Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Von einem historischen Tag und einem ungewöhnlichen Besucher

Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Der linksufrige «Allgemeine Anzeiger vom Zürichsee» berichtete im Februar 1970 über ein historisches Ereignis: Wädenswiler Frauen konnten – wie andere Frauen im Kanton – erstmals ihr Stimmrecht ausüben. Zwar sei es diesmal um kein «hochpolitisches» Thema gegangen, sondern lediglich um die Wahl von Primarlehrpersonen – schliesslich war das Wahlrecht immer noch auf kommunale Ebene beschränkt. Dennoch hätten die Frauen von ihrem neuen Recht in «erfreulichen Masse» Gebrauch gemacht. Begleitet wurde der Bericht von gleich vier Bildern, die Frauen an der Urne zeigten. «Noch muss sie zusehen, während ihr Mann seine Stimme in eidgenössischen und kantonalen Angelegenheiten abgibt», lautet die Bildunterschrift zu einem Foto. Auch die erste Wädenswilerin, die ihre Stimmzettel in die Urne legte, war auf einem Foto festgehalten, ebenso eine ältere Frau, die «fast ein Leben lang auf das Stimmrecht gewartet» habe.

Der rechtsufrigen «Zürichsee-Zeitung» war das kommunale Frauenstimmrecht keine grosse Meldung wert. Stattdessen sorgte ein seltener Wintergast für Aufsehen: Ein schon letzte Woche festgestellter Storch sei gestern Nachmittag wieder beobachtet worden. Der gefiederte Gast habe sich oberhalb des Pestalozziheims Redlikon niedergelassen. Trotz Schnee und Kälte schien er immer noch in guter Verfassung zu sein – doch der Schnee verhindere die Sicht auf seine Füsse, um festzustellen, ob er beringt sei. Der «Irrgast» habe es am liebsten, in Ruhe gelassen zu werden – einsichtige Spaziergänger hätten also richtigerweise darauf verzichtet, sich dem Tier zu nähern. (ehr)