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Parlamentswahlen in Indien
Einsamer Mönch erhält eigenes Wahllokal

Hindu monk Mahant Haridas Udaseen (R), the sole registered voter at a polling station situated inside Gir Forest -- the last remaining natural habitat of the endangered Asiatic lion --, leaves to cast his ballot after offering prayers at a temple during the third phase of voting of India’s general elections at Baner on May 7, 2024. Deep inside a protected Indian forest, a Hindu monk cast his ballot on May 7, ensuring a 100 percent turnout at the polling station where he is the sole registered voter. India is in the midst of the largest exercise of the democratic franchise in human history and the country pledges to reach every voter, no matter where they live. (Photo by Indranil MUKHERJEE / AFP)
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Im Herzen eines Naturschutzgebiets hat ein einsamer Hindu-Mönch seine Stimme für die Parlamentswahl in Indien abgegeben. Mit dem Ausfüllen des Stimmzettels sorgte Mahant Haridas Udaseen am Dienstag in dem Flecken Banej für eine Wahlbeteiligung von 100 Prozent – er ist der einzige registrierte Wahlberechtigte weit und breit.

Wahlhelfer hatten eigens den Wald von Gir im Westen des Landes durchquert, um für Udaseen ein Wahllokal einzurichten. «Dass ein Team von zehn Leuten für nur einen Wähler hierher in den Dschungel gekommen ist zeigt, wie wichtig jede Stimme ist», sagte der Mönch nach der Stimmabgabe, während er stolz seinen mit nicht abwaschbarer Tinte markierten Finger in die Höhe hielt. «Das zeigt die Macht der Demokratie – und sorgt dafür, dass ich mir wie der wichtigste Mensch der Welt vorkomme.»

Indische Gesetze schreiben vor, dass keiner der 968 Millionen Wahlberechtigten des riesigen Landes einen mehr als zwei Kilometer weiten Weg zum nächsten Wahllokal zurücklegen muss. Im Falle von Udaseen bedeutete das für die Wahlhelfer eine zwei Tage lange Busfahrt über lange und holprige Waldwege bei Temperaturen um die 40 Grad Celsius, um dafür zu sorgen, dass der Mönch teilnehmen kann.

Der in ein safrangelbes Gewand gehüllte Priester gab seine Stimme gegen Mittag ab – gemäss den Vorschriften hatte das Wahllokal jedoch schon seit 7 Uhr morgens geöffnet und musste bis zum Abend offen bleiben.

Udaseen ist seit 2019 Hüter eines der Hindu-Gottheit Shiva geweihten Tempels im Herzen des Gir-Waldes. Der Wald ist der letzte natürliche Lebensraum der vom Aussterben bedrohten Asiatischen Löwen.

AFP/nlu