ausser ihre IT zur Verfügung zu stellen, finde ich das ziemlich viel. Sind diese Gebühren gerechtfertigt? Welche günstigeren Alternativen gibt es? Leserfrage von K.H.
Ob die Höhe von Gebühren gerechtfertigt ist oder nicht, ist letztlich eine Ermessensfrage. Man kann lediglich objektiv vergleichen, was verschiedene Anbieter im Markt für ein gleiches Produkt oder eine gleiche Dienstleistung verlangen und sich dann seine eigene Meinung bilden.
Während sich Beratungen von Banken und komplexere Dienstleistungen im Finanzsektor oft nur schwer vergleichen lassen, weil man nicht selten Äpfel mit Birnen vergleicht, lassen sich Brokergebühren für den Kauf und Verkauf von Aktien recht gut vergleichen, wenngleich die Gebührensysteme auch hier erhebliche Unterschiede aufweisen. Einige fahren mit Pauschalen, andere unterscheiden die Gebühren je nach Transaktionsgrösse und wieder andere greifen zu Zusatzgebühren, wenn man als Kunden längere Zeit inaktiv ist.
Deutlich günstiger fahren Sie beim Kauf und Verkauf von Aktien und weiteren Wertschriften generell, wenn Sie dafür einen Onlinebroker nutzen. Diese haben in der Regel deutlich tiefere Gebühren, allerdings bieten Sie meist auch weniger Dienstleistungen. Beispielsweise wird man von Onlinebrokern als Aktionär nicht automatisch im Aktienregister einer Börsenfirma angemeldet, von der man über den Broker Aktien erworben hat, wie dies traditionelle Banken üblicherweise machen.
Laut einer Gegenüberstellung des Vergleichsdienstes Moneyland zählen Cornertrader und Cash/Bank Zweiplus zu den günstigsten Anbietern.
Zu den günstigen Anbietern gehören hierzulande Swissquote, Cash/Bankzweiplus, Cornertrader der Corner Bank, Tradedirect der Waadtländer Kantonalbank und Postfinance. Sie finden im Internet mehrere Brokervergleiche. Laut einer Gegenüberstellung des Vergleichsdienstes Moneyland zählen Cornertrader und Cash/Bank Zweiplus zu den günstigsten Anbietern.
Cash/Bank Zweiplus weist demnach eine einheitliche Courtage für Aktien, Obligationen, Anlagefonds, ETFs und strukturierte Produkte auf und verlangt über das Onlinebanking einen Pauschaltarif unabhängig von der Transaktionsgrösse von 29 Franken pro Trade. Bei Cornertrade fallen für den Kauf oder Verkauf von Schweizer Aktien 0,2 Prozent beziehungsweise mindestens 20 Franken pro Transaktion an. Falls das Gesamtdepot umgerechnet grösser oder gleich 75'000 Franken ist, ermässigt sich die Gebühr auf 0,12 Prozent oder mindestens 18 Franken. Eine Kontoführungsgebühr wird anders als bei Cash/Bank Zweiplus nicht verrechnet, allerdings fällt eine Nichtaktivitätsgebühr an, falls man in einem Quartal überhaupt nicht handelt. Diese wird Neukunden anfänglich für zwölf Monate erlassen, kann später aber bis zu 140 Franken pro Jahr ausmachen.
Swissquote bietet auch Pauschal-Packages an, was vor allem für häufige Trader attraktiv sein kann. Tradedirekt wiederum variiert die Gebühren je nach Transaktionsgrösse. Wer etwa auch ganz kleine Beträge handelt, fährt hier nicht schlecht. Dies trifft auch für Postfinance zu. Den gesamten Vergleich der Brokergebühren von Moneyland finden Sie hier, wobei der Vergleich der Tradinggebühren auf die Bedürfnisse von unterschiedlichen Kundengruppen abgestimmt wird, damit Sie sich ein konkretes Bild machen können.
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