Papablog: Lego, Versteckis und MäusebrotVier Kinderspiele für faule Eltern
Blogger Tschannen mag keine Spiele. Hier sind seine Favoriten – mit minimalem Einsatz und maximalem Spass.
Ich bin faul. Spielfaul. Pokémon GO hielt ich ein paar Wochen durch, aber normalerweise langweilen mich Computergames nach wenigen Tagen, Brettspiele nach einer halben Stunde und über Rollenspiele wollen wir gar nicht erst reden. Als ich einmal in Las Vegas war, zog ich dreimal am Arm eines Spielautomaten und verbrachte den Rest der Woche teilnahmslos am Pool des Luxor, gleich hinter dem Füdli der Sphinx.
«Ok, aber was hat das mit dem Papablog zu tun?» – Kinder spielen gerne. Ich nicht. Sie sehen das Problem? Zum Glück ist meine Frau spielfanatisch, sortiert Puzzleteile, sammelt Punkte, taucht mit den Kindern in Fantasiewelten ein und kämpft um den Sieg. Meine Talente liegen eher im Haushalt. Geben Sie mir einen Vormittag mit den Kindern und die Wohnung glänzt. Geben Sie meiner Frau einen Vormittag mit den Kindern und die Augen von Brecht und Beebers glänzen. Natürlich überwinde ich mich gelegentlich. Ich könnte hier auflisten, welche Spiele mir Kopfschmerzen, nässenden Ausschlag und Zahnhalskaries verursachen – aber lieber nenne ich vier erträgliche Varianten:
Bewährte Klassiker: Duplo und Lego
Seit ich mir den dänischen Plunder ständig in die Fusssohle einmache, bin ich kein grosser Fan mehr. Doch Duplo und Lego sind gute Spielzeuge für den spielfaulen Vater, denn Beebers und der Brecht benötigen mich lediglich als Katalysator, um ins Spiel zu kommen. Ich beginne mit dem Fundament eines Turms und schon bald haben die Kinder eigene Vorstellungen vom Bauplan der Immobilie. Sie sind dann so konzentriert, dass ich mich davonschleichen kann, um Papablog-Kommentare zu schreiben.
Dinge statt Menschen suchen
Lange Zeit habe ich mir beim Verstecken in unbequemen Ritzen der Wohnung Arthrosen und Skoliosen geholt. Bis ich feststellte: Die Kinder wollen suchen, aber nicht zwingend mich. Nun nehme ich einfach 10 ähnliche Dinge: Duplosteine, Klopapierrollen, Tupperwaredeckel. Völlig egal. Die verstecke ich in der Wohnung, stelle eine Eieruhr auf 30 Minuten und giesse mir einen Tee auf. Natürlich wollen die Kinder danach auch verstecken und ich muss suchen. Sie sind aber so schlecht, dass ich nur 5 Minuten benötige – respektive 2 Minuten, wenn ich sie Schlüsselfinder verstecken lasse.
Staubknäuel suchen
Kürzlich habe ich den Kindern erzählt, ich hätte 10 Staubknäuel in der Wohnung versteckt und sie müssten sie mit einem feuchten Staubtuch suchen und aufsammeln. Das hat zuerst ganz gut geklappt, aber dann haben sie über 100 Staubknäuel gefunden und wurden skeptisch.
«Mäusebrot», ein Spiel für eine aktive und eine faule Person
Man benötigt: 1 Erwachsenen, 1 Kind, 1 Würfel, 1 Scheibe Brot und 1 Wohnung. Die erwachsene Person sitzt neben dem Brot, würfelt und ruft die Zahl in die Wohnung. Das Kind ist die Maus und befindet sich bei Spielbeginn in einem frei gewählten Versteck.
Die Regeln:
Augenzahl 1 – Die Maus kommt aus ihrem Versteck, beisst ein Stück vom Brot ab und versteckt sich wieder.
2 bis 5 – Die Maus sucht sich ein neues Versteck.
6 – Es passiert nichts.
Das Spiel ist beendet, wenn die Maus das ganze Brot aufgegessen hat.
Gewonnen habe ich, weil ich nebenbei gemütlich Rechnungen bezahlen, ein Buch lesen oder diesen Mamablog-Beitrag schreiben konnte. Und wenn ich mal keine Lust mehr habe, kann ich das Spiel beschleunigen, indem ich vom Brot stibitze.
Wer denkt sich ein Spiel wie Mäusebrot aus? Der Brecht höchstpersönlich. Und ich liebe es.
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