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Märkte atmen auf
Warum die Börse schon jetzt keine Angst mehr vor Omikron hat

Aufwärtstrend an der Börse: Wallstreet-Händler.
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Die Börse ist schneller als die Wissenschaft und gibt Entwarnung: Ein hoffnungsvoller Hinweis zu möglichen milden Verläufen bei den mit der neuen Omikron-Variante Infizierten reichte, um die Kurse in die Höhe zu treiben. Bei Anlegerinnen und Anlegern ist die Angst vor einer zusätzlichen Verschärfung der Pandemie offenbar bereits wieder vorbei. Der Schweizer Leitindex SMI stieg am Mittwoch auf ein neues Rekordhoch von 12’688 Punkten, schloss dann aber darunter.

Auch die US-Märkte sehen die Omikron-Gefahr gebannt. Der US-Industrieindex Dow Jones hatte schon Anfang der Woche wieder zugelegt und stieg gestern weiter, der amerikanische Tech-Index Nasdaq sprang am Dienstag gut drei Prozent nach oben. Im US-Anlegerbrief «Barron’s» heisst es in Anlehnung an die Auffrischungsimpfungen, die Märkte hätten einen «Booster» erhalten. Auch in Europa und Fernost stiegen die Kurse. In Australien legte die Börse angeführt von Aktien von Airlines und Reisefirmen zu.

US-Immunologe Anthony Fauci liess die Märkte aufatmen mit seinen Aussagen zu Omikron.

Die Märkte reagierten auf eine Aussage des US-Immunologen Anthony Fauci über Erkrankungen mit der Virus-Variante Omikron. «Es ist zwar zu früh, um wirklich definitive Aussagen zu treffen, aber bislang sieht es nicht danach aus, dass der Schweregrad besonders hoch ist», hatte Fauci am Sonntagabend gesagt. Daraufhin gingen die Aktienkurse, die beim Auftreten von Omikron Ende November eingebrochen waren, wieder nach oben und glichen die Verluste weitgehend aus.

Noch keine Entwarnung von der Wissenschaft

Die Wissenschaft gibt allerdings noch nicht final Entwarnung, dafür ist es – wie auch Fauci betonte – noch zu früh. Biontech und Pfizer erklärten, dass ihr Impfstoff nach vorläufigen Daten weniger wirksam gegen die Omikron-Variante sei. Für einen vollumfänglichen Schutz seien drei Dosen des Mittels nötig. Bei zwei Impfungen sei aber zumindest ein Schutz vor schweren Krankheitsverläufen gewährleistet.

Die Börse hat ihr Urteil jedoch schneller gefällt. UBS-Chefökonom Daniel Kalt erklärt das dieser Zeitung gegenüber so: «Die Märkte sind sehr effizient und berücksichtigen sehr schnell mögliche Risiken wie auch positive Informationen.» Der immense Schaden eines möglichen Omikron-Lockdown sei so beim Auftauchen der Variante sogleich vorweggenommen worden. «Denn Unsicherheit ist für Börsen immer alarmierend und lässt die Kurse tauchen.» Nun werde wiederum die Entwarnung eingepreist.

Im SMI zählte Lonza am Mittwoch mit einem Plus von 1,6 Prozent zu den grössten Gewinnern. Der Pharmazulieferer produziert den Wirkstoff für den mRNA-Impfstoff von Moderna. Wie sich Omikron auf den Impfstoff-Bedarf auswirkt, muss sich noch zeigen. Die Aktien von Moderna wie auch von Pfizer, Biontech und anderen Covid-Impfstoffherstellern befinden sich derzeit in einem Auf und Ab: Gestern gab es für sie wieder Auftrieb, sie machten damit jedoch nur Boden gut, denn sie waren in den letzten fünf Tagen gefallen – Moderna sogar um 14 Prozent. Betrachtet man den Kursverlauf des letzten Monats, haben alle Impfstoffhersteller jedoch stark zugelegt: Biontech um 24 Prozent, Pfizer um 7 Prozent und Moderna um 15 Prozent. Der Markt setzt darauf, dass der Bedarf an Covid-Impfstoff anhält.