AboBesuch im Bären in GontenVom Finanz-Wunderkind zum Muster-Hotelier
Jan U. Schoch verschmilzt Bankenwelt und Appenzeller Tradition. Mit viel Fingerspitzengefühl hat das frühere Wunderkind von der Bahnhofstrasse den Bären in Gonten in ein Vorzeigehotel verwandelt.

Liebevoll berührt Jan U. Schoch das Holz, das vier Jahrhunderte schadlos überdauert hat. «Es wurde von Hand behauen, ist praktisch unzerstörbar», sagt der Besitzer des Boutiquehotels Bären in Gonten AI. Die 16 Zentimeter starken Balken flankieren den schmalen Flur auf der zweiten Etage des Hotel-Stammhauses. Es wurde 1602 errichtet, besteht aus wuchtigen Tannenhölzern, die an den Enden im 90-Grad-Winkel wie bei einem Blockhaus ineinandergreifen. Strickbau nennt sich die Konstruktion, typisch für das Appenzellerland. Jan Schoch, 43, ist kein gelernter Baufachmann. «Aber als wir den Bären 2015 gründlich renovierten, kam ich jeden zweiten Tag auf die Baustelle.»