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Wegen Hyperinflation
Venezuela streicht dem Bolivar sechs Nullen

Bereits vor drei Jahren hatte Präsident Nicolas Maduro fünf Nullen streichen lassen.
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Ab 1. Oktober werden bei allen Preisen sechs Nullen gestrichen, wie die Zentralbank Venezuelas am Donnerstag ankündigte. Dies ist bereits das zweite Mal innerhalb von drei Jahren, dass das wirtschaftlich am Boden liegende südamerikanische Land so vorgeht.

Präsident Nicolas Maduro hatte 2018 fünf Nullen streichen lassen, um Transaktionen zu vereinfachen und die Buchhaltung zu erleichtern. Im Mai hatte die Inflationsrate bei 2719 Prozent gelegen.

«Der Bolivar wird nicht mehr oder weniger wert sein», erklärten die Währungshüter ihren Schritt mit Blick auf die Landeswährung. «Um seine Verwendung zu erleichtern, wird er auf eine einfachere Währungsskala gebracht.»

Der Bolivar ist seit dem Jahr 1879 die Landeswährung des südamerikanischen Staates. Sie wurde benannt nach Simon Bolivar. Der Unabhängigkeitskämpfer ist heute noch Nationalheld vieler südamerikanischer Länder.

Die Massnahme ist deutlich weniger relevant als die jüngste Währungsreform von 2019. Damals hatte Maduro die Dollarisierung der Wirtschaft zugelassen hat, weshalb viele Geschäfte in der US-Währung abgewickelt werden. Die Preise für Produkte werden seither weitgehend in Dollar angegeben, auch wenn sie letztlich in Bolivar bezahlt werden.

Neuer Dialog zwischen Regierung und Opposition geplant

Im seit Jahren andauernden Konflikt zwischen der venezolanischen Regierung und der Opposition wagen die verfeindeten Lager einen neuen Dialogversuch. Die Gespräche sollen in Mexiko stattfinden, wie der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador am Donnerstag sagte.

«Norwegen hat vorgeschlagen, dass diese Verhandlungen in Mexiko stattfinden, und wir haben uns dazu bereit erklärt», sagte der Staatschef bei seiner täglichen Pressekonferenz. «Hoffentlich erzielen sie eine Einigung.» Einen genauen Zeitpunkt für den von Norwegen moderierten Dialog nannte López Obrador nicht. Laut Medienberichten sind die Gespräche für Mitte des Monats geplant.

Venezuela steckt in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise. Oppositionsführer Juan Guaidó hatte sich Anfang 2019 zum Interimspräsidenten erklärt und versucht seitdem, den autoritären Staatschef Nicolás Maduro aus dem Amt zu drängen. Zwar erhielt er viel Unterstützung aus dem Ausland, konnte sich aber in Venezuela selbst nicht durchsetzen. Ende 2020 verlor die Opposition zudem ihre Mehrheit im Parlament.

Die Opposition fordert freie Wahlen und die Freilassung der politischen Gefangenen, die sozialistische Regierung strebt eine Lockerung der internationalen Sanktionen an. Eine ganze Reihe von Gesprächsrunden zwischen der Regierung und der Opposition sind bereits gescheitert.

SDA