Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Von Baby-Produkten bis zum Papst
Solch absurde Namen lassen sich die Radteams einfallen

Belgian cyclist Wout van Aert and Netherland's cyclist Riejanne Markus pose during the presentation of the plans for the coming season of cycling team Team Visma - Lease a Bike, the former Jumbo-Visma.  in Amsterdam, on December 21, 2023. (Photo by Robin van Lonkhuijsen / ANP / AFP) / Netherlands OUT / AMSTERDAM - Groepsfoto met op de voorste rij, de wielrenners Christophe Laporte, Wout van Aert, Riejanne Markus, Sepp Kuss, Jonas Vingegaard, Olav Kooij en Fem van Empel tijdens de presentatie van de plannen voor het komende seizoen van wielerploeg Team Visma - Lease a Bike, het voormalige Jumbo-Visma. ANP ROBIN VAN LONKHUIJSEN netherlands out - belgium out
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Visma-Lease a Bike

Gross war der Aufschrei im Herbst, als das Gerücht die Runde machte, dass die besten zwei Radteams fusionieren sollen. Zur Hochzeit zwischen der niederländischen Mannschaft Jumbo-Visma und Soudal-Quickstep aus Belgien kam es dann doch nicht. Visma musste sich aber auf die Suche nach einem neuen Sponsor machen, da Jumbo ausstieg. Mit Lease a Bike wurde das Team fündig. Es handelt sich um ein Fahrrad-Leasingprogramm für Firmen, das in den Niederlanden, Belgien und Deutschland angeboten wird. Tour-Sieger Jonas Vingegaard und seine Teamkollegen fahren ab 2024 also unter dem Namen Visma-Lease a Bike.

Decathlon AG2R La Mondiale Team

Der Name des AG2R Citroën Team ändert sich nach drei Jahren wieder. Während dieser Zeit fuhr auch der Schweizer Michael Schär, der im Herbst zurückgetreten ist, für die Franzosen. Zuvor war die Mannschaft 12 Jahre lang bekannt als AG2R La Mondiale. Von 2018 bis 2020 war Silvan Dillier Teil des Teams. Nun stieg das Sportartikel-Unternehmen Decathlon für fünf Jahre als Co-Namensgeber ein. Und lässt den Teamnamen mit der alten Bezeichnung verschmelzen. Decathlon AG2R La Mondiale Team lautet der doch eher längere Name der Mannschaft ab nächster Saison.

dsm-firmenich PostNL

Auch in den Niederlanden wird ein Teamname verlängert. Aus dsm-firmenich wird dsm-firmenich PostNL. Grund dafür ist der Einstieg der niederländischen Post. Die Mannschaft kann damit auf einen finanzkräftigen Sponsor zählen. Marc Hirschi fuhr von 2018 bis Anfang 2021 für dieses Team, ehe er es überraschend verliess und zu UAE Team Emirates wechselte. Während seiner Zeit waren die Namen mit Team Sunweb oder Team DSM noch einfacher.

Lidl-Trek

Bereits mitten in der Saison 2023 änderte das italienische Team Trek-Segafredo seinen Namen. Die Marke des Kaffeeunternehmens verschwand und wurde durch jene des deutschen Discounters Lidl ersetzt. Diese erschien sogar an erster Stelle, womit das Team seither Lidl-Trek heisst. Bis zu seinem Rücktritt 2016 und in den letzten drei Jahren seiner Karriere fuhr Fabian Cancellara für die Italiener. Damals unter den Namen Trek Factory Racing und Trek-Segafredo.

Bonjour

Riders of the Bonjour team strain during the fifth stage of the Tour de France cycling race, a 67-kilometer (41.61 miles) team time trial between Verdun and Bar-le-Duc, eastern France, Thursday July 12, 2001. (KEYSTONE/AP Photo/Laurent Rebours)

Schauen wir etwas weiter zurück und sagen freundlicherweise «Guten Tag». Bonjour nämlich hiess in den Jahren 2001 und 2002 eine französische Mannschaft, die ausschliesslich einheimische Fahrer unter Vertrag hatte. Die bekanntesten Namen waren Thomas Voeckler und Sylvain Chavanel. Danach änderte der Teamname mehrmals. Seit 2021 lautet er Total Energies. In den letzten beiden Jahren fuhr der dreifache Strassen-Weltmeister und letzte Rock’n’Roller des Peloton, der Slowake Peter Sagan, für die Franzosen. Ende Saison trat er zurück und will sich nun 2024 für das Mountainbikerennen bei den Olympischen Sommerspielen in Paris qualifizieren.

Serramenti PVC Diquigiovanni-Androni Giocattoli

Einige Jahre nach der Jahrtausendwende sorgte ein kleineres Team in Italien mit seinem langen Namen für Aufsehen. Serramenti PVC Diquigiovanni-Androni Giocattoli nannte sich diese Mannschaft von 2007 bis 2009. In diesen drei Jahren fuhren auch die Schweizer Rubens Bertogliati, Roger Beuchat und Nazareno Rossi für das Team mit dem Spielzeughändler Androni Giocattoli als Hauptsponsor. Ursprünglich wurde es 1981 unter Santini-Selle Italia gegründet. Und es existiert auch heute noch mit dem Namen GW Shimano-Sidermec.

Das südamerikanische Pendant zu Serramenti PVC Diquigiovanni-Androni Giocattoli hiess Start Cycling Team-Atacama Flowery Desert. Es gab in den Jahren 2012 bis 2022 jungen Fahrern die Chance, im Radsport Fuss zu fassen.

Amore & Vita

Pope John Paul II poses for a photo with members of the "Amore e Vita Fanini Team" cycling team at the end of his general audience at the Vatican, Wednesday, March 31, 1999. (KEYSTONE/AP Photo/Arturo Mari)

Dieser Name eines kleineren italienischen Teams ist quasi Programm. Amore & Vita ist schliesslich die Friedensbotschaft des Vatikans. Papst Johannes Paul II. höchstpersönlich war es, der sich 1989 für die Namensgebung einsetzte. Gegründet wurde das Team – gemäss eigenen Angaben jenes mit der ältesten Tradition im Radsport – im Jahr 1948. Italiens Sprintstar Mario Cipollini begann seine Karriere einst bei Amore & Vita. Mit Bruno Risi (1992/93) und Kurt Betschart (1993) standen auch zwei der erfolgreichsten Schweizer Bahnfahrer beim italienischen Team unter Vertrag.

Baby-Dump

Zu guter Letzt gehen wir in die Niederlande. Jeder, der einmal Radprofi werden will, fängt klein an. Da passte es doch perfekt, im Team Baby-Dump Unterschlupf zu finden. Es trug in den ersten beiden Jahren 2013 und 2014 den Namen einer Marke, die für Baby-Produkte Werbung machte. Nach der Saison 2019 und unter anderem Namen wurde das Team jedoch aufgelöst. Von den Kleinen wurde keiner ganz gross im Radsport.

Dieser Text stammt aus der SonntagsZeitung. Lesen Sie die komplette Ausgabe hier im E-Paper.